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Liebe 2000

Liebe 2000

Titel: Liebe 2000 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthologie
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gegesse n un d schwankt e vo r H u nger.
    Di e Nach t wa r nich t gu t gewesen . Zuers t hatt e sich ein e riesig e Ratt e a n ih n h e rangemacht , un d e r hatt e sie mi t Steine n vertreibe n m ü ss e n. Do c h auch dann hatte e r kein e Ruh e gefunden ; imme r wen n e r a n di e Ratte dachte , ka m ih m auc h da s Bil d seine s kleine n B r ude r s i n de n S i nn . Si e hatte n ih n t ö te n m ü ssen . A u c h a n ihn  hatte n sic h i n de r Nach t di e Ratte n herangem a cht.
    In der G o s s e schwa m m ein Bu ch . Zuers t s t ie ß e r es einfach mi t dem Fuß vor sich her , ers t späte r ka m ihm de r Ged a nke , e s aufzunehme n un d z u öffn e n. Di e erste n Seite n ware n vo m Wass e r und von d e n Bakterien zerfresse n worden , doc h i n de r Mitt e hatte n sic h die Seite n nu r leich t verfärbt.
    De r Jung e merkte , da ß sei ne Auge n schlech t gew o r den waren.
    » … en t d e c kt e da s Spektrosko p i n d e n leichteren Oberflächenschichten , di e d i ese n Tiefenbereic h umhüllen , di e ganz e Reih e unsere r chemische n Elemente . In den Stern e n steigt also, wenn ma n sie m it den Galaxi e n i m Urzustan d vergl e icht , di e Ko m p l e xität , ohn e je do c h, das i s t eine ent s cheid end e Tatsache , a n irgendeine r Stell e ein e bestimmt e Schwelle übe r s chreiten zu können, d a s heißt, daß es ihr gelingt (abg e sehen von einigen einfachen Ve r bindungen, die in der weißg l ühende n A t m o sphär e gewisse r Stern e …«
    Er warf das Bu c h in die Goss e zurück , da ß da s Wasse r aufklatschte.
    Deukalion , dacht e de r J unge, als er weiterging, Deukalio n ha t e s leic h te r g e habt . E r konnt e Stein e hinte r sic h werfen , wi e de r G o t t e s ih m befohle n hatte, un d a us diese n Stein e n entstan d dan n da s Menschengeschlecht.
    E r pa c k t e eine n Ste i n vo m Bode n un d schleuderte ihn über d i e Schulter, die A u gen fest zusam m engekniffen . De r Stei n dur c h schlu g klirren d ein e Fensterscheibe , di e i n tausen d Fragment e zersplitterte , un d brach im Innern unna t ürlich laut au f di e morsche n Dielen.
    E r lauscht e erschreckt ; abe r heut z u tag e ga b e s keine Götte r mehr.
    Dann dröhnte ein Schuß durc h di e Stille , de r zwi schen d e n leeren Häuserw ä nd e n verzerrt hin und her ge w orfen wu r de. Ein Quersch l äge r sirrt e i n de r Luft.
    Zuers t glaubt e er , sei n Trommelfel l müss e zersprin gen. Seine Zähne schlugen au f e inander; er bedeck t e die Ohr e n m it den Hä nd e n, die Ellbog e n z usa mme ngepr e ß t , bi s de r Schmer z i n Welle n ve r ebbte . D a nn stan d e r still.
    E r duckt e sic h wi e ei n Jäger , de r sei n Wil d an schleicht . D a wa r Wild . Nich t zu m Essen , zu m Jagen wa r e s da , u m gestell t un d gepack t un d niedergeworfen z u werd e n. E r sa h di e Gestal t i n de n weite n Hose n und de r un f ör m ige n B l us e sofort , al s e r sic h umwandte . Im Schatte n de r Häuse r stan d sie , w o sic h ei n steinerner Bogen z wischen d e n Fachwe r khäusern üb e r die Gasse wö l b te.
    E r wußt e nich t mehr , wi e l e is e e r schleiche n konnte; denn er hatte seit Tagen k a um einen Laut g e hört. D o c h jetz t wa r e r Jäger , un d sein e nackte n Füß e glitte n ohne da s kleinst e Geräusc h übe r di e n a sse n Pflastersteine.
    Wi e ei n wilde s Tie r spran g e r da s Wese n vo n hinten an , packt e e s a n de n Arme n un d schüttelt e es , selber keuchen d un d a m ganze n Körpe r zitternd.
    Ers t al s e s sic h freigekämpf t hatt e un d ih m da s Gesich t zuwandte , di e verrostet e M aschinenpistol e erho ben und d e n Finger am D r ücker , erkannt e er , da ß es ein e Fra u war , ei n Mädchen , kau m älte r a l s e r selbst.
    E r wic h zurück . Sei n hagere s Gesich t zuckte.
    Dan n schlu g e r di e H ä nd e vor s Gesich t un d brac h in ei n verzwe i feltes , trockene s Schluchze n aus.
    Da s Mäd c he n wa r eb e n s o e r schütter t wi e e r selbst. Müd e lie ß si e di e Waff e sink e n, doch i hre A ug e n glühten wachs a m und mi ß t rauisch.
    »We r bis t du? « fragt e si e schließlich.
    De r Klan g ihre r Stimm e erschreckt e ih n noc h mehr al s de r Schu ß un d di e Spinn e un d di e Ratten . E r schüt telte den Kopf.
    »K a nns t d u nich t reden?«
    De r Jung e überlegte : »Doch« , sagt e e r dann . Seine Stim m e klan g heiser ; den n sein e Lippe n wa r rissig vom D urst.
    »Wie he i ßt du ? «
    »Gil« , sag t e de r

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