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Lichtjäger - Die Wintersonnenwende-Saga

Lichtjäger - Die Wintersonnenwende-Saga

Titel: Lichtjäger - Die Wintersonnenwende-Saga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Cooper
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Ordnung rufend, brachte er alle dazu, gehorsam auf der Straße voranzutrotten. Und Will umklammerte den Stock, den John Rowlands ihm gegeben hatte, und marschierte voran, beinahe platzend vor Selbstvertrauen und Stolz und mit dem Gefühl, schon immer und ewig ein Schäfer gewesen zu sein.
    Tatsächlich kamen ihnen auf dem ganzen Weg die Talstraße entlang nur zwei Autos entgegen, aber es war ein Vergnügen, auch nur diesen beiden Anweisung zu erteilen, neben der Hecke anzuhalten. Und die Schafe drängten sich in einer sich kräuselnden grauen Flut vorbei. Seine Aufgabe machte Will so viel Spaß, dass er vielleicht, dachte er später, seine innere Wachsamkeit vernachlässigte. Denn als der Angriff kam, traf er ihn völlig unvorbereitet.
    Sie befanden sich auf einem einsamen Stück der Straße, mit ödem Heidemoor auf der einen Seite und dunklen, baumbewachsenen Berghängen auf der anderen. Hier waren keine Felder angelegt. Farn und Felsblöcke säumten die Straße, als sei sie ein Weg über den nackten Berg. Plötzlich bemerkte Will eine Veränderung in dem Geräusch des Schafblökens hinter ihm: Es klang höher, beunruhigt, und die Hufe scharrten aufgeregt. Zuerst dachte er, es seien John Rowlands und Tip, die einen Ausreißer einfangen wollten, aber dann hörte er ein scharfes, durchdringendes Pfeifen, das Pen sofort dazu brachte, sich zurück zu den Schafen zu wenden und sie knurrend, bellend und drohend zum Stehenbleiben zu veranlassen. Und er hörte John Rowlands rufen: »Will! Schnell! Will!«
    Er rannte zurück, einen Bogen um die erschreckten blökenden Schafe schlagend, dann blieb er ruckartig stehen. Auf halber Höhe der Herde, am Straßenrand, sah er einen großen roten Fleck an der Kehle eines einzelnen, schwankenden Tieres, das kleiner als die anderen war. Will sah eine kurze Bewegung in den Farnwedeln, als ein unsichtbares Wesen flüchtete. Es lief auf den Berg zu und die Wedel wogten hin und her — dann herrschte wieder Stille. Will sah entsetzt, wie das verletzte Schaf zur Seite taumelte und hinfiel. Seine Gefährten drängten sich verängstigt weg von ihm; die Hunde knurrten und drohten, krampfhaft darauf bedacht, die Herde zusammenzuhalten, und Will hörte John Rowlands schreien und mit seinem Stock auf die harte Oberfläche der Straße schlagen. Will schrie auch und fuchtelte mit den Armen in Richtung der Schafherde, die in ihrer Panik versuchte, zum Moor auszubrechen. Nach und nach beruhigten sich die erregten Tiere und wurden still.
    John Rowlands beugte sich über das verletzte Jungtier.
    Will rief über die wogenden Rücken hinweg: »Ist es in Ordnung?«
    »Keine schwere Verletzung. Hat die Vene verfehlt. Wir haben Glück.«
    Rowlands beugte sich hinunter, hob das regungslose Tier hoch, legte es sich über die Schultern und packte seine Vorderund seine Hinterbeine getrennt, sodass es ihm um den Nacken lag wie ein riesiger Schal. Keuchend vor Anstrengung, stand er langsam auf; sein Hals und seine Wangen waren rot verschmiert von dem blutbefleckten Fell des Schafes.
    Will trat zu ihm. »War es ein Hund?«
    Rowlands konnte wegen des Schafes den Kopf nicht bewegen, aber seine glänzenden Augen richteten sich rasch auf Will. »Hast du einen Hund gesehen?«
    »Nein.«
    »Bist du sicher?«
    »Ich hab etwas durch den Farn laufen sehen, aber ich konnte nicht erkennen, was es war. Ich dachte nur, es muss ein Hund gewesen sein — ich meine, was sonst?«
    Rowlands antwortete nicht, sondern winkte ihn voran und pfiff den Hunden. Die Herde strömte wieder die Straße hinunter. Er ging jetzt an der Seite der Herde und überließ das Ende ausschließlich Tip, der die Schafe mit Umsicht und Geschicklichkeit in Bewegung hielt.
    Nach kurzer Zeit kamen sie an ein etwas abseits von der Straße gelegenes, verlassenes kleines Haus; es hatte Steinmauern, ein Schieferdach, und es sah stabil aus, aber die beiden kleinen Fenster waren eingeschlagen. John Rowlands kickte die schwere Holztür auf, stolperte hinein und kam ohne das Schaf heraus; er atmete schwer und wischte sich das Gesicht am Ärmel ab. Er schloss die Tür. »Hier wird es gut aufgehoben sein, bis wir zurückkommen«, rief er Will zu. »Es ist jetzt nicht mehr weit.«
    Bald darauf trafen sie auf dem Clwyd-Hof ein. Will öffnete das Gatter zur großen Weide, auf der die Schafe untergebracht werden sollten, und die Hunde trieben sie stoßend und knurrend hindurch. Eine Zeit lang rannten die Schafe wild durcheinander, blökend und schreiend, dann machten sie

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