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Liebe ahoi

Liebe ahoi

Titel: Liebe ahoi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shari Low
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die Lippen zusammen, und Sarah stieß ihn leicht in die Rippen. »Komm schon, das ist schließlich nicht das erste Mal. Lass dir nicht die Laune verderben.«
    David lächelte zynisch, dann drehte er sich um und ging in Richtung Bus. Sarah wollte ihm gerade folgen, als sie neben sich eine Stimme hörte.
    »Entschuldigung, würden Sie vielleicht auch ein Foto von uns machen?«
    Sie drehte sich um und sah eine Frau um die sechzig, in weißer Hose und pinkfarbenem Shirt, mit perfekt passenden pinkfarbenen Lippen, die zu einem breiten Lächeln verzogen waren. Dem Akzent nach zu urteilen, musste sie aus dem Süden der USA stammen. Sie war Sarah sofort sympathisch.
    »Aber gern.«
    Sie machte einen Schnappschuss von der Frau und ihrem Ehemann, der aussah wie die gealterte Version eines amerikanischen Astronauten aus den Sechzigerjahren: groß, mit gescheiteltem silbrigem Haar und Augen, die funkelten.
    »Heute ist unser Hochzeitstag«, sagte die Frau zu Sarah. »Wir sind fünfundvierzig Jahre verheiratet.«
    Sarah sah, wie sie einen liebevollen Blick mit ihrem Mann tauschte, und ihr Herz schmolz dahin.
    Fünfundvierzig Jahre. An ihrem fünfundvierzigsten Hochzeitstag würde Sarah achtundsechzig und David neunzig sein. Wie schaffte man es nur, so lange zusammenzubleiben und noch immer so verliebt zu sein wie diese beiden? Wann hatte David sie zuletzt so angeschaut? Sie konnte sich beim besten Willen nicht erinnern. Er hielt es ja nicht mal für nötig, in ihrer Nähe zu bleiben, während sie vor der Kirche standen. Als sie wenig später ebenfalls in den Bus einstieg, war er in sein BlackBerry vertieft und schaute nicht einmal hoch. Verdammt, es war wirklich nervend. Aber sie würde sich den Tag nicht verderben lassen.
    »Läuft die Dweezil-Story immer noch?«, fragte sie und zeigte auf das Telefon.
    »Ja, ich checke nur schnell, was die anderen Zeitungen schreiben. Diesmal hatten wir definitiv die Nase vorn.«
    »Super.«
    Super. Absolut super.
    Der Bus fuhr eine knappe Stunde, ehe er sich über zahlreiche Serpentinen zu dem auf einem Hügel gelegenen ländlichen Dorf Savoca hinaufschraubte. Paola führte sie über eine Kopfsteinpflasterstraße zur Bar Vitelli, wo Michael Corleone Apollonias Vater gefragt hatte, ob er um seine Tochter werben dürfe. Es war eine von Sarahs Lieblingsfilmszenen.
    Sie setzten sich draußen an einen Tisch und bestellten Granité, einen halb gefrorenen Drink, den Paola ihnen als sizilianische Spezialität empfohlen hatte.
    Sarah seufzte und rekelte sich zufrieden in der Sonne. »Ist das schön! Ich kann gar nicht glauben, dass wir hier sind. Es kommt mir alles so unwirklich vor.«
    »Du hast recht«, bestätigte David.
    Okay, jetzt wäre ein guter Zeitpunkt, um ihr zu sagen, dass er sich freute, dass sie hergekommen waren. Dass es ihm Spaß machte. Vielleicht sogar, um sich bei ihr zu bedanken, dass sie diese schöne Überraschung für ihn organisiert hatte.
    »Aber es ist so verdammt heiß. Wie lange dauert es, bis wir wieder zurück zum Bus können?«
    »Willst du dir denn nichts anschauen? Dich ein bisschen umsehen?«
    »Wieso?« Er sah sie erstaunt an. »Sarah, wir sehen doch vom Bus alles genauso gut. Mit Klimaanlage und ohne diese nervenden Fliegen.«
    Aufs Stichwort verscheuchte er ein Insekt, das ihn umschwirrte. Sarah hoffte nur, dass es vorher Gelegenheit gehabt hatte, ihn zu stechen.
    Sie ließ sich absichtlich viel Zeit mit ihrem Granité und sorgte dafür, dass sie die Letzten waren, die zum Bus gingen. Das war immerhin ein kleiner Triumph. Sie wusste genau, dass er sich ärgerte, und das freute sie. Auch wenn das sehr pubertär war.
    Eine halbe Stunde später hielten sie erneut, dieses Mal in Forza d’Agro, einem kleinen Bergdorf. Hoch über der Siedlung thronten die Ruinen einer Burg aus dem 16. Jahrhundert.
    Wieder folgten sie Paola durch schmale, gewundene Gassen, bis sie vor einer kleinen Kirche haltmachten, die Sarah sofort wiedererkannte. Michael Corleone hatte genau an der Stelle gestanden, wo sie sich gerade befanden: Sarah Gold und ihr muffeliger Ehemann, eine kleine Japanerin und ein amerikanisches Paar, das seit fünfundvierzig Jahren verheiratet war. Sarah spürte, wie ihre Knie zitterten, so beeindruckt war sie. Das war wirklich ein ganz besonderer Moment. Sie atmete tief durch.
    »Meine Liebe, würden Sie bitte noch einmal ein Foto von mir und Norm machen?«
    »Natürlich.«
    Bereitwillig nahm Sarah die Kamera und machte eine Aufnahme von den beiden Amerikanern auf der

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