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Liebe ahoi

Liebe ahoi

Titel: Liebe ahoi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shari Low
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wenig. Sie passte gern auf ihre Enkelkinder auf – solange sie sich nicht übergaben. Die arme Lavinia war leichenblass. Beth strich ihr kurz über die Wange und hielt sich dann in sicherem Abstand.
    »Komm, Lawrence. Was hältst du davon, wenn wir nach oben fahren und uns die Schiffe anschauen?«
    Ihr Enkelsohn war zweifellos ein echter Gold. Er war das Ebenbild seines Vaters, und sie konnte schon jetzt eine Ähnlichkeit mit seinem Großvater erkennen.
    »Danke, Beth, ich weiß das sehr zu schätzen. Aber keine Sorge, du musst nicht ständig babysitten.«
    »Marcy, das macht mir gar nichts. Ich bin so gern mit den Zwillingen zusammen.«
    Marcy nickte. »Ich weiß das. Aber David hat extra ein Kindermädchen vom Schiff engagiert und uns klargemacht, dass du auch Urlaub hast. Du seist nicht hier, um dich nur um andere zu kümmern, sagte er.«
    Beth war verblüfft. Das hatte David gesagt? Wenn sie nicht als Babysitterin eingeladen war, wozu war sie dann hier?

4. Kapitel
    TRAUTES (BORD-)HEIM – GLÜCK ALLEIN
    Wieso hörte David das nicht? Ihr Herz hämmerte in einer Lautstärke, die selbst die Blaskapelle, die an Deck spielte, übertönte. Sarah atmete tief ein. Noch einmal. Und noch einmal.
    »Alles okay?« David sah sie besorgt von der Seite an.
    »Klar.« Sie lächelte und fügte noch ein Augenzwinkern hinzu.
    War das übertrieben? Sie zwinkerte nie mit den Augen. Jetzt wusste er endgültig, dass etwas nicht stimmte. Fest stand: Wenn der britische Geheimdienst je eine neue Agentin benötigte, müsste er sich besser woanders umschauen. Unauffälligkeit war definitiv nicht ihr Spezialgebiet.
    »Hab nur was im Auge«, murmelte sie, um irgendeine Erklärung abzugeben.
    »Lass mich mal sehen.«
    Sanft nahm David ihr Gesicht zwischen die Hände und hob ihr Augenlid vorsichtig an. »Schau mal nach oben. Nach unten. Nach links. Rechts. Nein, ich kann nichts finden.«
    »Dann hab ich’s wohl schon rausgezwinkert.«
    Er nahm ihre Hand, und sie setzten ihren Spaziergang über das Sonnendeck fort. Es war das oberste Deck; von hier aus hatte man eine gigantische Sicht. Viele Passagiere hielten sich hier auf, lehnten an der Reling und sahen zu, wie ein großer Luxusliner seinen Liegeplatz verließ und an ihnen vorbei dem offenen Meer zusteuerte. Der Kapitän verkündete über die Lautsprecheranlage, dass sie die Nächsten waren, die ablegen würden, was großen Jubel auslöste.
    David schien den Lageplan des Schiffs intensiv studiert zu haben, denn er wusste genau, wo es langging. Es überraschte sie nicht. Genau deshalb war er so gut in seinem Job. Er plante. Er organisierte. Er bereitete vor. Er machte sich mit Inhalten vertraut.
    Sarah hoffte nur, dass er sich nicht mit den Inhalten ihrer Handtasche vertraut machte und den Brief ihres besten Freunds fand, der ihr ein heimliches Rendezvous vorschlug. Was bildete Callum sich bloß ein? David hätte den Brief als Erster entdecken können. Was wäre denn dann gewesen? Wie unglaublich leichtsinnig!
    David legte den Arm um ihre Taille und hielt ihr die Glastür auf, die in eine Bar führte. Einem Neonschild war zu entnehmen, dass es sich um die Vista View Lounge handelte. Sie war halbrund, mit bodentiefen Fenstern, die eine 360-Grad-Rundumsicht ermöglichten.
    »Ein San Miguel, bitte. Was trinkst du, mein Liebes?«
    Mein Liebes. So hatte er sie schon lange nicht mehr genannt. O Mist, das schlechte Gewissen wurde immer größer. Wenn es je einen Zeitpunkt gegeben hatte, an dem sie sich wünschte, er wäre nachlässig und distanziert, dann jetzt.
    »Äh … einen Weißwein, bitte.«
    »Einen Pinot Grigio vielleicht?«, fragte ein sehr strahlender Chad, USA.
    »Das wäre perfekt, danke.«
    Daraufhin warf Chad, USA, der die weißesten Zähne besaß, die sie je gesehen hatte, ein Glas in die Luft, fing es am Stiel wieder auf, zog eine Weißweinflasche aus einem Kühler, entfernte fix den Korken und goss ein. Gegen diese Show war Davids Bier danach ein richtiger Abturner.
    »Bist du sicher, dass alles okay ist?«, fragte er noch einmal.
    Nein, nichts war okay. Ganz und gar nichts. In den letzten Tagen war Sarah klar geworden, dass in ihrer Ehe etwas schieflief. Sie war mit der kompletten Großfamilie ihres Mannes in Urlaub. Sie würde zehn Tage mit seinen beiden Exfrauen verbringen. Und ihr engster Freund hatte ihr seine Liebe gestanden und wollte sie unbedingt in Monaco treffen. Das war definitiv nicht okay.
    »Alles bestens«, versicherte sie dennoch. Vielleicht hatte sie ja doch

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