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Lichtzeit - Gibson, G: Lichtzeit - Nova War

Lichtzeit - Gibson, G: Lichtzeit - Nova War

Titel: Lichtzeit - Gibson, G: Lichtzeit - Nova War Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
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Iso-Anzug-Technologie in mich installiert hatte. Offenbar wollte er wissen, ob sie auch funktionierte, und ob man sie in einen menschlichen Körper einpflanzen konnte. Ich denke, die analytischen Systeme der Medbox haben ihm bestätigt, dass diese fremdartige Technik mit der menschlichen Biologie kompatibel ist. Wie er sich in den Besitz
der Technologie brachte, weiß ich bis heute nicht, und ich habe auch keine Ahnung, ob er nur diesen einen Anzug besaß oder mehrere Exemplare.«
    Ein anderer Bandati, der zu einer Gruppe gehörte, die erschienen war, als Dakota ihren Bericht abgab, spie eine rasche Folge von Klicklauten und Trillern aus, die nicht übersetzt wurden. Sämtliche dieser Neuankömmlinge trugen lange, bunte Stofffetzen an sich, die von einem dünnen Netz herunterhingen, das ihre Oberkörper einhüllte. Jedoch schien keiner von ihnen ein Übersetzungsgerät mit sich zu führen.
    »Dies ist kein Gerichtsverfahren«, antwortete die Königin dem Bandati, der sie angesprochen hatte. »Deshalb gibt es keine weitere Gelegenheit, Beweise zu sammeln und für einen späteren Zeitpunkt zu speichern. Aber Sie haben Recht, das Sternenschiff der Weisen ist tatsächlich viel wichtiger.«
    Sie wandte ihre Aufmerksamkeit dem Bandati zu, der Dakota von Night’s End verschleppt hatte. »Mein lieber Tage voller Wein und Rosen«, begann sie. »Können Sie mir sagen, ob der Waffenstillstand noch andauert?«
    »Gerade soeben, meine Königin. Wir lassen die Unterhändler vom Immerwährenden Licht im Glauben, dass unsere Kraftfeldgeneratoren kurz vor dem Ausfallen stehen. Solange sie davon ausgehen, dass wir hier in der Falle sitzen, werden sie keinen Großangriff starten.«
    »Wissen Sie«, hob Dakota an, sich in dem Gemach umblickend, »für mich gibt es gar keinen Grund, hier zu sein. Ich habe Ihnen alles mitgeteilt, was mir über den Iso-Anzug bekannt ist. Aber das Wrack habe ich zerstört. Es kann doch gar nichts mehr geben, das einen Kampf rechtfertigt.«
    »Bis auf die Informationen, die immer noch in Ihrem Kopf stecken, denke ich«, warf Wein und Rosen ein. »Vielleicht sollten wir dieses Wissen auf die harte Tour aus Ihnen herausholen.«
    »Das wäre eine unnötige Beschädigung eines Körpers«, dröhnte
der Händler. »Wir müssen zudem das andere Sternenschiff berücksichtigen.«
    »›Das andere Sternenschiff?‹« wiederholte Dakota verblüfft.
    Die Greiftentakel des Händlers kringelten sich vor Schadenfreude. »In der Tat gibt es ein zweites Schiff der Weisen, es ist intakt und ganz sicher nicht zerstört. Es befindet sich nur wenige Lichtjahre von unserem gegenwärtigen Aufenthaltsort entfernt, aber dennoch weit weg von den üblichen Handelsrouten der Shoal. Ein Sternenschiff, das wahrscheinlich bis in alle Ewigkeit in den gezeitenlosen Tiefen des Weltalls verschollen geblieben wäre – hätte unsere teure Königin, welche uns mit ihrer Anwesenheit beehrt, nicht eingegriffen.«
    Dakota fragte sich, wann sie aus diesem bizarren Traum aufwachen und dieses eiskalte, klamme Gefühl in ihrem Bauch endlich verschwinden würde. »Noch ein Schiff der Weisen ?«
    »Allerdings. Und um deren kostbare und tiefgründige Geheimnisse für immer vor der unersättlichen Gier einer Spezies mit der Bezeichnung ›Emissäre‹ verbergen zu können, bedürfen wir Ihrer Hilfe«, fuhr der Händler fort. »Besagte Emissäre verfügen über Schiffe ähnlich den unseren, welche die Ausdehnungen des Universums mit einer Geschwindigkeit durcheilen, die größer ist als die des schnellen Photons.«
    »Die Emissäre verstehen sich als Rivalen der Shoal«, ergänzte Wein und Rosen, »sie bedrohen deren Hegemonie. Es scheint sogar, als stammten gewisse verbotene Technologien ursprünglich von dieser Spezies. Zum Beispiel diese mythischen MegaKiller und auch die Iso-Anzug-Technologie.«
    »Woher wissen Sie das alles?«, schnauzte Dakota ihn an.
    »Die Informationen werden erlangt durch die Anwendung von Standardprotokollen, welche die diplomatischen Beziehungen zwischen den Hives regeln«, antwortete der Händler anstelle des Bandati. »Ich spreche von Spionage, Mord und Täuschung, und das alles wird getoppt mit zusätzlichen Auskünften, die ich selbst
beisteuere. Heimlich versuchen die Emissäre, unsere Klientenspezies mit gefährlicher Technologie, die sie aus den sogenannten ›Schatztruhen‹ der Weisen schöpfen, zu überschwemmen. Ziel dieses Unterfangens ist es, dadurch die Autorität der Shoal nach und nach zu unterminieren. Es ist

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