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Liebe ahoi

Liebe ahoi

Titel: Liebe ahoi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shari Low
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Entschuldigung, er sei im Urlaub. Das einzige Telefonat, das er entgegengenommen hatte, war das von Jeff McLean, Schotte und Mitglied des Schattenkabinetts, mit dem David schon in den Siebzigern zusammen Fußball gespielt hatte.
    »Die Story läuft, Jeff. Glaub mir, es ist besser, wenn wir sie als Erste bringen. Die rechten Nationalisten werden sie auf Teufel komm raus ausschlachten.«
    Jeff legte auf, nachdem er David gebeten hatte, ihn auf dem Laufenden zu halten, falls weitere unangenehme Einzelheiten ans Licht kämen. David versprach es; schließlich konnte es nicht schaden, einem mächtigen Politiker wie Jeff einen Gefallen zu tun.
    Ihm bei seinen Verhandlungen zuzusehen war ein besseres Aphrodisiakum als zehn Eimer Austern und eine Wanne voll Champagner.
    Es war genau die Bestätigung, die Mona brauchte. Alle Gedanken, die ihr im Kopf herumschwirrten, der Entschluss, ihr Leben zu verändern, der Wille, alles in richtige Bahnen zu leiten, trafen sich an genau dieser Stelle und ließen sich in einem einzigen unmissverständlichen Satz zusammenfassen: Sie wollte David zurück.
    Endlich hatte sie es vor sich selbst zugegeben. Sie wollte nicht länger mit Piers zusammenbleiben. Sein lautes, uninteressiertes, pubertäres Benehmen stieß sie ab. Ebenso wenig wollte sie Single sein. Es dauerte nur noch gut drei Jahre bis zu ihrem Vierzigsten, und sie mochte zwar zehn Jahre jünger aussehen, aber wenn sie es weiterhin in der Mittagspause in ihrem Büro mit Dreiundzwanzigjährigen trieb, wäre das nicht nur auf Dauer ganz schön kräftezehrend, sondern würde sie garantiert irgendwann zur Lachnummer machen.
    Nein, sie wollte nicht allein sein. Sie gehörte in eine Zweierbeziehung. Das einzige Problem war, dass sie im Moment in der falschen Zweierbeziehung steckte.
    David war ihre Trennungsstrategie. Jetzt musste sie nur noch dafür sorgen, dass er mitspielte. Dummerweise gab es da ein paar kleine Hindernisse. Piers und Sarah zum Beispiel. Bei dem Gedanken entfuhr Mona fast ein verächtliches Schnauben. Man brauchte nicht besonders helle zu sein, um zu erkennen, dass das Verhältnis zwischen David und Sarah deutlich abgekühlt war. Keine Berührungen mehr, keine Intimitäten, kein heimliches Geflüster. Ihre Ehe schien zur reinen Gewohnheit geworden zu sein. Er hätte sie nie heiraten dürfen, der alte Esel. Eine Affäre mit einer Frau, die halb so alt war wie er, war eine Sache, aber eine Ehe? Dafür war David nicht geschaffen. Er war keiner, der wahllos junge Dinger vernaschte. Er brauchte Intelligenz. Geistige Anregung. Gemeinsame Interessen. Erinnerungen. Die konnte er bei einer Frau, die in den Achtzigern noch in den Windeln lag, nun wirklich nicht finden.
    »Ich bestell uns ’ne Kleinigkeit zum Lunch. Ein Rinderfilet und einen Salat. Okay?« Sie hielt das Telefon bereits in der Hand, es war also mehr Information als Frage.
    David reckte sich und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. »Du musst verrückt sein.«
    »Nein, klug.« Sie lächelte.
    Sie musste jetzt überlegt vorgehen. Bei manchen Typen reichte es, wenn sie sich einfach nur bis auf ihre Manolo-Blahnik-Stilettos auszog. Aber nicht bei David. Er war nicht perfekt, aber er besaß Moral und Anstand – wahrscheinlich deshalb, weil er oft genug mitbekommen hatte, dass irgendwelche Promis und Politiker mit heruntergelassener Hose erwischt worden waren. Nein, Sex war in diesem Fall nicht die richtige Strategie. Er musste begreifen, dass sie beide füreinander bestimmt waren – ganz gleich, was in der Vergangenheit passiert war.
    Der Zimmerservice meldete sich, und sie gab kurz die Bestellung durch. Dann streifte sie ihre Schuhe ab und ging zurück auf den Balkon. David telefonierte gerade über Skype mit Guy Bennet, seinem Assistenten, einem brummigen Aberdeener mit trockenem Humor.
    »Also, Aufmacher auf dem Titel, Einzelheiten und Fotos auf 2 und 3, Hintergrundinfos auf 4 und Monas Beitrag auf der 5«, zählte Guy auf. »Der Text über die Fashion-Sünden und über den gesellschaftlichen Umgang der Frau ist typisch Mona. Ziemlich bösartig – ich muss aufpassen, dass ich niemals Krach mit ihr kriege.«
    »Gute Idee.« Mona lachte. »Du ahnst nämlich gar nicht, was ich alles über dich in der Hand habe, Guy.«
    Trotz der nicht ganz perfekten Übertragungsqualität sah man, dass Guy blass wurde.
    David beendete das Gefrotzel zwischen den beiden und versprach, sich nach dem Lunch noch einmal bei Guy zu melden. Dann stand er auf und ging zur Minibar. Mit

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