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Lichtraum: Roman (German Edition)

Lichtraum: Roman (German Edition)

Titel: Lichtraum: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
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herausgefunden, dass sie in diesem System war und einen Absturz der Netzwerke ausgelöst, die von der örtlichen Bevölkerung benutzt wurden.
    Sie schlüpfte durch eine Tür am hinteren Ende des kleinen Raums und stand auf einmal in einer gigantischen Kaverne, die fast so riesig war wie die Halle, in der sie Rivers zum ersten Mal begegnet war. Diese Höhle schien jedoch nicht bewohnt zu sein, und die Luft war angefüllt mit einem gewaltigen, donnernden Rauschen, das auf einen unterirdischen Wasserfall hindeutete.
    Hoch über ihr wölbte sich eine mit kräftigen Farben bemalte Decke; das Gewimmel aus Sternen und Umrissen, mit dem sie verziert war, entpuppte sich nach und nach als Darstellungen von Kernschiffen und Planeten. Dieses monumentale Tableau schien die Frühgeschichte der menschlichen Besiedlung Derinkuyus wiederzugeben.
    Auf der anderen Seite dieser kolossalen Kaverne stürzte ein Wasserfall aus einer Felswand und ergoss sich ein Dutzend Meter tiefer in einen unterirdischen See, der von einem mehrere Meter breiten Strudel aufgewühlt wurde. Ein Dutzend Laufstege aus Metall, in unterschiedlichen Höhen angebracht und durch Leitern verbunden, hing an Trossen von der Decke. Die Stege überquerten die Höhle von einer Seite zur anderen, und selbst von ihrem derzeitigen Standpunkt aus konnte Dakota erkennen, dass sie Zugang zu weiteren, überall verteilten Tunneln gewährten.
    Direkt vor ihr befand sich der Einlass zu einem solchen Laufsteg, und mitten auf dieser Brücke stand Hugh Moss mit einem irren Grinsen auf seinem grausigen Gesicht.
    Dakota schwenkte herum und sah, wie hinter ihr der Feuerspucker die immens große Kaverne betrat. Er blieb einen Moment lang stehen, wie um Atem zu schöpfen, dann grinste er sie breit an und begann, in den Tiefen seines Tornisters zu kramen. Kurz drauf zog er einen verschrumpelten schwarzen Klumpen heraus, der wie ein großes Samenkorn aussah.
    Plötzlich leckten Flammen um seine Hände und Unterarme; das Samenkorn platzte zischend auf und fing an zu glühen.
    Er riss den Arm hoch, holte Schwung und schleudert das brennende Samenkorn in Dakotas Richtung. Eine Sekunde lang beobachtete sie wie hypnotisiert die Bahn des Geschosses, das im Bogen durch die Luft auf sie zuflog. Dann wirbelte sie herum und sauste auf den nahen Laufsteg, dessen metallene Oberfläche unter ihren rennenden Schritten laut schepperte.
    Die Explosion riss sie von den Füßen und schmetterte sie der Länge nach zu Boden. Dakota stieß einen Schrei aus, rollte sich schnell auf den Rücken und sah, wie der Feuerspucker sich anschickte, den Laufsteg zu betreten. Moss hatte sich noch nicht von der Stelle gerührt.
    Ohne nachzudenken pfefferte sie die zertrümmerten Reste des Impulsgewehrs auf den Feuerspucker.
    Die darauffolgende Detonation fegte den Teil der Plattform weg, auf dem der Mann gestanden hatte. Dakota klammerte sich an das Geländer, während der gesamte Steg sich unter ihr aufbäumte und wild ins Schaukeln geriet, als ein paar der Trossen, an denen er hing, zerrissen. Nachdem die zierliche Brücke aufgehört hatte zu schwingen und zu hüpfen, erhaschte sie einen letzten Blick auf die zerschmetterte Leiche des Feuerspuckers, die in das unter ihr schäumende Wasser hinabgesogen wurde.
    Prüfend schaute sie zu dem Felsband zurück, an dem der Brückenaufgang verankert gewesen war, doch zum Springen war die Entfernung zu groß. Und auf gar keinen Fall würde sie sich in den Strudel hineinwagen.
    »Dakota Merrick!«, kreischte Moss. »Erinnern Sie sich an unser letztes Gespräch?«
    »Sie müssen meinem Gedächtnis schon auf die Sprünge helfen, Hugh!«, schrie sie zurück, wobei ihre Stimme fast im Tosen des brodelnden Wassers unterging.
    »Ich schwor Ihnen, wenn Sie sich jemals zwischen mich und den, Der-mit-tierischen-Fäkalien-Handelt, stellten, würde ich Ihnen schreckliche Dinge antun – bis Sie sich den Tod herbeisehnten. Ich glaube, ich sagte, ich würde eine Sinfonie aus Ihren Schmerzen machen.«
    »Nun, genau darüber müssen wir reden, Hugh.«
    »Was gibt es da zu besprechen?«
    »Ich will, dass Sie sich zurückhalten. Ich brauche den Händler,
weil er mir helfen kann, den Krieg zwischen den Shoal und den Emissären zu beenden. Wenn Sie sich dagegen sperren, kann es sehr gut sein, dass wir alle draufgehen!«
    Sie hörte ihn lachen und sah, dass er ein paar Schritte näher an sie heranrückte. »Appellieren Sie an meinen Sinn für Anstand? Sie enttäuschen mich, Miss Merrick. Ich dachte,

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