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Liebe auf den letzten Blick

Liebe auf den letzten Blick

Titel: Liebe auf den letzten Blick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Beck
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einer munteren Dana in kurzen weißen Hosen und einem rosafarbenen Top.
    »Morgen Mathilde«, sagt sie fröhlich und taxiert mein gerötetes Gesicht. »Na, schön geduscht?«
    »Nur ganz kurz«, schwindle ich und husche in die Küche.
    Auf der Schwelle stoppe ich fassungslos. Wieder einmal wurde nicht aufgeräumt, und es herrscht das blanke Chaos.
    Wie ich auf dem Putzplan am Kühlschrank sehe, war Moritz an der Reihe. Im ersten Impuls möchte ich ihn wecken und zur Ordnung rufen. Letzte Woche hat er nämlich auch geschlampt und fest versprochen, dass es nicht wieder vorkommt.
    »Doch noch Kinder!«, schimpfe ich vor mich hin, und nehme einer Flasche Orangensaft aus dem Kühlschrank. Wenigstens lacht mich das schwimmende Gebiss nicht mehr an. Ich glaube, die Beißerchen sind mit Irma ausgezogen. Ganz sicher bin ich allerdings nicht, denn ungefähr zur gleichen Zeit wurde ja aus Amelie und Gustl ein Paar. Hätte ich einen Liebhaber, würde ich ihn jedenfalls nur
mit
Gebiss empfangen und es natürlich auch nachts tragen. »Aber das ist nicht mein Problem«, murmle ich.
    »Problem?«
    Moritz’ Stimme lässt mich zusammenzucken. Hektisch drehe ich mich um und knalle mit der Saftflasche gegen die Kühlschranktür. Die Übermüdung muss schuld daran sein, dass sie mir dabei entgleitet und auf dem Steinfußboden zerschellt. Dass ich um diese Uhrzeit inmitten einer Saft-Scherben-Pfütze stehen muss, bringt das Fass zum Überlaufen.
    »Moritz!«, donnere ich los. »Wie kannst du dich nur so anschleichen?«
    »Shit!«, entfährt es ihm, und er starrt mit zuckenden Mundwinkeln auf den gelben See.
    »Lach jetzt bloß nicht!«, fahre ich ihn an. »Unternimm lieber etwas.«
    Ratlos kratzt er sein unrasiertes Kinn und schaut mich an, als habe ich gerade ein neues Solardach für die Olympiahalle gefordert.
    »Da, die Küchenrolle!« Ich zeige zur Spüle.
    Mit großen Schritten marschiert er los und greift sich die Rolle. »’tschuldigung!«, murmelt er betreten, während er eine dicke Lage Küchenpapier über die Pfütze ausbreitet.
    Unbeweglich verharre ich zwischen den Glassplittern, bis der Saft aufgesaugt ist.
    »Und jetzt hol mir ein Paar Schuhe und einen leeren Eimer«, gebe ich ihm ungnädig Anweisungen. »Um die nassen Lappen zu entsorgen.«
    »Eimer, Schuhe«, wiederholt er nickend und trollt sich.
    »Im Bad oder im Gästeklo findest du den Eimer«, rufe ich ihm zur Sicherheit nach.
    Kaum ist er draußen, weht Amelie im schwarzen Gewand herein. Seit neuestem schwebt sie auch morgens schon als Minerva durch die Wohnung.
    »Aha, schon wach«, stellt sie überflüssigerweise fest und stutzt einen Moment, bevor sie fragt: »Hat es irgendeine besondere Bewandtnis, dass du vor dem Kühlschrank Wache schiebst?«
    »Ich habe eine Flasche fallen lassen, und jetzt zähle ich die Scherben«, antworte ich.
    »Ach, Gottchen!« Kichernd hält sie sich die Hand vor den Mund. »Vorhin habe ich eine Tarotkarte gezogen, die einen turbulenten Ereignistag vorhergesagt hat. Das nennt man Volltreffer.«
    »Quatsch!« Ich habe jetzt keinen Sinn für ihren Unfug. »Moritz hat mich nur erschreckt. Wo ist denn da das Ereignis?«
    »Kommt auf die Perspektive an«, entgegnet sie und tänzelt zu dem altmodischen Handtuchhalter, den Gustl mit in die WG gebracht hat. Sie nimmt die drei Küchenhandtücher ab und legt sie wie eine Stoffstraße auf den Fußboden. »Da kannst du rüberlaufen.«
    Ich schüttle den Kopf. »Nein!«
    Moritz kehrt mit einem Plastikeimer, aber ohne meine Schuhe zurück und macht sich sofort an die Aufräumarbeiten.
    »Wieso nicht?« Amelie versteht meine Weigerung nicht. »Willst du Moritz beim Putzen beaufsichtigen?« Sie schaut nach unten, wo er die nassen Papiertücher einsammelt und sie in den Eimer wirft.
    »Nein, das schafft er allein. Aber ich würde mit den Orangensaft-Füßen eine klebrige Zuckerspur hinterlassen.«
    Sie zuckt die Achseln. »Wie du meinst, dann koch ich jetzt Kaffee und du bleibst meinetwegen bis Weihnachten da stehen.«
    »Minerva!«
, fauche ich entnervt. »Würdest du mir bitte ein paar Flipflops …«
    »Auaaa!« Moritz erhebt sich mit schmerzverzerrtem Gesicht und fasst sich ans nackte Knie. »Ein Splitter.«
    Auf halbem Weg zur Kaffeemaschine kehrt Amelie um und mustert den Verletzten wie die Oberschwester persönlich. »Kurze Hosen sind auch keine geeignete Arbeitsbekleidung. Ich such mal ein Pflaster.«
    »Wieso geht hier eigentlich nie einer ans Telefon?«
    Aus dem Flur dringt Danas helle

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