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Lichtpfade - Die Chroniken der Akkadier II (Gesamtausgabe)

Lichtpfade - Die Chroniken der Akkadier II (Gesamtausgabe)

Titel: Lichtpfade - Die Chroniken der Akkadier II (Gesamtausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Bay
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legte sich sanft um ihren Knöchel. Er schob den Mokassin über die Fußspitze, glitt mit der Hand an ihrem Unterschenkel weiter hinauf und ließ den Ballen hineinschlüpfen. Seine Hand löste sich nicht. Stattdessen schaute er zu ihr hoch. Sie biss die Zähne zusammen, um dem Flattern in ihrem Schoß keine Beachtung zu schenken.
    „Was ist?“ Ihre Worte kamen nur geflüstert.
    Daman lächelte und schüttelte langsam den Kopf, wandte sich dann dem zweiten Fuß zu.
    Nachdem er fertig war, kam er hoch. „Passen perfekt.“
    Sie nickte nur.
    „Fehlt dir sonst noch irgendetwas?“
    „Nein.“
    „Schade. Dann wollen wir mal.“ Der Sator nahm ihre Hand wie selbstverständlich und führte sie aus dem Gemach, schloss die Tür und ging mit ihr an der Balustrade des zweiten Stockwerks entlang durch den Flur.
    Es gab unzählige dieser Zimmer, zumindest vermutete Jolina, dass sich hinter den anderen Holztüren ähnliche Räume verbargen. Immer wieder liefen Dienerinnen an ihnen vorbei, ohne den Kopf zu heben.
    Am Ende des Flures bogen sie nach rechts ab und schritten die Stufen zur ersten Etage hinunter. Ihr Gemach befand sich im Westflügel der Burganlage. Vom Rest hatte sie bislang nicht viel gesehen.
    Unten angekommen scherten sie wiederum nach rechts und betraten durch einen Torbogen die kleine zentrale Halle.
    Eine runde Glaskuppel ließ schwaches Abendlicht in den kreisförmigen Raum. Zu vier Seiten führten weitere Korridore ab, blieben jedoch hinter weißen Vorhängen verborgen. Orientalische Muster zierten die pfirsichfarbenen Wände und Säulen, und in der Mitte der Halle standen kleine, mit rotem Stoff überzogene Bänke um einen breiten Mast herum.
    Daman bog mit ihr nach rechts ab und hielt den Stoff auseinander, damit sie durchgehen konnte. Ein schmaler Gang folgte, an dessen Wänden rotgoldene Lampen feuriges Licht spendeten. Auf halbem Weg bogen sie nach links ab, durch einen weiteren Torbogen, und fanden sich plötzlich in einem kleinen, geradezu intimen Raum wieder.
    Die Decke war mit einem riesigen dunkelroten Tuch abgehangen, das an drei Punkten des Raumes von marokkanischen Lampen gehalten wurde. Links vom Eingang gab es eine Art Bar aus dunklem Holz. In der Mitte führten drei Stufen zu einem Podest hinauf, dessen Inneres hinter weißen Stoffbahnen verhüllt blieb.
    „Wo ist das Bankett?“, fragte Jolina und konnte ihre aufkommende Nervosität nicht unterdrücken.
    Daman lachte hinter ihr. „Welches Bankett?“
    „Ich dachte …“ Sie verfluchte sich in diesem Moment, seiner Einladung zugestimmt zu haben. Niemals hätte sie eine solch private Atmosphäre erwartet. „Wir werden also allein essen?“
    Der Sator kam um sie herum, hielt ihre Hand weiter fest und schaute betont unschuldig zu ihr hinab. „Natürlich werden wir das.“
    Er ging an ihr vorbei und zog sie behutsam die Stufen hinauf, schlüpfte durch den weichen Schleier.
    „Wovor hast du Angst?“, hörte sie seine gedämpfte Stimme.
    Jolina protestierte. „Ich habe keine Angst!“
    Damit folgte sie ihm hinein und sah sich um. In der Mitte stand ein flacher Tisch, an dessen einen Seite Daman im Schneidersitz Platz nahm. Außen herum lagen unzählige Kissen verteilt, dienten gleichzeitig als Sitzfläche und Rückenlehne.
    Sie hätten genauso gut in einem Bett zu Abend essen können. Es hätte diesem Ambiente in nichts nachgestanden.
    Die Halbgöttin stieg über die Kissen hinweg und setzte sich, bugsierte ihre Beine möglichst bequem unter ihrem Körper und betrachtete den Tisch. Bislang gab es nur zwei Wasserschalen, eine kleine Lampe, die orientalische Muster auf die Tischdecke warf, und zwei Gläser.
    Der Sator lehnte sich zu ihr hinüber. „Was möchtest du trinken?“
    „Bitte keinen Beerensaft“, antwortete sie spontan und erinnerte sich selbst damit an Dinge, an die sie nicht denken sollte.
    „Hätte ich zur Not auch da. Aber was hältst du stattdessen von einem Tee?“
    „Kann ich den gefahrlos trinken?“
    „Soweit ich weiß, schon“, lächelte er.
    „Dann also Tee.“
    Daman machte eine leichte Handbewegung. Kurze Zeit später tauchte eine Dienerin durch die weißen Vorhänge, hielt einen Samowar in den Händen, den sie zusammen mit zwei Teeschalen und einer Schüssel getrockneter Datteln auf den Tisch stellte. Nach einer Verbeugung und einem unangemessen Blick auf Jolinas Dekolleté zog sie sich wieder zurück.
    Der Sator schenkte ihnen ein.
    „Warum ist hier eigentlich alles so orientalisch eingerichtet?“,

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