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Liebe auf den zweiten Blick (German Edition)

Liebe auf den zweiten Blick (German Edition)

Titel: Liebe auf den zweiten Blick (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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mordsmäßig scharf darauf, es besonders gut zu machen, verstehst du«, hatte sie ihm erklärt.
    Für ihn war das Maß endgültig voll. Adrian hatte London kaum zwei Stunden später verlassen. Das Gros dieser elitären Bande fand es sowieso eklig, ihn anzugucken, und er hatte weiß Gott kein Interesse daran, den Vorzeige-Krüppel zu spielen.
    »Aber hallo, du siehst mal wieder zum Vernaschen aus«, verkündete Blanche und ließ ihre Hand anzüglich über seine Smoking-Brust gleiten.
    Um ihr wehzutun, packte er ihre Hand in einem harten Griff, doch weit gefehlt, Blanches Augen blitzten vor Erregung auf. Er hätte es wissen müssen. Natürlich stand diese perverse Lady auf Schmerzen. Grimmig ließ er ihre Hand los.
    »Lady Johnson, ich darf Sie mit meiner Verlobten, Lady Clarissa Crambray, bekannt machen«, sagte er kühl, sein Blick warnend.
    »Hallo.« Blanche würdigte Clarissa keines Blickes; ihre kalten eisblauen Augen klebten an Adrian, als wollte sie ihn mit Haut und Haaren verschlingen. »Sie Glückliche, da haben Sie sich aber einen geilen Hengst klargemacht.«
    Adrian sah, dass Clarissa die Brauen hochzog und die Kiefer aufeinanderbiss. Eine Woge der Verärgerung wusch über ihn hinweg. Lady Johnson spielte ein gefährliches Spiel. Er ballte impulsiv die Hände zu Fäusten. Noch ein Wort von ihr, und er …
    »Wenn du nachher deine kleine Freundin nach Hause gebracht hast, kannst du gern noch bei mir vorbeischauen … auf ein Glas in aller Freundschaft, Mylord«, sirrte Blanche. Ihre Finger streichelten abermals über seine Brust, glitten tiefer, gefährlich tief, und streiften seinen Schritt.
    Adrian schlug die Hand weg, brutal und unbeherrscht. Ihr Benehmen war eine Beleidigung für Clarissa, und das würde er nicht billigen.
    » Ein ›Glas in aller Freundschaft‹ hat mir gereicht, Blanche«, versetzte er trocken, ihren Titel ließ er ganz bewusst weg. Dann fasste er Clarissa am Arm und schob mit ihr weiter. Blanche stand da wie ein begossener Pudel.
    »Eine … faszinierende Person«, meinte Clarissa gedehnt, als er sie durch die Bildergalerie führte.
    »Von wegen, sie ist kein bisschen faszinierend«, versicherte er.
    »Oh.«
    Als sie beharrlich schwieg, warf Adrian ihr einen besorgten Seitenblick zu. Sie nagte gedankenvoll an ihrer Unterlippe, als würde ihr etwas auf der Seele brennen. Sie sagte jedoch nichts, weil sie eben ein anderes Paar passierten. Als sie wieder allein waren, meinte sie schließlich: »Adrian, ich möchte nicht … ich meine, wenn du mich nicht wirklich heiraten willst, brauchst du es nicht zu tun.«
    Adrian blieb abrupt stehen, sein Kopf schnellte zu ihr herum. »Wie kommst du denn darauf?«, fragte er milde bestürzt. »Clarissa, Blanche bedeutet mir nichts. Ich hab sie zehn Jahre nicht gesehen!«
    »Hmm, das ist richtig, Mylord. Ich sag das auch nicht wegen ihr. Es ist halt so … ich weiß, du hast nur deshalb um meine Hand angehalten, weil wir in jener Nacht in einer kompromittierenden Situation erwischt wurden. Aber ich will nicht, dass du mich heiratest, bloß um einen Skandal zu verhindern.«
    »Willst du mich denn nicht heiraten?« Adrians Stimme klang schroffer als von ihm beabsichtigt.
    »Doch, natürlich«, sagte Clarissa schnell, und ihm fiel ein zentnerschweres Gewicht vom Herzen, bis sie nachschob: »Aber ich würde mein Glück nie über deins stellen wollen. Ich hätte lieber, es gäbe einen Skandal, als dass –«
    Ihr Satz endete mit einem verblüfften Japsen, denn Adrian brachte energisch seinen Arm unter ihren und geleitete sie aus der belebten Galerie zurück in die Eingangshalle. Er führte sie zu einer der Türen, die von der Halle abzweigten, öffnete sie einen Spaltbreit, sah, wie viele Gäste sich dort tummelten, und schloss sie hastig wieder. Er schaute sich suchend um. Wie konnte er ihr beweisen, dass ihm Blanche nichts bedeutete, und dass er keine andere als Clarissa heiraten wollte, und das nicht bloß, um einen Skandal abzuwenden? Keine Frage, die Ereignisse in jener Nacht hatten die Sache beschleunigt. Trotzdem hätte er irgendwann um ihre Hand angehalten, so viel stand für ihn fest. Er musste ihr das irgendwie begreiflich machen, aber wie? Er wusste nur eine Lösung, aber das ging nur, wenn er mit ihr allein war.
    Er zog sie sanft zu einer anderen Tür, spähte kurz in den Salon und gewahrte auch dort plaudernde Gäste. Als es im nächsten Zimmer nicht anders war, blickte er sich frustriert um und entdeckte die Garderobe. Dort war niemand, und

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