Liebe auf den zweiten Blick (German Edition)
auf die Hausherrin hätten. Das hatte für Adrian oberste Priorität.
Zufrieden mit seiner Entscheidung warf er seinen Morgenmantel auf das Bett und lief zum Schrank, aus dem er achtlos Kleider zerrte. Er war halb angezogen, als Keighley den Raum betrat. Wie sonst auch wollte der Diener ihm beim Ankleiden behilflich sein, doch Adrian scheuchte ihn mit der Anweisung weg, schleunigst alles zu packen, was für den Aufenthalt in Mowbray nötig war. Seine Lordschaft wollte fort, bloß noch weg aus London.
Reisefertig angezogen, lugte Adrian in Clarissas Schlafzimmer. Sie war gerade mit dem Brief an ihren Vater fertig geworden. Joan war bei ihr und schwer damit beschäftigt, sämtliche Truhen wieder einzuräumen, die sie erst tags zuvor ausgepackt hatte. Er versprach der Zofe, ihr ein Mädchen hochzuschicken, damit sie Hilfe beim Packen hatte. Dann ging er mit Clarissa nach unten und übergab ihren Brief an Jessop mit der Bitte, ihn durch einen Boten an seine Lordschaft weiterzuleiten. Anschließend geleitete er seine junge Frau in das Speisezimmer. Die Köchin hatte bereits das Frühstück vorbereitet, und beide aßen mit großem Appetit, immerhin hatten sie eine anstrengende Hochzeitsnacht hinter sich.
Als sie ihr Frühstück beendet hatten, waren die Diener noch mit dem Einpacken beschäftigt. Adrian wies Jessop an, die fertig gepackten Truhen auf der zweiten Kutsche verladen zu lassen. Joan und Keighley sollten auch dort mitfahren, während er und Clarissa die erste Kutsche nahmen. Er scheuchte seine junge Frau nach draußen und half ihr beim Einsteigen, dann unterhielt er sich kurz mit dem Fahrer.
»Gute Güte«, japste Clarissa, als er sich zu ihr setzte. »Wenn du dir etwas in den Kopf gesetzt hast, kennst du ja kein Pardon. Dann muss alles hopplahopp nach deiner Pfeife tanzen.«
Adrian grinste über ihre entgeisterte Miene, neigte sich zu ihr vor und hauchte ihr einen Kuss auf die Nasenspitze. Unvermittelt hatte er ein schlechtes Gewissen. »Es macht dir doch hoffentlich nichts aus, London so überstürzt zu verlassen, oder? Ich weiß, dass du es sehr genießt, wenn du mit deinem Vater zusammensein kannst.«
»Er kommt uns bestimmt in Mowbray besuchen. Dann holen wir alles nach«, antwortete Clarissa schnell. »Nein Mylord, es macht mir nichts aus«, versicherte sie ihm. »Ehrlich gesagt bin ich sogar froh, wenn ich heute von neugierigen Besuchern verschont bleibe.« Eine dunkle Röte schoss in ihre Wangen.
Der Grund für ihre Verlegenheit hatte bestimmt mit dem zu tun, was sie letzte Nacht getrieben hatte, tippte Adrian und grinste erneut. Er zog sie auf seinen Schoß. Clarissa entwich ein spitzer verblüffter Schrei, sie umklammerte seine Schultern, als er sie an sich presste.
»Tut es noch weh?«, fragte Adrian rau, dabei hauchte er zarte Küsse auf ihre Schläfen, ihre Lider.
»Nein«, wisperte Clarissa. »Sollte es denn noch wehtun?«
»Keine Ahnung«, gestand Adrian. Er küsste sie zärtlich auf die Lippen und lächelte, als sie sich an ihn schmiegte. »Clarissa?«, flüsterte er.
»Hmmm?«, seufzte sie und bog den Kopf zurück, als er kurz an ihrem Ohrläppchen knabberte.
»Weißt du noch, auf unserer Kutschfahrt, wo du mich wegen der unterschiedlichen Stellungen gelöchert hast, die ein Mann und eine Frau ausprobieren können, wenn sie …«
»Ja«, unterbrach Clarissa und bekam einen knallroten Kopf.
»Also …« Adrian brach ab, um hingebungsvoll an ihrer Halsbeuge zu lecken. Er genoss es, wie sie wohlig erschauerte. Er schenkte Clarissa wohlige Schauer und sinnliche Erregung, und er konnte ihr noch so viel mehr schenken. Gestern Nacht hatte Clarissa ihre Lust laut herausgeschrien beim zweiten Mal, als er sie geliebt hatte. Er konnte sich verdammt glücklich schätzen, dass er eine sinnlich erotische Frau wie Clarissa gefunden hatte. Sie war zwar noch gehemmt und unerfahren, aber sobald sie erregt war, verloren sich diese Hemmungen, und sie machte begeistert mit.
»Also was?«, hakte sie nach.
Grinsend glitt Adrian mit einer Hand unter ihren Rock und streichelte ihren Schenkel, dann senkte er den Kopf, um ihren Brustansatz zu küssen, der sich verlockend über dem Ausschnitt ihres Kleides wölbte. Mit seiner anderen Hand zupfte er erotisierend langsam an dem eng anliegenden Oberteil, bis er ihre Brust aus der Korsage befreit hatte. Er lächelte wissend, als er sah, dass ihre Knospe bereits hart war – genau wie er. Sie brannten füreinander, lichterloh wie Feuer in einem holzgezimmerten
Weitere Kostenlose Bücher