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Liebe ahoi

Liebe ahoi

Titel: Liebe ahoi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shari Low
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schön was verpasst.« Beth war gar nicht klar, dass sie das laut gesagt hatte, bis Piers den Kopf schüttelte.
    »Nein, sie mag so was nicht. Sie hat immer Angst, ihre Frisur könnte durcheinandergeraten. Ich habe mir mal ein Aston-Martin-Cabrio gekauft, und sie ist nicht ein einziges Mal mitgefahren, wenn das Verdeck offen war. Am Ende hab ich es gegen einen Range Rover eingetauscht. Irgendwie kam ich mir allein in dem Cabrio immer wie ein beschissener Loser vor.«
    Beth hätte sich fast an ihrem Cocktail verschluckt. Piers hatte wirklich eine unnachahmliche Art, die Dinge beim Namen zu nennen.
    »Tja, inzwischen habe ich das Gefühl, dass wir kaum noch Gemeinsamkeiten haben«, fuhr er fort. Dabei schaute er in die Ferne, als würde er mit sich selbst sprechen.
    Beth hielt es für besser, erst einmal nichts zu sagen. Das Kapitel »Wie verhalte ich mich gegenüber dem amtierenden Ehemann der zweiten Exfrau des Exmannes, der sich über seine Ehe ausweint?« kam in ihrem Benimmratgeber nicht vor.
    »Ich weiß, dass du Mona nicht besonders magst …«
    »Das stimmt«, gab Beth offen zu. »Kein Wunder. Immerhin war sie ja auch mit für das Ende meiner Ehe verantwortlich. Außerdem ist sie hinterhältig und selbstgefällig und hat Kleidergröße 36. Mir ist einfach niemand sympathisch, der keine Sahnetorten mag. Aber von alledem abgesehen ist sie sicher eine nette Person.«
    Beth hätte sich am liebsten für ihre Offenheit geohrfeigt, aber er hatte sie dazu provoziert. Hoffentlich sagte er Mona nichts davon. Und wenn er es doch tat? Verdammt! Sie würde den Rest der Kreuzfahrt in ihrer Kabine verbringen müssen, damit Mona sie nicht bei allernächster Gelegenheit absichtlich-unabsichtlich über Bord stieß.
    Piers seufzte, und zum ersten Mal an diesem Tag wirkte er nicht unbeschwert fröhlich. »Manchmal ist sie das wirklich. Sie war es jedenfalls früher. Heute bin ich mir da nicht mehr so sicher.«
    Was jetzt? Sollte sie was sagen? Oder ihn einfach weiterreden lassen und zuhören? Ihn aufmuntern, damit er wieder der glückliche, gut gelaunte Piers war? Am Ende entschied sie sich für eine Mischung aus Offenheit und Optimismus.
    »Weißt du, David und ich hatten in unserer Ehe auch einige Tiefs. Ich meine natürlich, bevor er mich einfach sitzen ließ und mich dazu verdammte, als einsame alte Frau zu enden, deren einzige Gesellschaft ein Hund und ein paar Katzen sind. Vielleicht erlebst du mit Mona ja auch gerade ein solches Tief, und danach wird wieder alles gut.«
    Piers schüttelte den Kopf. »Nein, das glaube ich nicht«, antwortete er schließlich. Dann sprang er auf und angelte sein Handy aus der Tasche seiner Hose, die er ordentlich gefaltet unter der Liege deponiert hatte. »Wenn du mich bitte kurz entschuldigst, ich muss nur schnell meine Sekretärin anrufen und nachhören, ob zu Hause alles okay ist.«
    Als Beth ihm zusah, wie er zum Wasser hinunterging und mit dem Handy am Ohr durch die Wellen stapfte, wurde ihr plötzlich klar, dass sich in diesem Urlaub irgendeine seltsame Strömung entwickelte … und die hatte ganz und gar nichts mit dem Meer zu tun.

8. Kapitel
    DURCH DEN WIND
    Schmerz war das Erste, was Sarah beim Aufwachen wahrnahm: ein tiefer durchdringender Schmerz hinter der Stirn. Schwer zu sagen, ob er auch für ihre Magenkrämpfe verantwortlich war oder ob ihre Bauchmuskeln das ganz allein vollbrachten.
    Es überraschte sie nicht sonderlich, dass sie sich auch nach einem tiefen Stöhnen nicht besser fühlte. Und der Versuch, sich im Bett aufzurichten, misslang ebenfalls. Sie gab alles, zitterte heftig und ließ sich schließlich wieder zurück aufs Kissen fallen.
    Übergib dich nicht. Übergib dich jetzt bloß nicht.
    Es gelang ihr, ein Auge zu öffnen. Erleichtert stellte sie fest, dass sie sich in ihrer Kabine befand. Das war immerhin eine gute Nachricht. Schnell schloss sie das Auge wieder. Die Rückspultaste in ihrem Gehirn, die ihr Aufschluss darüber geben könnte, wie genau sie hierhin gekommen war, ließ sich allerdings im Moment nicht betätigen.
    Der Strand. Piers. Beth. Max. Jet-Boot. Cocktails. Viele Cocktails. Lachen. Sonne. Die Rückfahrt zum Schiff. Der Weg zu ihrer Kabine. Kurzer Stopp an der Pianobar. Ein Drink. Zwei. Drei. Ablegemanöver. Noch ein Drink. Der Weg zu ihrer Kabine … nein, mehr nicht. An mehr konnte sie sich jedenfalls nicht erinnern. Aber wieso hatte sie die ganze Zeit die Titelmelodie vom A-Team im Kopf?
    Gott, hämmerte ihr Schädel! Sie atmete tief durch,

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