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Liebe ahoi

Liebe ahoi

Titel: Liebe ahoi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shari Low
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sich an ihm vorbei. Früher hätte er ihr beim Gehen eine Hand auf den Rücken gelegt. Oder sogar ein bisschen an ihr gefummelt.
    Ihr Herz begann zu hämmern, als sie bemerkte, dass Colita, Brasilien, in der Nähe der Aufzüge stand, vermutlich um auf Neuankömmlinge zu warten. Ob sie den Brief erwähnen würde? Sich vergewissern würde, dass sie ihn erhalten hatte?
    Sie reagierte wie ein Formel-1-Fahrer, der auf eine Wand zuraste, und schaltete hastig auf Ablenkungsmanöver. Sie überfiel das arme Mädchen geradezu. »Hi, Colita, unser Zimmer ist ein Traum, die Aussicht ist spektakulär. Stimmt’s, David? Vielen, vielen Dank. Wir müssen los, große Hektik, die ganze Familie wartet.« Ohne ein weiteres Wort schnappte sie Davids Hand, und zerrte ihn mit sich, als die Aufzugtüren sich öffneten. Jetzt sah er sie definitiv verwundert an.
    Während der Aufzug nach oben glitt, wurde sie sich der Absurdität der ganzen Situation bewusst. Die Nippelquasten, Davids Zurückweisung, das unglaubliche Schiff, ihre wackligen Knie, verursacht durch einen unglaublich Brief von einem Mann …
    Und die Person, der sie am liebsten all das erzählen würde, war Callum.
    Mona trat auf den Balkon hinaus und atmete die salzige Seeluft ein. Geschafft! Sie waren hier. Bis auf die allerletzte Minute hatte sie damit gerechnet, dass Piers doch noch kneifen würde, irgendeine Krise vortäuschen und in die Firma eilen könnte. Aber er hatte sie überrascht. Er war nicht nur mitgekommen, er war auch bestens gelaunt. Und in den Bermudashorts und dem makellos weißen Hugo-Boss-Polo sah er zudem verdammt gut aus, das musste sie zugeben. Emily, die Tippsenschlampe, fand das sicher auch.
    Sie fragte sich, ob er die Absicht hatte, ihr seine Affäre zu gestehen. Sie bezweifelte das. Wenn es etwas gab, was Piers noch mehr liebte als sich selbst, dann war es Geld, und er würde alles tun, um eine erneute Scheidung zu verhindern. Seine erste Frau hatte ihn ordentlich geschröpft, und er hatte seine Lektion gelernt. Am Tag vor ihrer Hochzeit hatte sein Anwalt Mona einen Ehevertrag vorgelegt, den sie bereitwillig unterschrieben hatte. Das machte Liebe mit einem. Es machte einen dumm. Doch selbst mit dem Vertrag würde sie gut davonkommen. Nicht, dass sie Wert auf sein Geld legte. Aber wie gesagt, Piers würde kein Risiko eingehen. Solange seine Affäre sich nicht in etwas Ernstes verwandelte, würde er nichts tun, was sein Bankkonto in irgendeiner Weise gefährdete.
    Es gab jedoch keine Chance, dass die kleine Liaison sich in etwas Dauerhaftes verwandelte. Mona kannte ihren Mann. Er war sehr um sein Image besorgt. Emily war sicher eine nette Abwechslung, nur kein Mädchen, das Piers heiraten würde. Der Gedanke hätte Mona eigentlich aufmuntern müssen – bedauerlicherweise tat er es nicht.
    Sie trank einen Schluck Champagner und sah zu, wie ein Ausflugsdampfer ablegte und an ihnen vorbei in Richtung offenes Meer fuhr. An Deck standen ein paar Leute, lachend, jubelnd und tanzend. Sie wirkten so glücklich und so sorglos, dass sie sich einen Moment wünschte, bei ihnen zu sein und nicht auf dem Schiff, gefangen in einer Ehe, die offenbar keinem von ihnen genug war. Zu Anfang hatte Piers Schwierigkeiten gehabt, sich damit abzufinden, dass sie seinen Namen nicht annehmen, sondern lieber bei Gold bleiben wollte. Sie hatte es damit begründet, dass man sie beruflich unter diesem Namen kannte. Heute kam es ihr vor, als sei die Weigerung, seinen Namen anzunehmen, eine Vorahnung gewesen.
    »Woran denkst du gerade?«
    Piers stand auf einmal hinter ihr und legte den Arm um ihre Taille. Am liebsten hätte sie ihn weggeschoben. Stattdessen atmete sie tief durch, drehte sich zu ihm um und lehnte sich an die Reling.
    »An nichts Besonderes. Ich habe einfach nur ein bisschen aufs Meer geschaut.«
    »Wie viel Zeit haben wir noch, ehe wir die anderen treffen?«, fragte er, und Mona krümmte sich innerlich.
    Er hatte diese typische Sexstimme. Mist! Sie war am Morgen auf dem Weg zum Flughafen noch kurz beim Friseur gewesen und hatte sich die Haare stylen lassen, außerdem hatte sie eine Ewigkeit damit zugebracht, sich zu schminken. Wenn er Sex haben wollte, würden sie es im Stehen machen müssen, damit weder ihre glänzende schwarze Mähne noch ihr Make-up in Unordnung gerieten. Hatte Vivien Leigh je so ausgesehen, als hätte sie sich gerade körperlich betätigt oder gar geschwitzt? Nein.
    Natürlich konnte sie ihn auch abwimmeln, aber dann würde er misstrauisch. Piers

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