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Liebe auf den letzten Blick

Liebe auf den letzten Blick

Titel: Liebe auf den letzten Blick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Beck
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Überraschung versprochen«, setzt er an, wird aber von Gustl unterbrochen.
    »Tee?«
    »Ich!«
    »Ich auch.«
    »Jahaaa.«
    Aus allen Richtungen erschallen die Antworten. Dana kommt aus ihrem Zimmer, gibt Moritz einen vergnügten Stoß und sagt: »Na, du Muskelheld?«
    »Ich könnte auch eine Tasse Tee vertragen«, sagt Moritz und schiebt mich in die Küche.
    Endlich sitzen wir alle am Tisch, und jeder hat eine dampfende Tasse vor sich stehen.
    »Du leidest doch in letzter Zeit unter Schlafstörungen«, richtet sich Moritz an mich.
    »Nein, eigentlich nicht«, widerspreche ich. »Ich kann nur nicht mehr lange schlafen, na ja, weil …«
    Die Türklingel unterbricht meinen Erklärungsversuch.
    Dana springt auf. »Geh schon.«
    »Weil dir die Musik zu laut ist«, greift Moritz meinen angefangenen Satz wieder auf.
    »Jetzt, wo du es sagst«, entgegne ich und im selben Moment ahne ich, was er beabsichtigt. »Plant der junge Herr Architekt etwa, mir eine schallsichere Schlafkoje zu bauen?«
    »So ähnlich«, antwortet er. »Das sind biologisch einwandfreie Dämmplatten aus Kokosfaser, die ich günstig …«
    »Besuch!«
    Hinter Dana erscheint Sophie mit Luis an der einen Hand und einer Windelbox in der anderen. Gefolgt von Fred, mit dem Baby in der Trage und einer großen Tasche über der Schulter.
    »’n Abend zusammen«, grüßt Fred und sucht meinen Blick. »Verzeih den späten Überfall.«
    Ich bin so überrascht, dass ich die kleine Truppe nur ungläubig anstarre. »Ähm … Nein«, stammle ich. »Ich meine, nein, ihr stört nicht.«
    Luis reißt sich von Sophies Hand los und steuert direkt auf Irma zu. »Willst du deine Tigerente wiederhaben?«
    Irma kämpft sichtlich mit den Tränen.
    »Geschenkt ist geschenkt«, greife ich ein. »Oder, Irma?«
    Sie nickt stumm.
    Ich stehe auf und deute auf meinen Platz. »Sophie, setz dich«, sage ich. »Etwas zu trinken, vielleicht einen Tee?«
    Sophie schüttelt den Kopf und stellt die Windeln ab. »Nein, danke, Mathilde. Ich möchte dich …« Sie zögert und hat anscheinend Skrupel, ihr Anliegen vor der versammelten WG vorzutragen.
    »Sollen wir uns ins Wohnzimmer zurückziehen?«, frage ich.
    »Nein, nein, schon gut«, wehrt sie ab. »Worum ich dich bitten möchte, betrifft alle hier im Raum.«
    Gespannte Stille tritt ein.
    »Sophie befindet sich in einer Notlage«, ergreift Fred nun das Wort. »Sie kann nicht in ihre Wohnung. Das Schloss wurde ausgetauscht.«
    »Verzaubert!«, widerspricht Luis. »Du gesagt, verzaubert!«
    »Ja, Luis, es war der böse Schlüsselgeist«, versucht Sophie, ihn zu beschwichtigen.
    Amelie lächelt Luis freundlich an. »Mir hat dieser doofe Schlüsselgeist auch schon mal einen Wohnungsschlüssel gestohlen.«
    »Und dahaan?« Luis mustert sie mit großen Kinderaugen.
    »Hab ich einfach bei Mathilde übernachtet«, antwortet sie. »Willst du vielleicht auch bei uns schlafen?«
    »Mmmm.« Er strahlt sie begeistert an.
    Sophie seufzt erleichtert. »Danke!«
    »Morgen wird sich bestimmt alles aufklären«, erklärt Fred, als wäre es sein Problem. »Wir haben beim Vermieter eine Nachricht hinterlassen. Es kann sich nur um einen Irrtum handeln.«
    »Bestimmt«, nicke ich und verkneife mir die Frage, wieso Torsten sich nicht darum kümmert.
    Sophie setzt sich an den Tisch. »Vielen Dank, Mathilde, aber habt ihr denn überhaupt Platz für uns drei?«
    »Ähm … Ach so … Ja«, stottere ich. Eigentlich hatte ich angenommen, sie würde mit der kleinen Nora bei Fred übernachten und wolle nur Luis bei uns unterbringen. Warum auch immer, denn soweit ich mich erinnere, schläft er doch sowieso manchmal bei Fred. Warum also nicht heute?
    »Ich würde Sophie ja gern meine Wohnung überlassen«,erklärt Fred, als könne er meine Gedanken lesen. »Aber ausgerechnet heute Nachmittag gab es einen Rohrbruch im Badezimmer, das nun nicht zu benutzen ist. Nicht mal die Toilette funktioniert«
    »Du kannst gern in meinem Bett schlafen«, schlägt Moritz seinem Vater vor.
    Fred hebt die Augenbrauen. »Und du?«, fragt er, als wolle er das Angebot tatsächlich annehmen.
    »Ich schlafe bei Dana«, antwortet er feixend, als sei es ein Scherz, rückt dann aber näher an sie heran und legt demonstrativ seinen Arm um ihre Schultern.
    Dana schenkt ihm ein hinreißendes Lächeln. Wir anderen sind perplex. Gustls Miene nach zu urteilen, scheint er seinen Augen nicht zu trauen. Und auch Fred wirkt vollkommen überrascht.
    »Hab ich da irgendwas nicht mitbekommen?«, fragt Gustl

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