Liebe ahoi
unzufriedenen David tauchte im Geiste vor ihr auf. Die gestrige Unterhaltung mit ihm machte ihr eines klar: In der Ehe zwischen David und Sarah gab es einen unübersehbaren Riss, und es wurde höchste Zeit, dass die zwei das ebenfalls erkannten und einen Schlussstrich zogen. Was machte es für einen Sinn, die Beziehung fortzusetzen? Es war viel besser, eine klare Trennung zu vollziehen, damit beide sich einen Partner suchen konnten, der sie glücklich machte. Sie mussten nur endlich sehen, dass sie völlig unterschiedlich waren und absolut konträre Bedürfnisse hatten. Das war der Schlüssel zu allem. Wieso sahen sie das nicht? Sie musste ihnen unbedingt auf die Sprünge helfen.
In Monas Kopf entstand eine Idee. Sie dachte eine Zeit lang darüber nach und überlegte, wie sie am besten umzusetzen wäre. Ja, es würde funktionieren, entschied sie schließlich. Zumindest würde es die Sache beschleunigen. Und letztlich half sie nur … Zumindest was ihre eigenen Wünsche betraf.
»Max, hast du morgen schon was vor?«
Ihr Stiefsohn schüttelte den Kopf. »Noch nicht. Ehrlich gesagt, weiß ich nicht mal, wo wir morgen sein werden.«
»In Neapel«, informierte sie ihn.
»Cool.«
Großer Gott! Cool? War das alles, was ihm dazu einfiel?
Piers schaltete sich ein. »Ich war dort mal zu einem Polterabend eingeladen. Meine Güte, das war eine Nacht. Ach, was sage ich, am Ende zog sie sich eine ganze Woche hin.«
Mona beschloss, den Beitrag ihres Mannes zu ignorieren. »Ich habe den Ausflugsplan für morgen gelesen und gesehen, dass Bootstouren in eine Bucht in der Nähe von Sorrento angeboten werden. Man kann dort alle möglichen Wassersportarten machen. Das ist doch was für dich, oder?«
Max verzog grinsend das Gesicht. »Ich weiß nicht. Mir tut von Dads Jet-Bootaktion immer noch alles weh.« Er drehte sich zu seinem Vater um. »Was passiert jetzt eigentlich mit dem Ding?«
»Ich hab es an den Golfclub zurückschicken lassen und ihnen gesagt, sie sollen es zugunsten der Esel verkaufen.«
Aus irgendeinem Grund brachte das beide dazu, in schallendes Gelächter auszubrechen. Mona unterdrückte ein genervtes Stöhnen. Vorsichtig versuchte sie Max zurück zum Thema zu lenken, ohne Piers’ Misstrauen zu erregen.
»Natürlich ist das deine Entscheidung, aber angeblich gibt es die Möglichkeit, mit dem Boot nach Sorrento überzusetzen, dort vor Anker zu gehen und den Tag in der Bucht zu verbringen. Ich dachte, das würde dir Spaß machen.«
»Wenn du Lust hast, komme ich mit«, bot Piers an.
Punktlandung! Ruhe und Frieden, weil sie Piers für den Tag entsorgt hatte. Noch besser, als sie geplant hatte. Jetzt musste nur Max noch Ja sagen.
»Ja, warum nicht? Ich habe noch nie geschnorchelt, und Surfen wollte ich auch immer schon mal ausprobieren. Vielleicht sollten wir vorsichtshalber den Rettungsdienst benachrichtigen, dass einiges auf sie zukommen könnte.«
Darauf brachen die beiden Männer schon wieder in schallendes Gelächter aus. Irgendwie verstand Mona nicht, was daran lustig gewesen sein sollte. Sie wartete, bis sie sich wieder beruhigt hatten.
»Wisst ihr was«, sagte sie dann und tat so, als sei ihr das gerade erst eingefallen, »ihr solltet mal schauen, ob die anderen nicht auch mitwollen. Ich bin sicher, die meisten hätten Lust auf ein Abenteuer.«
*
»Rate, wo ich bin!«
Beth hatte ihr Handy zwischen Ohr und Schulter geklemmt, um die Hände frei zu haben und die Rechnung bezahlen zu können, die Daisy, Hongkong, ihr hinhielt.
»Im Bett mit einem russischen Bodybuilder«, antwortete Patsy.
»Falsch.« Beth kicherte.
»Auf einem Mafiatrainingscamp in den sizilianischen Bergen?«
»Falsch.«
»Okay, mehr fällt mir nicht ein. Also, wo bist du?«
»In einer coolen Bar auf dem obersten Deck eines Traumschiffs mitten auf dem Meer.«
»Also das Mafiatrainingscamp hätte mich mehr beeindruckt.«
»Ich bin ja noch nicht fertig«, antwortete Beth. »Ich bin in einer coolen Bar auf dem obersten Deck eines Traumschiffs mitten auf dem Meer und warte auf einen Cowboy, mit dem ich gestern Abend wild geknutscht habe.«
Daisy, Hongkong, kam dank Handy in den zweifelhaften Genuss eines schrillen Schreis aus Glasgow. Beth wurde rot und kicherte.
»Okay, du hast gewonnen. Erzähl mir alles ganz genau«, rief Patsy, als sie sich endlich beruhigt hatte.
Beth machte es sich auf dem Stuhl bequem und zog die Beine hoch. Auch heute hatte sie sich gegen jegliche Aktivität entschieden. Die meisten Leute strebten nach
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