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Lichtschwester

Lichtschwester

Titel: Lichtschwester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Betäubungsmittel auf eine Serviette, die sie von einem Wäschestapel genommen hatte. »Du wirst es lernen«, sagte sie dann. »Mach dich auf in mein Land, geh zur Neuen Schule von Daizur und frage nach der Lehrerin und Zauberin Meteris. Sage ihr, Marayd die Rote schickt dich. Ich verspreche dir, man wird dich aufnehmen ...«
      »Aber ich kann ohne dich nicht leben. Oh, ich liebe dich, Marayd, ich ...«
      Da warf Marayd sich jäh auf Verit, drehte ihr beide Arme auf den Rücken und preßte ihr das mit dem Narkotikum getränkte Linnen auf Mund und Nase. Die Kleine wehrte sich erbittert, erschlaffte dann aber im Nu und wurde ohnmächtig.
      Marayd schleifte und schob ihre bewußtlose Freundin hastig in ihr Zaubergerät, küßte sie zärtlich und sprach die Formel zu Ende. 
      Plötzlich erglühten die Stangen, und ein bernsteingelbes Leuchten umgab sie, das heller und heller wurde, sich bis in jeden Winkel des Schrankraums ausdehnte und Marayd in seine Wärme hüllte. Ein Energiewirbel umtanzte den Apparat, und der Rubin lohte, als ob er brenne. Aber mit einmal war das Leuchten verschwunden. Und Verit auch. Da seufzte Marayd und lächelte. Ihre Verit würde in wenigen Minuten aus ihrer kleinen Narkose erwachen. An einem anderen Ort und zu einem neuen Leben. Nach ihr aber würden bald die Wächter suchen. Ruhig zerlegte sie das Gestell. Die Stahlstäbe drahtete sie zu einem Bündel, das sie dicht unter der Schrankdecke wie eine Querstange anbrachte - mit dem jeweiligen obersten Bord der Seitenwände als Auflage. Sodann entrollte sie die zwei Vorhangschnüre, knotete sie aneinander und knüpfte das eine Ende zu einer Schlinge. Das andere Ende warf sie über die Querstange. 
      Und dann trat sie ihre Flucht an.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     

GARY W. HERRING
     
      Gary Herring hält, wie ich, die Verherrlichung von Katzen als gute Hausgeister der Autoren für überzogen. So gebe sich seine Katze Cuss viel Mühe, ihn vom Schreiben abzuhalten, »weil sie in meinem PC ihren Rivalen um meine Gunst und Aufmerksamkeit sieht«.
      Ich habe keine Katzen mehr, seit meine Kinder aus dem Haus sind. Denn Kristoph nahm Mozart mit, Kat nahm Pywacket und lsabel (die wir wegen ihrer seltsamen Zeichnung »Schottenmieze« nannten), und Beth entführte mir Patches, so daß mir nur Victoria Regina blieb, gegen die, weil sie ein Plüschtier ist, Lisa aber gottlob nicht allergisch ist. Da ich seit dem vierten Lebensjahr Katzen gehabt hatte, kommt mir mein Haus jetzt, so ohne sie, leer vor. Aber ich hatte mir nach Solanges Tod geschworen, mein Herz ja nie mehr an eine Katze zu hängen. Warum und wie ich mir aber dann doch wieder welche zulegte, die oben Genannten nämlich, das weiß ich wirklich nicht, jedenfalls hatte ich immer größte Mühe, Mozart von meiner Tastatur fernzuhalten — denn Katzenhaare sind ja Gift für einen Computer. Das behauptet wenigstens meine Servicetechnikerin (aber sie war sehr lieb und hat mir binnen vier Jahren gut viermal mein Systemboard ausgetauscht).
    »Die Große Beschützerin« ist die Fortsetzung von »Falkinnenberg«, einer Story, die ich im vorigen Band dieser Reihe veröffentlicht habe. Sie sehen also, daß ich mich nicht prinzipiell gegen Serien sperre. Aber ich meine eben, Amateurautoren sollten nicht dauernd von Serien faseln, sondern erst einmal lernen, eine zu schreiben. Wenn ich eines nicht ausstehen kann, dann diesen Typus von Autor, der noch keine Silbe publiziert hat, aber ständig von den Serien schwadroniert, die er bald schreiben werde. Soll er doch seiner Mutter von seinem großen ungeschriebenen Werk erzählen, aber doch bitte nicht einer vielbeschäftigten Herausgeberin — es sei denn, sie bitte ihn, etwa bei einem Arbeitsessen, ausdrücklich darum ... Aber ansonsten möge er sich das für seine liebe Mutter oder seine Kollegen im Dichterclub aufsparen, die ebenfalls noch keine Silbe veröffentlicht haben. – MZB.
     
    GARY W. HERRING
     
     
    Die Große Beschützerin
     
     
      Sharik warf sich ihre Satteltaschen über die Schulter und pochte an die Tür der Schenke. Ein eiskalter Wind, der die Schneeflocken durch den Hof jagte, ließ die beiden an einem Pfosten neben dem Holzstapel angebundenen Pferde wiehern und stampfen. Sharik fror trotz ihres dicken, wollenen Umhangs so, daß sie erschauerte. Als sie nun noch hinter sich das Baby vor Kälte weinen hörte, fluchte sie leise und klopfte erneut, heftiger und ungeduldiger

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