Lichtpfade - Die Chroniken der Akkadier II (Gesamtausgabe)
Hier und Jetzt.
Nicht einen Tag mehr wollte er ohne sie sein.
Ich liebe dich!, knurrte Naham in seinem Inneren und beobachtete Elíns Bestie, die sich langsam aber stetig über den strammen Bauch aufwärts bewegte. In goldenen Blondtönen vibrierte die Zeichnung, verschwand und tauchte wieder auf, fand ihren endgültigen Platz direkt über Elíns Herzen. Thanju streichelte das Bild und erntete ein tiefes Schnurren von seiner Solan. Ihre Hautfarbe intensivierte sich, wurde dunkler, begann zu glitzern. Gleichzeitig traten aus ihrer und seiner Haut die Funken hervor, schwebten langsam nach oben und vereinten sich zu einer goldenen Wolke. Die Temperatur stieg schlagartig an, bis der ganze Raum voll heißer Luft flirrte. Eine heilige Kuppel erfüllte das Bad und umkreiste ihre miteinander verbundenen Körper.
Der Akkadier sah nach oben und lächelte.
Er hatte es gewusst. Bâham Annori – vereint vor Göttern.
Sie waren Gefährten, die niemand trennen konnte.
Jus Herz spannte, derart ungewohnt war dieses Gefühl für ihn. Dieses … Glück.
Er schaute sie an, seine verwandte Seele, zog sich langsam zurück und glitt erneut in ihre Mitte hinein. Elín stöhnte laut. Die Funken gerieten in Wallung. Ju beugte sich zu ihr hinab und presste seine Lippen auf ihren stöhnenden Mund. Elín saugte sich an ihm fest und trieb ihn an. Doch er ließ sich Zeit. Nahm sie langsam, genussvoll, wie er es noch nie getan hatte. Er liebte sie. Dem Worte entsprechend. Nur der Nähe wegen. Um bei ihr und in ihr zu sein. Weil ihn das Gefühl ihrer tiefen Verbindung so erfüllte. Er kostete jeden Punkt aus, an dem er sie berühren konnte, wäre am liebsten in sie hinein gekrochen.
Elín löste sich von seinem Mund und schnappte nach Luft. Sie stöhnte mit jedem Mal, da er in sie eindrang, vergrub ihre Klauen in seinem Rücken und stemmte die Füße an seinen Hintern, um sein Tempo zu erhöhen.
Ju richtete seinen Oberkörper auf, legte sich ihre langen Beine auf die Schultern und zog ihr Becken noch ein bisschen höher, hielt es fest und begann, heftig in sie hineinzudrängen. Und Elín schrie auf vor Wonne. Sie stemmte sich mit den Händen gegen die Fliesen um seinen Stößen Gegenwehr zu bieten, hatte den Mund weiter geöffnet und die Lider fast geschlossen. Doch sie ließ ihn nicht aus den Augen, beobachtete ihn aus schmalen, weiß leuchtenden Schlitzen. Und er beschleunigte seinen Rhythmus, verlangte ihrem Körper alles ab und brachte die goldenen Funken in einen schwindelerregenden Taumel. Ein Strudel akkadischer Liebe umkreiste sie. Die Temperaturen und der Innendruck des Raumes stiegen weiter an. Fliesen knackten. Risse bildeten sich in der Oberfläche. Das Holz der Tür knirschte. Doch Ju hielt sich nicht mehr zurück. Er wollte sie kennzeichnen. Wollte ihr verdeutlichen, dass er fortan der Einzige war, der sie nahm. Dass sie ihm gehörte. Vollkommen. Und er würde dies tun, ohne ihr Blut zu nehmen. Es gab nur sie beide und das Bedürfnis nach körperlicher Nähe. Das Bedürfnis, ihren Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Keinen Hunger. Nicht bei diesem ersten Mal als Gefährten.
Elíns Hände schlossen sich um seine Handgelenke, hielten sie an ihren Hüften fest. Sie biss sich auf die Unterlippe und presste ein heiseres Stöhnen hervor. Thanju spürte, wie sich ihre Muskulatur zusammenzog, fühlte seinen eigenen Höhepunkt heranrollen. Und als er glaubte, der Druck würde ihm die Besinnung rauben, ergoss er sich in ihr, in seiner Frau, schenkte ihr den Samen, den nie wieder eine andere bekommen würde. Und Elíns Orgasmus verzehrte sich nach jedem Tropfen, saugte an ihm und machte auf ihre Art deutlich, dass er ihr allein gehörte. Sie gab einen langgezogenen, kehligen Laut von sich, spannte ihren wunderschönen Körper noch einmal an – und ließ sich dann entkräftet nach hinten fallen, stieß sich den Kopf am Spiegel und gab ein träges „Aua!“ von sich.
Ju versuchte zu Luft zu kommen und schmunzelte leise. Er ließ sich nach vorn sinken, hüllte ihren Körper ein und küsste ihr Schlüsselbein. Es dauerte, bis sie beide wieder normal atmeten. Doch trennen wollte er sich noch nicht von ihr.
Elíns Beine verschränkten sich an seinem Rücken. Ihre Hand krabbelte über seine linke Schulter, während sie leise grunzende Geräusche von sich gab. Er liebte diese Laute. Sie murmelte vor sich her, war dabei einzuschlafen und er hätte ihr stundenlang dabei zusehen können. Doch irgendwann würde es ungemütlich werden.
Ju
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