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Lichtjäger - Die Wintersonnenwende-Saga

Lichtjäger - Die Wintersonnenwende-Saga

Titel: Lichtjäger - Die Wintersonnenwende-Saga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Cooper
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»Aber ich glaube, sie haben es uns nur nachgemacht. Jeder kennt den
Floral Dance
von Trewissick, er wurde schon zur Zeit meiner Großmutter getanzt. Alle Leute verkleiden sich lustig und auf der Straße wird überall getanzt und gelacht. Zum Fischen fährt heute niemand aus. Und auf der Wiese hinter dem Dorf bauen sie ein großes Zelt auf und allerhand Buden und Stände, und es gibt Wettkämpfe und Ringen ... Und wenn dann die Sonne untergeht, krönen sie die Festkönigin, und nach dem Dunkelwerden bleibt noch alles am Hafen und tanzt im Mondlicht ... Beim Volksfest dauert's lange, bis in Trewissick jemand schlafen geht.«
    »Wie lustig«, sagte Jane.
    »Hmm«, machte Simon.
    »Oh, ihr dürft es nicht versäumen«, sagte Mrs Palk ernst. »Ich werde jede Minute dabei sein, es ist dann alles wieder wie in alten Tagen. Aber ich stehe hier und rede und eure Rühreier werden auf dem Ofen hart.« Sie wandte sich um und segelte aus dem Zimmer hinaus.
    »Es hört sich wirklich lustig an«, sagte Jane vorwurfsvoll zu Simon.
    »Das tut es. Aber wir haben anderes zu tun. Wenn du natürlich lieber zum Fest gehen willst, statt den Gral zu suchen ...«
    »Ssst!« Barney warf einen unruhigen Blick zur Tür.
    »Oh, mach dir ihretwegen keine Sorgen. Sie ist in Ordnung. Großonkel Merry braucht aber lang, findet ihr nicht?«
    »So meinte ich es doch nicht«, lenkte Jane ein. »Ich will doch nichts lieber, als wieder auf die Landzunge zu gehen und diesen Felsen zu suchen.«
    »Wir können nicht ohne Gummery gehen. Ob er wohl schon wach ist?«
    »Ich geh mal nachsehen.«
    Barney glitt von seinem Stuhl.
    »He, wo willst du hin?« Fast wäre er mit Mrs Palk zusammengestoßen, die mit dem Tablett durch die Tür kam. »Setz dich jetzt und iss, sonst wird alles kalt.«
    »Ich wollte Großonkel Merry rufen.«
    »Lass ihn doch, den armen alten Herrn«, sagte Mrs Palk streng. Sich mitten in der Nacht herumzutreiben, das ist nicht natürlich in seinem Alter. Kein Wunder, dass er jetzt fest schläft. Nachtfischen — so was! Und keinen einzigen Fisch hatte er vorzuweisen nach all dem Herumlaufen. Ich denke, ihr habt ihn letzte Nacht überanstrengt. Denkt daran, dass wir nicht alle so jung sind wie ihr drei.« Sie drohte ihnen mit dem Finger. »Macht jetzt, dass ihr nach dem Frühstück in die Sonne hinauskommt, und lasst ihn ausschlafen.« Wieder ging sie davon und schloss hinter sich die Tür.
    »Oh Gott«, sagte Jane niedergeschlagen. »Wisst ihr, sie hat Recht. Großonkel Merry ist wirklich ziemlich alt.«
    »Aber er ist kein Tattergreis«, widersprach Simon. »Manchmal wirkt er überhaupt nicht alt. Gestern Nacht sauste er ab wie eine Rakete — und dabei trug er dich noch. Ich konnte kaum mit ihm Schritt halten.«
    »Nun, vielleicht sind das jetzt die Folgen.« Jane hatte ein schlechtes Gewissen.
    »Die letzte Nacht muss für ihn schrecklich anstrengend gewesen sein. Ich glaube, wir sollten ihn wirklich nicht wecken. Es ist ja auch erst neun Uhr.«
    »Aber wir haben noch keine Pläne gemacht«, sagte Barney. »Vielleicht sollten wir einfach hier warten, bis er aufwacht«, sagte Simon niedergeschlagen.
    »Oh nein, warum denn? Er hat bestimmt nichts dagegen, wenn wir schon auf die Landzunge gehen. Wenn er ausgeschlafen hat, kann er uns ja nachkommen.«
    »Hat er nicht gesagt, dass wir von jetzt an nirgendwo ohne ihn hingehen sollen?«, fragte Barney unsicher. »Jedenfalls nicht, ohne ihm Bescheid zu sagen.«
    »Nun, wir können ja bei Mrs Palk eine Nachricht hinterlassen.«
    »Nein, das geht nicht.«
    »Barney glaubt, dass Mrs Palk zu den Feinden gehört«, sagte Simon skeptisch.
    »Oh, gewiss nicht«, sagte Jane leichthin. »Aber wir brauchen ja keine Nachricht zu hinterlassen. Er weiß bestimmt, wohin wir gegangen sind. Es gibt doch nur eine Stelle, wohin wir alle wollen, und das sind die Felsen auf Kenmare Head.«
    »Wir können Mrs Palk ja sagen, dass er schon wissen wird, wohin wir gegangen sind. Einfach so. Sie wird es ihm sagen und er wird verstehen.«
    »Wir können sagen, dass wir mit Rufus spazieren gegangen sind«, schlug Barney vor.
    »Das ist keine schlechte Idee. Wo ist der Hund?«
    »In der Küche. Ich gehe ihn holen.«
    »Dann sag auch Mrs Palk Bescheid. Und sag ihr, dass wir sie auf ihrem geliebten Volksfest treffen werden. Wahrscheinlich werden wir das ja auch.«
    Barney aß hastig seinen letzten Rest Rührei auf und ging dann, an einem Stück Toast kauend, in die Küche.
    Simon hatte plötzlich einen Einfall. Er stand auf,

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