Liebe 2000
er.
E r stan d a uf un d öf f n et e di e Labortasche . Be i der Such e nac h de m Skalpel l sti eß e r au f di e Karzinogene un d war f si e durc h di e hal b off e nen Labien weit hinaus, den H ügel h i nab.
Dan n dr e h t e e r sich , da s Skalpel l i n de r H a nd , wiede r u m un d stürzt e sic h au f di e hellgrau e Schwellung an der W a nd. Hielt aber no c h ein m al inne, starrte sie an , lie ß da s Instrumen t fallen . Ho b e s auf , stac h kraftlo s z u un d ritzt e nich t einma l di e Haut . Un d lie ß es abermal s fallen.
»Wa s is t denn ? Wa s ist ?« su m mt e der Panrad, der an seinem Handgel e nk h i ng.
Au f einma l wurd e ih m au s eine r nahe n Öffnun g eine dicht e Wolk e Menschenger u c h in s Gesich t geblasen. Männerschweiß.
»????«
E r stand , hal b gebückt , wi e gelähmt . Bi s wüt e nde Tentake l n i hn packt e n und a uf d i e weit geö f fnete Magen-Iri s zuschoben.
Eddi e schr i e auf , w a n d sich , st e ckt e d e n Finge r i n di e Panrad-Öffnun g un d fun k te : »Ja , ja ! Scho n gut! Schon gut!«
Al s e r dan n abermal s vo r den Fleck g e halten wu r de, stie ß e r mi t plötzliche r wilde r Begeisterun g zu ; schlitzt e hemmungslos ; schrie : »D a has t du’s ! Un d da ! Und da , d u H u … « De r Res t verlo r s ic h i n ein e m unartikulierte n Schrei.
E r hätt e nich t aufgehör t z u schneiden , hätt e weitergemacht , bi s de r Flec k vollko m me n zerstör t war , hätte Po l yphe m a nicht selber eingegr i ffen, ind e m sie ihn wiede r au f ihr e Magen-Iri s zuschob . Zeh n Sekunden lang blieb er dort h ä ngen – hilflo s un d schlu c hzen d vor Angst und Stolz.
Po l y phema s Reflex e hätte n be i nah e ihre n Verstand besiegt . Zu m Glüc k zünde te i n eine m Winke l ihres Rausche s ei n kalte r Funk e n de r Vernunft.
Di e Windung e n , di e z u de r dam p fenden , f l eischgefüllte n Tasch e führten , schl o sse n sich , di e Fleischfalten ordnete n sic h wieder . E d di e wurd e mi t warme m Was ser aus dem von ihm so getauften » H ygiene«-M a gen geduscht . Di e Iri s sc h lo ß sich . E r wurd e abgesetzt . Das Skalpel l wandert e i n di e Tasch e zurück.
Sehr l a nge schien die Mutt e r tie f erschütter t be i dem Ged a nk e n an das, was sie E ddie beinahe a n getan hätte. Si e wagt e ers t wiede r z u send e n , al s ihr e Nerve n sich ganz be r uhigt hatten. Als e s d a n n s o wei t war , ka m sie nie me hr auf diesen Zwis chenfal l zurück . Un d Eddie erwähnt e ih n ebenfall s nicht.
E r wa r jetz t glücklich . E r hatt e da s Gefühl , al s habe sic h ein e Klammer , di e sein e Gedärm e gepack t hielt, sei t e r sic h vo n seine r ein s tige n Ehefra u get r enn t hatte, endlic h gelöst . De r dumpf e, v a g e Schmer z übe r Verlus t un d U n zufried e nheit , da s leicht e Fiebe r un d die Krämpf e i n seine m Innern , soga r di e A p ath i e , di e ihn gelegentli c h überka m – da s alle s wa r endgülti g verschwunden . E r fühlt e sic h großartig.
Mi t de r Zei t hatt e sic h soga r s o etwa s wi e ein e tiefe Zuneigun g entwickelt . Mutte rs Panzer beherberg t e meh r al s nu r Eddie ; e r wö l b t e sic h nunmeh r übe r einer Emotion , di e ihre r Ar t frem d war . Da s sollt e sic h am nächste n Ereigni s zeigen , da s Eddi e wiede r mi t Entsetze n erfüllte.
Den n di e Wunde n de s Empfängnisfleck s heilten, und die Sc hwellung wu c hs zu einem großen Sa c k. Dan n plat z t e de r Sack , un d z e h n m ausgroß e Sluggos purzelte n heraus . De r Aufschl a g hatt e di e gleich e Wirkun g wi e de r Klaps , de n de r Arz t eine m Neugeborenen gibt : Vo r Schrec k un d Schmer z holte n si e zu m erstenma l tie f L u ft . Ihr e noc h unkontrollierten , schwach e n Impulse füllten den Äth e r mi t ziellose m SOS.
Wen n Eddi e sic h nich t mi t Polyphem a unterhielt, zuhörte , trank , schlief , aß , b a det e ode r da s Ban d a b laufe n ließ , spielt e e r m i t de n Sluggos . I n g e wisse m Sinne wa r e r j a ih r Vater . Un d al s si e z u Schwein e größ e heranwuchsen , fie l e s de r Mutte r allmählic h schwer , ihn vo n i h re n J u ng e n z u untersc heid e n. Da er nur no c h selte n aufrech t gin g un d häuf i g au f Hände n un d Knie n in ihre r Mitt e herumkr o ch , konnt e si e ih n nich t meh r gut ausmachen . Übe r die s mußt e irg e n d e t wa s i n de r feuchte n Luf t ode r de r N a hrun g lieg e n , da s be i ih m einen totale n Haarausfal l auslöst e . Im
Weitere Kostenlose Bücher