Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lichtjagd

Lichtjagd

Titel: Lichtjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Moriarty
Vom Netzwerk:
nicht.«

    »Trotzdem«, sagte Arkady. »Ich würde mich sehr viel besser fühlen, wenn ich wüsste, ob die neuen BFS-Werte einen Sinn ergeben oder nicht.«
    Arkasha gab einen verächtlichen Laut von sich. »Was willst du machen? Einfach durch den Korridor gehen und Bella fragen, ob ihre Werte einen Sinn ergeben, und falls nicht, ob sie darüber nachdenkt, noch einmal ihre Bücher zu frisieren, und ob sie uns vielleicht verraten könnte, von welchem Planeten sie sich diesmal die BFS-Daten borgen wird, damit ich nicht noch einen Tag damit verschwenden muss, die Werte mit den Datenbanken abzugleichen? An dem Gespräch werde ich mich bestimmt nicht beteiligen.«
    »Nun ja, wir könnten ein bisschen taktvoller sein.«
    Arkasha verschränkte die Arme über der Brust und sah Arkady vielsagend an.
    »Wir könnten uns aber auch, äh … einfach aus der Sache heraushalten, während Ahmed sich darüber den Kopf zerbricht. «
     
    Am Ende beriefen die Ahmeds eine allgemeine Besprechung ein, um zu diskutieren, was sie diplomatisch als »Besorgnis« über die bisherigen Ergebnisse der Erkundung bezeichneten.
    »Und wie machen wir von hier aus weiter?«, fragte eine der Aurelias, als Arkady und Arkasha abwechselnd die Probleme in ihren Arbeitsbereichen dargestellt hatten.
    Arkasha rutschte in seinem Stuhl herum. »Ich würde sagen, wir verlegen unseren Standort und schauen, ob wir in der anderen Hemisphäre bessere Ergebnisse erzielen. Schließlich sind dieselben Argumente immer noch gültig. Mehr Biomasse, eine höhere Anzahl von Spezies, bessere Operationslinien … Wir müssen die Möglichkeit ausschließen, dass wir hier lediglich ein lokales Phänomen …«
    »Hast du auch nur die geringste Ahnung, wie unpraktisch dieser Vorschlag ist?«, unterbrach der Korrekte Ahmed.

    »Das wäre nicht der Fall, wenn ihr von Anfang an auf meinen Rat gehört und einen wissenschaftlich vertretbaren Landeplatz ausgesucht hättet.«
    »Ich weigere mich, in dieser Besprechung längst abgehakte Angelegenheiten zu diskutieren. Und selbst wenn …«
    »Und wer zum Teufel sagt, dass es deine Entscheidung ist?«
    »… und selbst wenn wir noch einmal auf die Frage nach dem Standort des Basislagers zurückkommen sollten, würde ich es sicher nicht auf Anraten zweier sogenannter Experten tun, die nicht einmal wissen, wie man standardmäßige Erkundungsarbeit erledigt!«
    »Warum fragst du nicht einfach mal reihum, Ahmed, wer hier noch von der Richtigkeit seiner Daten überzeugt ist. Das würde ich wirklich gern hören.«
    »Unsere Arbeit ist einwandfrei!«, protestierte die Herrische Bella.
    »Das stimmt nicht«, konterte ihre Schwester. Sie konnte sich allmählich wirklich besser durchsetzen, dachte Arkady. »Nun ja, ich will damit sagen … meine Daten jedenfalls nicht. Ich bin nächtelang aufgeblieben und habe herauszufinden versucht, wo ich einen Fehler gemacht habe.« Die Schüchterne Bella schniefte, wischte sich die Nase mit dem Handrücken ab und errötete vor Verlegenheit. »Entschuldigung. «
    »Was ist mit dir?«, fragte Arkasha die Geophysikerin Aurelia.
    Peinlich berührtes Schweigen.
    »Also«, gab sie schließlich zu, »die meisten meiner Daten sind in Ordnung. Es geht hier schließlich nicht um Gesteine. Aber ich habe das Gefühl … nun, der Planet erscheint mir einfach nicht gut genug . Verglichen mit dem, was alle anderen sehen. Immer wenn ich mich mit einem der Biowissenschaftler unterhalte, habe ich das unheimliche Gefühl, dass Novalis zwei und zwei zusammenzählt und dabei fünf herauskommt. Oder eher fünfhundert Millionen.«

    »Wir können eine Entscheidung in der Größenordnung einer Basisverlegung ohnehin nicht auf eigene Faust treffen«, fiel ihr der Korrekte Ahmed ins Wort. »Ich schlage vor, wir starten eine Kuriersonde. Wir schicken einige Proben zur Analyse nach Gilead.«
    »Und was genau sollen wir in den vier Monaten dazwischen machen?«, maulte einer der Banerjees. »Uns besinnungslos betrinken?«
    »Wir gehen wieder in den Kälteschlaf. Wir programmieren den Schiffscomputer so, dass er uns aufweckt, sobald eine Antwort gesendet wird.«
    Wäre dies eine Mission eines einzelnen Syndikats gewesen, hätte man Ahmeds Vorschlag ohne Einwände angenommen; was wäre naheliegender, als die Heimat um Anweisungen zu bitten?
    Unter den gegebenen Umständen probten die A-Klasse-Konstrukte, die nicht aus dem AzizSyndikat stammten, den Aufstand. Selbst der relativ fügsame Arkady spürte einen Drang zur Meuterei. Eine erlernte

Weitere Kostenlose Bücher