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Liebe ahoi

Liebe ahoi

Titel: Liebe ahoi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renee Roszel
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und sie dann wieder an.
    Maxine wusste nicht, was er sagen wollte. Offenbar hatte er Schwierigkeiten, die
    richtigen Worte zu finden. Hoffentlich beabsichtigte er nicht, die Tatsache anzusprechen, dass sie den Kuss ein klein wenig erwidert hatte. Na und, dachte sie trotzig, er hat damit angefangen, und somit ist alles seine Schuld!
    Marc schüttelte den Kopf. „Ach verdammt!" Er wollte sich abwenden, tat es allerdings nicht. Deutlich spürte sie die Spannung zwischen ihnen. Sie waren beide ärgerlich und fühlten sich nicht wohl in ihrer Haut, weil sie die Beherrschung verloren hatten. Und zweifellos versuchte er gerade, die Kontrolle über sich zurückzugewinnen.
    „Ich glaube", meinte Marc schließlich sanft, „dass Sie mir von einem überwältigenden Erlebnis erzählen wollten." Er verschränkte die Arme vor der Brust und schien plötzlich die Gleichgültigkeit in Person zu sein. „Was, Miss Baptiste, ist so überwältigend für Sie gewesen, dass Sie es mir gern erzählen wollten?"
    Maxine spürte, wie ihre Augen sich mit Tränen füllten, und blinzelte einige Male, um sie zurückzudrängen. Die Launen des Schicksals waren zuweilen seltsam. Was sie noch vor wenigen Minuten als ihr bedeutsamstes Erlebnis empfunden hatte, war in einem Moment
    von dem Kuss eines leider schrecklich unpassenden Mannes auf den zweiten Rang verwiesen worden.
    Tief atmete sie ein, um sich wieder halbwegs zu fangen. „Oh ... ja ... Ich erinnere mich wieder. Ich sagte, ich würde wetten, dass Sie noch nie eines der meiner Meinung nach überwältigendsten Erlebnisse der Welt gehabt hätten."
    Sie wischte sich mit der Hand über ein Auge, um zu verhindern, dass ihr eine Träne die Wange hinunterrollte, und hoffte inständig, dass er annahm, es wäre ihr etwas hineingeflogen. „Ich spreche von einem Spaziergang durch den Wald", fuhr sie dann fort und war froh, dass ihre Stimme so gelassen klang. „Man streift durch die unendliche Stille des Waldes und hört plötzlich in der Ferne einen Elch röhren. Es ist das außergewöhnlichste Erlebnis, das man sich vorstellen kann." Unsicher atmete sie ein und zwang sich, ihn anzusehen.
    „Nein, das ist es nicht, Miss Baptiste", erklärte Marc mit spöttischem Blick, wandte sich um und war schon einige Schritte gegangen, bevor ihr die Mehrdeutigkeit seiner Antwort bewusst wurde.

5. KAPITEL
    Marc konnte nicht glauben, was er am Nachmittag im Wald getan hatte. Er hatte Maxine Baptiste geküsst! Obwohl er sich eindringlich vor Augen geführt hatte, wie gefährlich es war, sich auf diese forsche Weltenbummlerin einzulassen, hatte er sie geküsst! Und das nicht nur flüchtig! Was war nur in ihn gefahren?
    Welch dumme Frage! Marc wusste genau, was es gewesen war. Ein Paar silbergraue
    Augen sowie ein verlockend lächelnder, sinnlicher Mund - ganz zu schweigen von
    Maxines vor Geist, Witz und Mut sprühenden Art.
    Als er dann plötzlich auf ihr gelegen und ihren warmen weichen Körper gespürt hatte, war alles zu spät gewesen. Er hatte sich vergessen, die Kontrolle über sich verloren.
    Seit Jahren war er zu beschäftigt, um viel Zeit für ein Privatleben zu haben. Und schon oft hatten Kollegen zu ihm gesagt, er wäre in puncto Frauen entsetzlich wählerisch und sollte doch einfach seinen Spaß haben. Diesen Rat hatte er allerdings nur selten befolgt.
    Zweifellos hatte er kein ausgefülltes Liebesleben, und er hatte wochenlang die
    Annäherungsversuche seiner Arzthelferin abgewehrt. Wahrscheinlich hatte all das
    zusammengenommen zu seinem unbesonnenen, unbeherrschten Verhalten geführt. Maxine
    war zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen.
    Ja, sicher, verspottete er sich stumm, und sie hat auch nur die falschen Augen und den falschen Mund. Er sollte sich nichts vormachen, sondern sich eingestehen, dass er diese Frau begehrte! Und wenn er sich nicht zusammenriss, würde er etwas tun, das er wirklich bereuen würde.
    Er durfte sich nicht in diesen bezaubernden Schmetterling verlieben, denn schon jetzt hatte er eine Ahnung, wie sehr es ihm später zu schaffen machen würde. Wenn er nur an den Kuss von heute Nachmittag dachte, wurde ihm bereits wieder ganz anders. Sie hatte so gut geduftet...
    „Marc!"
    Unvermittelt kehrte er in die Gegenwart zurück, sah sich um und stellte fest, dass die Blicke aller auf ihn gerichtet waren. Er war so in Gedanken versunken gewesen, dass er völlig vergessen hatte, wo er sich befand - nämlich auf der Terrasse des Herrenhauses beim gemeinsamen Dinner mit der

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