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Liebe auf den zweiten Blick (German Edition)

Liebe auf den zweiten Blick (German Edition)

Titel: Liebe auf den zweiten Blick (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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Henry!«, flötete Lady Havard. »Ich wünschte, ich wäre die deine und wir könnten uns jede Nacht so wie jetzt in den Armen halten.«
    »Ja«, bekräftigte Lord Prudhomme. »Was muss dein verdammter Mann auch so kerngesund sein!«
    Clarissa hätte bei dieser infamen Wiederholung um ein Haar laut geschnaubt, es gelang ihr jedoch, ihren spontanen Ärger hinunterzuschlucken.
    »Komm, lass uns den kurzen Moment genießen, den wir miteinander haben.« Prudhommes dunkler Schatten sank auf die Knie, sein wolkig weißes Haupt verschwand unter Lady Havards Röcken.
    »Oh, Henry.« Lady Havard lehnte sich haltsuchend an einen Baum. »Oh du schlimmer Lord Prudhomme. Oh, oh, oh …«
    Clarissa sah fasziniert zu, dann öffnete sie ohne nachzudenken die Lippen und fragte: »Was zum Kuckuck macht er da?«
    Hastig hielt Mowbray ihr den Mund zu und zog sie tiefer ins Gebüsch.
    Um nicht das Gleichgewicht zu verlieren, klammerte Clarissa sich an seinen Arm, dabei blinzelte sie angestrengt zurück zu Prudhomme und Lady Havard. Sie wünschte sich inständig, sie hätte ihre Brille auf der Nase. Das Mädchen hatte keine Ahnung, was seine Lordschaft unter den Röcken der Dame trieb, Lady Havards hingebungsvolles Stöhnen vermittelte ihr indes, dass es etwas sehr Angenehmes sein musste. Unvermittelt fühlte sie, wie sie aus den Büschen auf die andere Seite des Weges gezogen wurde. Adrian zerrte sie hastig weiter, und um nicht zu stolpern, musste sie zwangsläufig den Kopf nach vorn drehen.
    »Was um alles in der Welt macht er da?«, erkundigte sie sich hartnäckig, als sie im Schutz einer Baumgruppe stehen blieben.
    Mowbray bedachte sie mit einem scharfen Blick, und einen kurzen Moment lang glaubte sie, dass er peinlich errötete. Nein, sie musste sich geirrt haben. »Das erkläre ich Ihnen ein anderes Mal, Mylady. Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt.«
    »Und warum nicht?«, bohrte sie neugierig.
    »Weil Sie viel zu naiv sind, um derartige Dinge zu verstehen. Weil Sie angesichts Ihrer Unerfahrenheit tief entrüstet wären. Weil … weil … weil ich glaube, dass wir jetzt langsam zurückkehren sollten.«
    »Oh, aber wir haben noch gar nicht miteinander getanzt«, protestierte Clarissa. Wenn sie sich schon heimlich aus dem Saal stahl, wohl wissend, dass sie deswegen ernste Probleme mit ihrer Stiefmutter bekommen würde, dann wollte sie wenigstens noch mit ihm tanzen.
    »Beim nächsten Mal«, versprach Adrian. Wie um sie zu trösten, schenkte er ihr ein begütigendes Lächeln.
    Clarissa war enttäuscht. Sie ließ sich von ihm zu dem überfüllten, lärmigen Ballsaal zurückgeleiten. »Ich fürchte, es wird kein nächstes Mal geben, Mylord. Lydia ist sehr darauf bedacht, dass wir uns nicht begegnen. Das heute Abend war reiner Zufall, weil sie davon ausging, dass Sie nicht auf Prudhommes Ball sein würden.«
    »Aha, deshalb hab ich Sie diese Woche nirgends gesehen«, murmelte Adrian, dann räumte er trocken ein: »Ihre Stiefmutter lag mit ihrer Einschätzung ziemlich richtig. Normalerweise wäre ich nicht hergekommen.«
    »Weshalb sind Sie dann hergekommen?« Clarissa hielt den Atem an, gespannt auf seine Antwort.
    »Weil ich wusste, dass Prudhomme Ihnen den Hof macht, und weil ich folglich vermutete, dass Sie herkommen würden.«
    »Wirklich?«
    »Ja, wirklich.«
    Clarissa konnte nicht sehen, ob er lächelte. Er strich mit seinen Daumen zart über ihre Lider, worauf sie das Blinzeln einstellte und sagte: »Ich hab den Abend bei den De Morriseys sehr genossen und mich seitdem auf ein Wiedersehen mit Ihnen gefreut.«
    »Oh.« Ein warmes Kribbeln flutete ihre Bauchgrube. Clarissa seufzte. »Ich wünschte …«
    »Was wünschen Sie sich?«
    Clarissa hob unglücklich die Schultern und ließ sie wieder sinken. »Ich wünschte, Lydia hätte keine solche Antipathie gegen Sie.«
    Er schwieg, während sie die Stufen zur Terrasse hochliefen. Aus dem Ballsaal drangen laute Musik und Gelächter zu ihnen. Mit einem Mal blieb er stehen und drehte sie zu sich um. »Ich glaube, ich sehe da eine Möglichkeit, das zu ändern.«
    »Tatsächlich?«, fragte Clarissa mit einer Mischung aus Neugier und verhaltenem Optimismus.
    »Ja.« Adrian betrachtete sie schweigend, dann nickte er entschlossen. Seine Finger verstärkten den Griff um Clarissas Arm. »Clarissa, wenn mein Cousin Ihnen in den nächsten Tagen einen Besuch abstattet und Sie zu einer Kutschfahrt einlädt, dann sollten Sie Ihre Stiefmutter davon überzeugen, dass sie Ihnen das erlaubt.«
    »Ihr

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