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Lichtpfade - Die Chroniken der Akkadier II (Gesamtausgabe)

Lichtpfade - Die Chroniken der Akkadier II (Gesamtausgabe)

Titel: Lichtpfade - Die Chroniken der Akkadier II (Gesamtausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Bay
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sich um und schaute Ju in die dunklen Augen. Sein Blick huschte kurz über ihren Körper, dann wandte er ihn ab und hielt ihre Sachen hoch.
    „Du hast mich doch eh schon nackt gesehen.“ Elín zuckte mit den Schultern und ging auf ihn zu, nahm ihre neu gewonnene Selbstsicherheit dankbar in Kauf.
    „Ich hatte beim letzten Mal weggesehen.“
    Die Akkadia blieb stehen. Klasse, Elín!
    „Joa. Dann. Hätten wir das jetzt auch durch.“ Sie biss die Zähne zusammen und griff nach den Sachen, zog sich an und versuchte dabei gelassen zu wirken, während Ju weiter geradeaus starrte und auf seinen Kiefern mahlte.
     
    „Du hast dich verändert“, presste er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    Seit wann brachte ihn eine nackte Frau derart außer Kontrolle? Er hatte nun wahrlich viele Akkadia unbekleidet gesehen, das war nach einer Rückwandlung nun einmal üblich. Doch bei Elín … Herrin im Himmel, er wollte fluchen. Ein ganz normaler, weiblicher Körper, redete er sich ein.
    Warum nur durchzuckte ihn bei diesem Anblick dann ein derart animalisches Verlangen?
    Bei Ishtar! Und das Abbild von Elíns Bestie schillerte wahrhaft göttlich. Was würde er dafür geben, sie einmal in natura zu sehen?
    „Ich weiß endlich, wer ich bin. Und was mit mir passiert ist.“ Elín zog den Reißverschluss ihrer Jacke hoch und sah ihn an. „Kennst du Jolina?“
    „Ja. Natürlich.“
    „Sie hat mich im Traum besucht.“
    „Fühle dich geehrt.“
    „Sie sagte, du könntest mir helfen, alles zu verstehen.“ Ihre großen blauen Augen blickten zuversichtlich zu ihm auf.
    Ju rieb sich mit beiden Händen übers Gesicht und gewann etwas Abstand. Sie brachte ihn tatsächlich um seinen gut geschulten Menschenverstand. Wie hatte es nur so weit kommen können?
    Du willst sie! Sieh es ein!
    Jetzt meldete sich auch noch seine Bestie. Nicht einmal ihr konnte er noch trauen.
    „Verflucht!“
    „Was ist los?“
    „Nichts“, blaffte er zurück und drehte sich wieder zu ihr.
    Elín zog ihre Augenbrauen zusammen und starrte ihn herausfordernd an.
    „Ich falle dir zur Last“, stellte sie fest.
    Ju atmete hörbar aus.
    „Weißt du was?!“ Sie hielt inne und schüttelte den Kopf. „Es ist nicht gerade so, dass ich mir das ausgesucht hätte. Oder denkst du, ich bin gern gestorben und als etwas völlig Fremdes aufgewacht? Denkst du, ich finde es toll, dass ich deine Hilfe brauche? Dass ich nicht weiß, wo ich hin soll, ob ich überhaupt in mein altes Leben und zurück zu meinen Eltern kann?“ Ihre Stimme brach. „Ja! Du! Du bist ganz toll! Hast immer alles im Griff!“ Tränen liefen ihr über die Wangen. „Du kannst mich mal! Von wegen Hilfe. Auf deine kann ich gut verzichten!“ Elín wandte sich ab und stapfte davon.
    Und Ju haderte mit sich selbst. Obwohl er glaubte, dass es für sie beide besser wäre, diese Bekanntschaft nicht zu vertiefen, konnte er sie unmöglich ihrem Schicksal überlassen.
    „Elín, warte!“
    Er lief ihr nach und ergriff ihr Handgelenk.
    „Fass mich nicht an!“ Sie wirbelte herum und verpasste ihm eine deftige Backpfeife. Ihre Krallen hatten sich ausgefahren und vier brennende Striemen auf seinem Gesicht hinterlassen. Elín riss Augen und Mund auf, als sie es sah. Und Ju fühlte die Wut in sich aufkochen.
    Das war zu viel! Sein Puls begann zu rasen, die Sicht trübte sich weiß und seine Fänge verlangten nach Vergeltung. Doch das Schlimmste war, dass sich diese Raserei drängend in seinen Lenden konzentrierte.
    Er packte Elín hart, zerrte sie an sich und verschlang sie in einem Kuss. Sie wehrte sich, stemmte sich gegen seinen brennenden Körper.
    Und gab schließlich auf.
    Jus Zunge drängte sich zwischen ihre Lippen. Er zerrte an dem schmalen Körper, konnte nicht genug von ihr bekommen, von ihr und ihrer Bestie.
    „Zeig dich mir!“, knurrte er gegen ihren Mund und biss hinein, bis er Blut schmeckte.
    Ihre Augen glommen auf, ihre Krallen gruben sich in seine Schultern und ihre Kraft wuchs mit jedem wilden Zungenschlag.
    Sonne flutete seinen Mund. Die Sonne ihres Blutes.
    Heilige Muttergöttin! Er wollte sich verlieren in ihrem Schein, in ihrer Wärme. Wollte sich versenken. In ihr.
    Nein! Es war falsch! Egoistisch und falsch!
    Er stieß Elín unsanft von sich und erntete ein Knurren. Sie verengte ihre glühenden Augen zu Schlitzen, völlig außer Atem.
    „Du spielst mit mir? Gut! Dann spielen wir!“
    Ihre Bestie stürzte sich auf ihn, warf Ju zu Boden und nagelte ihn fest, die schlanken Beine an

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