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Lichtraum: Roman (German Edition)

Lichtraum: Roman (German Edition)

Titel: Lichtraum: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
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menschlicher geblieben, als du denkst«, vermutete Corso.
    Dakota schüttelte den Kopf; in ihre Augen trat ein Ausdruck der Reue. »Ich kann nicht anders, ich fühle mich schuldig. Ich ließ mich dazu verleiten, leichtsinnig zu werden.« In ihrer Stimme schwang Groll mit. »Ich hatte es viel zu eilig, in den Hort hinunterzugelangen.«
    Corso seufzte, packte sie bei den Schultern und zwang sie, ihm in die Augen zu sehen. »Du konntest auf gar keinen Fall wissen, was euch da unten erwartet, und Nancy kannte die Risiken, ehe sie sich auf diese Expedition einließ. Wir alle wussten Bescheid. Das ist dir doch klar, oder?«
    Dakota wandte wieder den Blick von ihm ab. »Ich weiß nicht, was ich denken soll.«
    »Doch, du weißt es ganz genau«, beharrte er. »Und jetzt hör mir gut zu, wir müssen etwas besprechen. Etwas sehr Wichtiges.«
    Sie sah ihn an. »Worum geht’s?«
    »Je näher wir unserem Ziel kommen, umso stärker werden meine Bedenken, den Händler auch nur in die Nähe des Mos Hadroch zu lassen. Ich habe gerade mit Nathan Driscoll im Labor gesprochen, und es scheint, als wäre er endlich auf eine Spur gestoßen.«
    »Weiß er, wie man das Ding aktiviert?«
    Corso zögerte. Er war sich einfach nicht sicher, ob Whitecloud der Einzige war, der unter dem Einfluss einer fremden Macht stand.
    »Nein, noch nicht«, erwiderte er, wobei er sich völlig bewusst war, wie ausweichend er klang. »Aber er hat etwas anderes entdeckt.«
    Ihre Augen verengten sich, als sie ihn prüfend musterte. »Verdammt nochmal … Du traust mir immer noch nicht, oder? Pass auf, noch ehe Olivarri ermordet wurde, hatte ich mich
selbst gecheckt. Fast unmittelbar nach unserem Abflug ging ich runter in die Krankenstation und unterzog meine Implantate einem vollständigen Diagnosecheck. Ich wollte selbst sicher sein, dass keiner ohne mein Wissen an ihnen herumgepfuscht hat. Lamoureaux tat das Gleiche, und der ist dem Händler noch nie begegnet. Glaube mir«, fuhr sie fort, »wir sind beide clean, und keiner von uns wird fremdgesteuert, weder vom Händler noch von jemand anderem.«
    »Warum zum Teufel hast du mir das nicht schon früher erzählt?«
    »Nachdem Olivarri umgebracht wurde, wäre es doch egal gewesen, was ich behauptet hätte. Den Bericht über die Krankenstation hast du gelesen; der, der sie zerstört hat, hat nicht nur die Scanner demoliert, sondern obendrein den Kernspeicher gründlich gelöscht. Wie sollten Lamoureaux und ich da noch beweisen, dass wir uns selbst durchgecheckt haben?«
    »Alles klar. Entschuldige, dass ich an dir gezweifelt habe. Aber nun zurück zu unserem Thema. Nathan glaubt jetzt, dass zwischen dem Schwarm und den Atn eine enge Verbindung bestehen könnte. Er hält es für möglich, dass sich vor sehr langer Zeit eine Spezies von der anderen abgespalten hat, und nach dem, was er mir vorhin zeigte, bin ich geneigt, ihm Recht zu geben.«
    Dakota bekam große Augen. »Verdammt, das ist …« Sie brachte den Satz nicht zu Ende.
    »Das ist unglaublich, stimmt«, half Corso aus. Dann nickte er in Richtung Ausgang. »Wir sollten uns jetzt auf den Weg machen.«
    Dakota folgte ihm zur nächsten Transportstation. »Auf Kernschiffen bin ich einigen Atn begegnet«, erzählte sie, als sie in einen Wagen stiegen. »Sie sind harmlos, deshalb ist es nur schwer zu fassen, dass sie auf irgendeine Weise mit etwas so Bösartigem wie dem Schwarm verwandt sein sollen.«
    »Daraus folgt, dass zumindest die vage Möglichkeit besteht, das Artefakt mit Hilfe von Atn-Protokollen zu einer Art Reaktion zu bewegen, wie auch immer diese aussehen mag. Leider bleibt uns kaum noch Zeit. Es ist so gut wie sicher, dass wir den Händler brauchen, wenn wir das Ding aktivieren wollen, ob es uns nun passt oder nicht.«
    »Aus deinem Mund klingt das seltsam, Lucas. Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal von dir hören würde.«
    »Na ja, mit der Art und Weise, wie du ihn uns untergejubelt hast, kann ich mich immer noch nicht anfreunden.«
    »Aber ich bin nicht die Einzige, die etwas zu verbergen hatte. Seit wann wusstest du, dass Leo Olivarri als Undercoveragent für die Legislatur tätig war?«
    Corso starrte sie an. »Wer hat dir das erzählt?«
    »Der Händler. Und frag mich bitte nicht, woher er das weiß. Er wollte es mir nicht verraten.«
    »Über Olivarri weiß ich erst seit kurzem Bescheid«, erwiderte Corso. »Es gab da einen Verdacht, doch wir mussten ein verdecktes Signal nach Hause schicken, um eine Bestätigung zu erhalten. Aber

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