Liebe auf den zweiten Blick (German Edition)
aufzuschreien, schockiert, weil etwas Großes und Hartes in sie eindrang.
Beide erstarrten und rührten sich nicht. Dann löste Adrian behutsam die Lippen von ihren, und Clarissa konnte ziemlich deutlich erkennen, dass er sie besorgt musterte.
»Wie geht es dir?« Seine Stimme klang schroff vor Anspannung.
Clarissa schluckte nervös. Sie bewegte zaghaft ihren Unterkörper und merkte dabei, dass sie irgendwie an ihm festklemmte. Ach du grüne Neue, er hatte seinen Schlüssel ins Schloss gesteckt. »D–du hast mein Törtchen aufgespießt?«
Es war eine Frage. Sie ging zwar davon aus, dass es sich so verhielt, war sich da aber nicht sicher, weil es kein bisschen wehgetan hatte. Ihre Erregung hatte sich zwar verflüchtigt, vor lauter Schreck über sein Eindringen, trotzdem war der Akt ganz anders, als Lydia ihn beschrieben hatte.
Adrian verdrehte die Augen bei Clarissas sonderbarer Ausdrucksweise, und es fiel ihm nicht leicht, ernst zu bleiben, als er antwortete: »Ja, ich hab dein Törtchen aufgespießt.« Er schloss die Augen und atmete tief durch. »Kannst du mir noch mal verzeihen? Ich dachte, es ist sowieso bloß im Weg. Geht es dir gut?«
Clarissa nickte langsam, verwundert über seine angespannte Haltung. Als hätte es ihm mehr wehgetan als ihr. Wenigstens machte es den Eindruck. Wie dem auch sein mochte, er wirkte irgendwie niedergeschlagen, folglich fragte sie: »Und dir?«
»Ja, doch.« Er mahlte mit den Zähnen. Hmmm, das klang nicht überzeugend. »Tut’s noch weh?«
Clarissa schüttelte den Kopf und bekannte: »Wenn ich ehrlich bin, Mylord, es hat überhaupt nicht wehgetan.«
»Aber du hast laut aufgeschrien.«
»Weil ich so erschrocken war«, räumte sie ein.
Nach kurzem Zögern fragte er: »Wie ist denn das Gefühl?«
»Sonderbar«, sagte Clarissa aufrichtig. Sie lächelte schief. »Und ein bisschen enttäuschend.«
»Enttäuschend?«
»Na ja, ich …« Clarissa wurde erdbeerrot im Gesicht. Ihr Blick auf seine Brust gesenkt, räumte sie ein: »Ich fand es sehr angenehm, was du mit mir gemacht hast, Mylord. Und ich hätte es schön gefunden, wieder so eine … ähm … beglückende Erfahrung wie neulich in meinem Zimmer zu machen, als es brannte. Aber jetzt fühl ich mich … Was tust du da … Oh!« Sie japste vor Verblüffung, als er sein Gewicht auf einen Arm verlagerte und seine Hand zwischen sie schob, um Clarissa zu streicheln.
»Du … oh, das ist … Oh mein Gemahl«, hauchte Clarissa. Angesichts seiner Stimulation begann ihr Becken, rhythmisch zu kreisen, und Clarissas Libido war spontan wieder geweckt.
»Das ist … das ist … das ist … Ohhhhh«, stöhnte sie, ihre Hände umkrampften seine Oberarme, als wollte sie ihn nie wieder loslassen.
Adrians Mundwinkel verzogen sich zu einem verständnisvollen Grinsen. Als er Clarissa abermals küsste, stöhnte sie ihre Lust in seinen Mund. Sie schrie, als er seine Hand fortnahm und kurz von ihr wegrutschte. Bevor sie protestieren konnte, glitt er abermals zwischen ihre Schenkel und stimulierte den Punkt, den er vorhin verwöhnt hatte.
Clarissa ließ instinktiv ihr Becken kreiseln, um den erotisierenden Druck seines Körpers auf ihren zu verstärken. Ihre Nägel gruben sich in seinen Rücken, wie um ihn anzutreiben, als er sich ein weiteres Mal kurz aufrichtete und sich dann in sie schob.
Also das, dachte sie milde entrückt, war die Sache mit dem Knüppel und dem Törtchen, mit Schloss und Schlüssel, mit Mann und Frau. Sein Körper füllte ihren aus und bescherte ihr sinnliche Vergnügungen, und sich selber auch – sie hoffte zumindest, dass Adrian sich dabei vergnügte. Es war schwer zu sagen, denn er verhielt sich ganz anders als sie, die ihre Lustschreie nicht zurückhalten konnte.
Er streichelte sie, er küsste und herzte sie, Clarissa hingegen tat nichts dergleichen. Sie klammerte sich an ihn wie eine Ertrinkende an eine Rettungsboje und das war’s dann. Mit einem Mal schwante ihr, dass er es bestimmt genießen würde, wenn sie seine Zärtlichkeiten erwiderte. Sie überlegte fieberhaft, was er erregend finden könnte. Ob sie seine Brustwarzen küssen und streicheln sollte, wie er das bei ihr gemacht hatte? Einen Herzschlag später wurde sie von einer fiebrigen Erregung überrollt und sie konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Sie verschob ihre Erwägungen auf später und hielt sich an Adrian fest, denn er war ihr rettender Anker. Er vereinigte ihre Körper, ihre Seelen, indem er sie beide auf den Zenit der
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