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Liebe auf den ersten Klick

Liebe auf den ersten Klick

Titel: Liebe auf den ersten Klick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Garcia
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mit Tee. »Alles okay?«, fragt sie.
    »Wann kommt sie wieder zu sich?«
    Sie mustert Nana nachdenklich. »Schwer zu sagen. Aber ich schicke den Arzt zu Ihnen, sobald er da ist.«
    Mit einem aufmunternden Lächeln zieht sie den Vorhang wieder zu. Das Beatmungsgerät saugt sich zischend und füllt Nanas Lunge mit Luft, trotzdem gibt sie noch immer kein Lebenszeichen von sich. Ich lasse den Kopf auf die Matratze sinken und schließe die Augen.
    »Werde wieder gesund. Du musst wieder gesund werden«, beschwöre ich sie. »Verlass mich nicht.« Der Herzmonitor piepst leise. »Bitte, lass mich nicht allein.«
    Es ist bereits dunkel, als ich das Krankenhaus verlasse. Die letzten Besucher sind auf dem Weg zum Parkplatz. Motoren werden angelassen, und Scheinwerfer huschen über den Asphalt, während ich zur U-Bahn gehe. Eigentlich will ich nicht nach Hause, aber sie erlauben mir nicht, über Nacht bei Nana zu bleiben. Die Welt außerhalb des Krankenhauses kommt mir feindselig und kalt vor.
    Ich muss an Max denken und wünschte, er wäre hier. Wie schön es wäre, wenn er mich mit dem Motorrad hergefahren hätte und jetzt mit seinem breiten Lächeln auf mich warten würde. Ich krame mein Handy aus der Tasche und schalte es ein. Rob hat eine SMS geschickt: »Muss Überstunden machen, Schatz. Warte nicht mit dem Essen auf mich.« Ich lösche sie und rufe Max an.
    »Hier ist Max. Bitte eine Nachricht hinterlassen.«
    »Max, ich bin’s. Ich … ich rufe nur an, um … na ja … kurz Hallo zu sagen und zu fragen, ob es dir gut geht … ruf mich an.« Was soll ich ihm sagen? Meine Oma liegt im Krankenhaus. Bitte hab Mitleid mit mir? Ich lege auf und gehe langsam die Stufen zum verwaisten Bahnsteig hinunter, wo ein einsames »Richtung London«-Schild quietschend im Wind baumelt.
    Meine Wohnung ist dunkel. Es ist schon nach zehn. Ich finde eine Tüte Pilzrahmsuppe im Küchenschrank und setze Wasser auf, dann fahre ich den Laptop hoch, tippe »Lungenentzündung« in die Suchmaschine ein und schreibe eine Liste mit Fragen zusammen. Allem An schein nach stellt eine Sepsis das größte Risiko dar – bei Patienten über sechzig ist es doppelt so hoch wie bei anderen. Der Arzt hat nichts davon erwähnt. Ist das ein gutes Zeichen? Ich gieße heißes Wasser über das Suppenpulver, rühre um und sehe zu, wie die Pilze wie kleine Lederfetzen in der Tasse umherwirbeln. Dann setze ich mich wieder an den Laptop und rufe nevergoogleheartbreak.com auf. Ob Max auf der Seite war? Ich rufe »Was hast du auf dem Herzen?« auf und sehe, dass jemand einen Kommentar gepostet hat. »Grundsätzlich sehe ich das genauso, andererseits will doch keiner so ein Weichei «, lautet der letzte Eintrag. Ich scrolle ein Stück hoch und suche nach Max’ Namen, finde ihn jedoch nur ganz oben, wo er sein Gedicht eingestellt hat. Darunter hat ein User namens Smileycat einen Kommentar gepostet: » Superschön. Das ist mein Lieblingsgedicht .« Und darunter folgt ein anderer Eintrag: » Der Typ ist die reinste Witzfigur. Er ist arm wie eine Kirchenmaus, und mehr als seine Träume hat er nicht zu bieten? Die kannst du gern behalten, mein Freund, davon kann man keine Miete bezahlen. Gedichte zitieren … wie peinlich und melodramatisch ist das denn! Bleib, wo du bist, M. Ich habe einen Fehler gemacht. Du und deine Träume, ihr könnt mir gestohlen bleiben! Vivienne .«
    Ich lese den Eintrag noch einmal. Da steht mein Name. Zitternd starre ich auf die Worte und versuche zu begreifen, was das zu bedeuten hat. Es gibt nur eine Möglichkeit: Jemand hat sich unter meinem Namen eingeloggt. Ich überlege, wann ich das letzte Mal auf meiner Seite war. Ich war im Büro, als Max’ Gedicht kam. Habe ich meinen Account versehentlich offen gelassen? Könnte es Michael gewesen sein? Vielleicht hat er das Passwort überschrieben und sich als Vivienne eingeloggt, aber weshalb sollte er so etwas tun? Ich stelle mir vor, wie Max den Eintrag gelesen und mir dann seine SMS geschickt hat. » Hi, Viv. Das mit heute Abend vergessen wir dann wohl einfach. M «
    Ich hämmere auf die Tastatur ein. » Max, ich habe das nicht geschrieben! Ich habe keine Ahnung, wer es war und wie das passieren konnte, aber jemand muss sich unter meinem Namen eingeloggt haben. « Der Cursor blinkt. Völlig egal, was ich schreibe, es ist absolut erbärmlich. Ich schnappe meine Jacke und verlasse die Wohnung.
    Ich rufe Max an. Wieder geht nur sein Anrufbeantworter ran. Ich versuche es noch einmal, als ich ins Taxi

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