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Liebe auf den zweiten Blick (German Edition)

Liebe auf den zweiten Blick (German Edition)

Titel: Liebe auf den zweiten Blick (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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gefällt mir. Dabei können wir uns gut küssen«, murmelte Clarissa und strahlte selig.
    »Ja.« Adrian angelte nach ihrem Rocksaum. In diesem Moment hielt die Kutsche abrupt an. Es kam so überraschend, dass er von dem Ruck auf den Kutschenboden gerissen wurde. Clarissa landete auf ihm.
    Er stöhnte auf, als ihr Venusdelta empfindlich auf seiner Erektion auftraf. Um dann alarmiert zur Tür zu blicken, die knarrend aufsprang. Er und Clarissa starrten fassungslos den Kutscher an, der mit einer Mischung aus Verblüffung und Belustigung zurückstarrte.
    »Oh.« Clarissa strich sich ein paar wirre Strähnen aus dem Gesicht und lächelte entschuldigend. »Wir sind vom Sitz gefallen.«
    »Das seh ich, Mylady«, kam die Antwort.
    Adrian umschloss Clarissas Taille und hob sie geistesgegenwärtig auf die Bank. Dann stieg er umständlich aus der Kutsche. Draußen stand wartend der feixende Kutscher. Seine Lordschaft fuhr herum, reichte Clarissa eine Hand und half ihr beim Aussteigen.
    Obwohl sie schlecht sehen konnte, spürte Clarissa wohl, dass der Kutscher sich heimlich amüsierte, denn sie begann: »Wir haben nichts gemacht, James. Lord Mowbray wollte mir bloß zeigen …« Sie machte eine Pause und zog die Stirn in nachdenkliche Falten. Wie sollte sie ihm das erklären?
    »Er wollte Ihnen bloß zeigen …?«, hakte James leise prustend nach. Es war sonnenklar, dass er diese Geschichte der gesamten Dienerschaft erzählen würde.
    »Ach, nichts … Bestimmtes«, versetzte Clarissa lahm.
    »Aha. Er wollte Ihnen also nichts Bestimmtes zeigen.« James erstickte fast, weil er sich das Lachen verkneifen musste. Er nickte. »Ja, Mylady. Ich bin sicher, dass es sich so verhält.«
    Adrian kochte. Seine Diener hätten Derartiges niemals gewagt! Er seufzte. Na, wenn schon. James hätte ihn und Clarissa in einer viel heikleren Situation erwischen können. Zudem war gutes Personal heutzutage verdammt schwer zu bekommen.
    »Wenn ich richtig unterrichtet bin, soll ich Mylord ebenfalls nach Hause fahren«, meinte der Kutscher an Adrian gerichtet. Der junge Lord half Clarissa eben die Stufen hoch.
    »Ja«, erwiderte er steif. »Ich begleite sie eben noch kurz zur Tür.«
    »Jawohl, Mylord, tun Sie das.«
    »Jawohl, Mylord, tun Sie das«, grummelte Adrian ärgerlich in sich hinein. Respekt war für diesen Kutscher wohl ein Fremdwort oder was?
    »Danke, Mylord, für den lehrreichen Unterricht«, murmelte Clarissa, als sie das Portal erreichten.
    »Oh, ich …« Entsetzen mischte sich in Adrians Züge, als er Clarissas Frisur gewahrte. Die meisten Haare hatten sich aus dem Knoten gelöst und ringelten sich ungebändigt um ihre Schultern.
    Seufzend zog er ihr die restlichen Haarnadeln aus dem Dutt. Sofort umrahmten ihre schönen Locken in weichen Wellen ihr Gesicht, und das sah ganz reizend aus, fand er, obwohl sie ziemlich zerzaust waren. Er stellte sich diese dunkel glänzende Lockenpracht wild zerwühlt auf weichen weißen Kissen vor, oh ja, es würde hinreißend aussehen.
    Als er sich vorneigte, um sie zum Abschied zu küssen, wurde ihnen unvermittelt die Tür vor der Nase aufgerissen.
    Seufzend trat er zurück und knurrte: »Gute Nacht.«
    »Gute Nacht, Mylord.« Mit diesen Worten verschwand sie im Haus.
    Kaum dass das schwere Portal hinter ihr ins Schloss fiel, drehte er sich um und lief zurück zur Kutsche.
    ***
    »Mylady!«
    Die Tür zu ihrem Zimmer wurde aufgerissen, und Clarissa setzte sich blinzelnd in ihrem Bett auf.
    »Was ist denn?«, fragte sie erschrocken, als Joan ins Zimmer gestürmt kam.
    »Ihre Brille ist da!« Die Zofe klang so aufgeregt, als wäre es ihre eigene.
    »Oh, das ist ja fein!« Clarissa warf schwungvoll die Decken beiseite. Joan, die eben das Bett erreichte, kreischte auf. Clarissa hörte, wie es leise Pling an der Wand zu ihrer Rechten machte, gefolgt von einem verdächtigen Knacken. Ihr gefror das Blut in den Adern.
    »Was … was war das gerade?«, fragte sie mit angehaltenem Atem. Ihre Zofe stöhnte leise auf.
    Joan zögerte, ehe sie mit erstickter Stimme gestand: »Oh Mylady. Sie haben meinen Arm mit einem Zipfel der Bettdecke erwischt. Dabei haben Sie mir die Brille aus der Hand geschlagen.«
    Clarissa ließ bekümmert die Schultern hängen. »Sie ist vor die Wand geprallt, nicht?«
    »Ja, Mylady. Ich rechne mit dem Schlimmsten.« Joan umrundete das Bett.
    Clarissa gewahrte undeutlich, wie ihre Zofe sich bückte, um die Brille aufzuheben. Als es klirrte und knirschte und sie mehrere Einzelteile

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