Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lichtpfade - Die Chroniken der Akkadier II (Gesamtausgabe)

Lichtpfade - Die Chroniken der Akkadier II (Gesamtausgabe)

Titel: Lichtpfade - Die Chroniken der Akkadier II (Gesamtausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Bay
Vom Netzwerk:
nicht. Also: Kann es sein, dass du noch Jungfrau warst? Falls man das bei einer Göttin überhaupt so nennen kann.“
    Jolina hatte es ein paar Mal bei jungen Frauen beobachtet. Viele bluteten, wenn sie zum ersten Mal penetriert wurden. Scheinbar unterschied sie sich darin nicht von den Sterblichen.
    Plötzlich hob Daman abwehrend die Hand. „Ich hab´s mir überlegt. Sag es mir lieber nicht. Ich glaub, ich würde mich schlecht fühlen.“ Er lachte.
    „Warum solltest du dich schlecht fühlen?“, fragte sie kleinlaut.
    „Na, stell dir mal vor, ich hätte dir auf diese Art und Weise die Jungfräulichkeit gestohlen. Einer Liebesgöttin! Das wäre doch wirklich so was von unangebracht!“
    Er sagte es mehr zu sich selbst, doch Jolina runzelte die Stirn und dachte darüber nach. Unangebracht. Unangemessen. Geradezu Beschämend. So hatte sie sich verhalten. Hatte einem Sator erlaubt, ihre Virginität zu beschmutzen.
    Plötzlich erfasste sie die Situation mit beängstigender Deutlichkeit.
    Selbst, wenn sie die Kehrseite jemals lebendig verlassen sollte, könnte sie ihrer Mutter nicht mehr unter die Augen treten. Ishtar würde sofort erkennen, was geschehen war. Nicht zu glauben. Jolina hatte sich tatsächlich ihr Leben zerstört.
    „Du brauchst dich nicht schlecht fühlen“, sagte sie mit trockener Kehle.
    Doch er runzelte die Stirn, musste ihr die Fassungslosigkeit ansehen. „Alles okay?“
    Die Halbgöttin nickte, zumindest glaubte sie, dass sie das tat, drehte sich um und blinzelte die Tränen fort. „Wir sollten weiter!“, hörte sie sich sagen. Jolina verschränkte die Arme vor der Brust, versuchte sich irgendwie zu beruhigen. Doch diese Erkenntnis raubte ihr den Atem.
    Wen wollte sie damit noch beeindrucken, die Kehrseite zu betreten? Ihren Bruder?
    Eine Unwürdige konnte niemanden beeindrucken.
    Es wäre alles umsonst.
    Es war alles umsonst!
    Nein … Das ist nicht wahr. Sie würde diese Reise beenden, wo immer das Ende auch sein mochte. Was immer sie auch bewirken könnte, sie würde es tun. Was gab es jetzt noch zu verlieren? Die Achtung ihrer Mutter? Wohl kaum. Schlimmer konnte es nicht werden. Also würde sie diese gottverdammte Reise fortführen. Für sich selbst!
    Jolina holte tief Luft und musste plötzlich anfangen zu lachen. Sie drehte sich zu Daman um, der sie nur skeptisch ansah, und konnte nicht mehr aufhören. Sie kicherte immer weiter, bis ihr die Tränen liefen. Und es befreite sie so sehr, dass ihr ganzer Körper vor Freude erbebte.
    Sie lachte, bis ihr die Gesichtsmuskeln und der Bauch wehtaten.
    Der Sator schüttelte amüsiert den Kopf. „Ich sollte dich öfter zum Kommen bringen.“ Die zwei Reihen seiner spitzen weißen Zähne stachen aus dem schwarzen Gesicht hervor.
    In ihrem Magen kribbelte etwas. „Das schaffst du nicht!“, antwortete sie, bevor sie es verhindern konnte, und gestand sich selbst ein, dass sie es mochte, von ihm geneckt zu werden. Er kehrte nicht nur die schändlichen Züge in ihr zum Vorschein, sondern auch die tiefe Lebensfreude, die sie zu Hause nie hatte ausleben können.
    Daman verschränkte die breiten Arme vor der Brust. Die Erektion in seiner Hose hatte sich kein bisschen gemindert. „Satoren lieben Herausforderungen. Besonders, wenn sie mit Frauen zu tun haben.“
    „Ja! Das kann ich mir lebhaft vorstellen!“
    „Je schwieriger, desto besser, Mädchen!“
    Jolina schüttelte tadelnd den Kopf und beließ es dabei. Sie wollte nicht, dass noch mehr Bäume dran glauben mussten.
    Etwa eine halbe Stunde später saß sie in einem klapprigen Ruderboot, das auf die Mitte des Sees zusteuerte. Daman hatte sich ein schwarzes Shirt übergezogen, das von seiner Hautfarbe nicht zu unterscheiden war. Da hätte er genauso gut nackt bleiben können, fand Jolina. Sie beobachtete ihn beim Rudern. Die Sonnenstrahlen spiegelten sich in den schimmernden Goldresten auf seinen Armen wider, brachten die Härchen, Sehnen und Muskeln noch mehr zur Geltung.
    Der See erschien ruhig und friedvoll, das Wasser jedoch war genauso schwarz wie am Vortag.
    „Was wäre, wenn ich jetzt ins Wasser fallen würde?“
    Er hielt kurz inne und betrachtete sie sehr eindringlich. „Dann wären deine schönen Sachen nass und du müsstest sie zum Trocknen ausziehen und in die Sonne legen.“
    „Das meinte ich nicht!“
    Daman ruderte weiter und sah zur Seite. „Wenn du dorthin tauchst, wo kein Licht mehr ist, wirst du es nicht zurück zur Oberfläche schaffen“, sagte er sehr ernst.
    „Was ist

Weitere Kostenlose Bücher