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Lichtschwester

Lichtschwester

Titel: Lichtschwester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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in Frieden.« »Aber ... deine Jugend hinzugeben . ..«, stammelte ich. »Warum nicht? Ich brauchte sie nicht mehr, da ja meine Lieben tot waren. Verstehst du das nicht? 
      Und jetzt liegt mir gar nichts mehr am Leben«, schloß sie und sah mich ruhig und gelöst an. Dann trat diese alte Frau, die einmal die junge Sarai-ye gewesen war, vor meinen Augen leichtfüßig ins Leere hinaus und ließ mich ratlos auf dem kalten Gipfel zurück.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     

LINDA GORDON
     
      Den Teilnehmerinnen meiner Schreibkurse sage ich immer: »Leute, es gibt im Grunde nur zwei Plots oder Handlungsmuster ... beim einen bekommen die Guten, was sie sich 'wünschen, und beim anderen kriegen die Bösen, was sie verdienen.« Diese Geschichte hier zählt eindeutig zur zweiten Kategorie.
      Linda Gordon ist in dieser Reihe keine Unbekannte mehr. Sie hat es aber leider versäumt — vielleicht, weil sie Knall auf Fall aus ihrer Wohnung ausziehen mußte —, für diesen Band ihre Biographie auf den neuesten Stand zu bringen. Also steht es Ihnen frei, sie sich als eine Professorin vorzustellen, die sich im Elfenbeinturm Storys ausdenkt, oder als überlastete Hausfrau, die zugleich fünf Kinder großzuziehen und zu schreiben versucht. (Es gibt Fälle, da hat das geklappt.) Ich stelle sie mir als Lastwagenfahrerin vor, die schreibt, wenn sie mit ihrem Mann auf all den großen Straßen unterwegs ist. Oder verwechsle ich sie vielleicht mit jemand anderem ? Ihr Lebenslauf müßte eigentlich irgendwo hier sein, weil sie in den Bänden V und VI der Magischen Geschichten vertreten war.  
      Wenn ich ihn doch nur fände in diesem Durcheinander ... In meinem Beruf müßte man vier Hände haben! — MZB
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    LINDA GORDON
     
    Das Buntglasbild
     
      Cathon war nicht schnell genug, als sie dem Stockhieb der Königin auszuweichen suchte. Der lederbezogene Stab grub ihr knapp unter ihrem dunkelbraunen Auge einen blutigen Striemen in die Wange.
      Wutentbrannt hob sie die Hand, um der Königin einen Feuerball ins Gesicht zu schleudern.
      »Nicht so hastig, Hexe«, höhnte die um Jahre ältere Königin Isra und hielt drohend ein Fläschchen empor, in dem etwas lavendelblau glühte und schillerte. »Wenn mir das hier entglitte, könnte es zu Bruch gehen!«
      Da erstarrte Cathon und holte, gebannt auf das Fläschchen sehend, tief Atem, um ihren Zorn zu zügeln, und ließ, wenn auch sichtlich widerwillig, die erhobene Hand sinken.
      Königin Isra lächelte triumphierend. »Du bekommst es zurück, wenn du mir mein Spezialglasbild rechtzeitig zu dieser gottverdammten Geburtstagsfeier Seiner Majestät fertigstellst«, drängte sie und schwenkte dabei lockend die winzige Flasche. »Wozu brauchst du das Bild?« fragte Cathon. Ihre Augen waren auf Isras Gesicht gerichtet, ihre Gedanken aber auf das Fläschchen in ihrer Hand.
      »Nun, als Geschenk für Seine Majestät natürlich«, erwiderte Isra krampfhaft lächelnd.
      Da seufzte Cathon und sagte: »Isra, so ein Buntglasbild ist kein Präsent für diesen König.«
      Isra verbiß sich ihr Lächeln und knirschte mit den Zähnen. »Für dich, Hexe, immer noch >Königin Isra      Die Königin dankte ihr die Reverenz mit einem flüchtigen Lächeln.  
      »Ich weiß, daß du deiner Kunst gern im verschwiegenen nachgehst«, sagte sie und beugte sich zu Cathon vor. »Um dein Geheimnis hüten zu können ... damit niemand erfahre, daß du dort mehr als nur deine schönen Glasbilder machst«, knurrte sie. »Aber ich weiß nun um dein Geheimnis, Hexe, und werde das zu nutzen wissen.« »Wer hat es dir verraten?«
      »Hab keine Angst«, versetzte Isra schmalen Blicks, »und denk auch nicht an Rache!« »Was soll das heißen?«
      »Manche Leute glauben«, erwiderte die Königin achselzuckend, »sie könnten mir ihre Gedanken und Kenntnisse verheimlichen. Aber ein weißglühender Schürhaken und ein scharfes Messer in meiner Hand können da Wunder wirken und sie schnell eines Besseren belehren.« Jetzt lächelte sie wieder und genoß

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