Liebe & andere Alltäglichkeiten: Nur mit Dir... (German Edition)
los.
"Spielst du mit mir, Björn?", fragte ich leise aber gerade heraus.
Auch das war nicht meine Art, aber du hast es verstanden, mich vom ersten Tag an zu fordern und zu Dingen zu treiben, die ich sonst nicht bereit war zu tun, oder die ich mir nicht zutraute.
Du hast den Kopf geschüttelt, mich im Nacken nah an dich herangezogen und wieder geküsst, diesmal spürte ich deine Zunge zwischen meinen Lippen und ich öffnete meinen Mund, um sie willkommen zu heißen. Dieser Kuss war wahnsinnig intensiv, brachte mich total durcheinander und machte mich atemlos, als du dich von mir löstest.
"Wow Jan, das war echt ... wow!", flüstertest du in die Stille, legtest deine Stirn an meine und deine Hand auf die Meine.
Die nächste halbe Stunde lauschte ich den Erzählungen über dich und dein Leben. Eine Nähe, eine Vertrautheit hatte sich zwischen uns gebildet, die ich in dieser Form noch nie gespürt hatte. Nach zwei Stunden wussten wir mehr voneinander, als bei manch einem nach Jahren.
Der Drang den anderen zu berühren, ihm nah zu sein, war bei uns beiden stark ausgeprägt, überschritt aber nie den Rahmen eines ersten Dates. Das Bistro leerte sich, aber wir saßen immer noch da, sahen uns an und berührten uns mit Blicken.
Dass ich dich wahnsinnig anziehend fand, war klar, bei deinem Aussehen. Was du an mir finden konntest, wusste ich nicht, aber deinen Blicken nach zu urteilen, gefiel dir, was du sahst.
Irgendwann verließen wir das Bistro und setzten uns auf die kleine Bank davor.
Du legtest den Arm um meine Schulter, ganz so, als wäre es das Normalste auf der Welt und ich legte den Kopf in deine Halsbeuge, ganz so, als gehörte er dort hin.
"Ist dir so etwas schon mal passiert, Jan?" Deine Frage klang genauso ungläubig wie meine Antwort.
"Nein, aber es fühlt sich richtig an!", und genauso war es.
Es fühlte sich richtig an und so blieb es. Jeden Tag verbrachten wir zusammen.
In der Mittagspause kam ich in die Stadt und lauschte deinem Gesang, der ab diesem Tag nur noch mir galt.
Hattest du am ersten Tag mit deinem Kuss ein schnelles Tempo vorgelegt, so dauerte es noch fast zwei Monate, bevor wir zum ersten Mal zusammen schliefen. Ein Feuerwerk der Empfindungen, einmal gezündet, wollten wir es nie mehr missen.
Ich, der kontrollierte Spießer, und du, der chaotische Künstler, harmonierten nicht nur im Bett perfekt. Der Topf und der Deckel hatten sich gefunden.
Und gemeinsam wollten wir unser Süppchen bis ans Ende unserer Tage kochen.
Jetzt stehen wir hier, in unserem Schlafzimmer und die letzten Vorbereitungen, für den letzten Schritt, einer Beziehung einen festen Rahmen zu geben, sind getroffen.
Ich löse mich von dir und sehe dir in die Augen, die genauso feucht schimmern wie meine. "Komm mit mir, lass uns gehen und als Mann und Mann wiederkommen", sage ich und ziehe dich hinter mir her.
Du ziehst mich zurück, küsst mich noch einmal.
"Ich werde dich über die Schwelle tragen, wie sich dass gehört und die Hochzeitsnacht wird unvergesslich werden", flötest du und lachend, Hand in Hand verlassen wir die Wohnung, um vermählt zurückzukommen ...
Hochzeitsfreuden ...
Oh verdammt, seit einer halben Stunde hing ich nun schon mit dem Kopf im Klo und ließ mir die Getränkekarte, einschließlich des Hochzeitsmenüs, noch einmal durch den Kopf gehen.
Es war spät geworden, und nachdem sich die langweilige Verwandtschaft verabschiedet hatte, blieben unsere besten Freunde und deine Geschwister, um zu feiern, wie es sich eigentlich gehörte.
Den obligatorischen Hochzeitstanz hatten wir unter Beifall gemeistert und jetzt, da nur noch Popmusik statt Schlager gespielt wurde, hatten wir ausgelassen getanzt. Während du anscheinend wahnsinnig viel Alkohol vertrugst, brauchte ich nicht viel, um mich in die ewigen Jagdgründe zu schießen. Ich hielt mich tapfer, aber gegen fünf war es vorbei. Deine Warnungen, mit dem Trinken aufzuhören, hatte ich mit einem Schulterzucken abgetan oder ganz ignoriert. Es ging mir gut, bis, ja bis der letzte Jägermeister wohl schlecht gewesen war. Rapide baute ich ab und du hast dich von unseren Gästen verabschiedet, die ohne uns noch bis zum nächsten Morgen weiter feierten. Mit dem Taxi fuhren wir nach Hause. Ich meinen Kopf an deiner Schulter. Jammernd, wie schlecht es mir doch ginge.
Der Taxifahrer war sehr besorgt um sein Taxi und sah immer wieder in den Rückspiegel, um sich zu vergewissern, dass ich noch nicht alles vollgekotzt hatte. Du warst auch besorgt und etwas sauer, weil ich
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