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Liebe auf den zweiten Klick

Liebe auf den zweiten Klick

Titel: Liebe auf den zweiten Klick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rowell Rainbow
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Tüte habe ich ein paar Fritten, wenn Sie möchten.« Ich dachte noch, dass das ein furchtbar seltsames Angebot war, aber andererseits gehöre ich tatsächlich zu den Personen, die sich durch ein paar Fritten getröstet fühlen, also hab ich zugegriffen.
    Und dann – im Ernst, nur Minuten später – war er fertig (und ebenfalls völlig mit Matsch bedeckt, der ganze Parkplatz war eine einzige graue Pfütze). Er hat mir noch geraten, das mit dem Reifen so schnell wie möglich in Ordnung bringen zu lassen, und ist dann gegangen.
    Also bin ich ins Auto gestiegen, hab die Heizung angestellt … und angefangen, noch heftiger zu weinen als vorher. Mehr als je zuvor, seit es passiert ist. Ich weiß nicht, ob ich überhaupt jemals so sehr geweint habe. (Vielleicht, als mein Dad uns verlassen hat.) Ich hab gezittert und diese schrecklichen dumpfen Elefanten-Laute von mir gegeben. Mir kam immer wieder das Wort »Verzweiflung« in den Sinn, und dass ich das früher eigentlich nur verstanden habe, wenn ich es im Kontext gelesen hatte.
    Ich war ziemlich fertig, als irgendwann jemand ans Fenster geklopft hat. Es war dein süßer Typ. Er stand immer noch da. Die ganze Situation schien ihm peinlich zu sein, es kam mir vor, als wäre ihm körperlich unwohl dabei, sich um mich kümmern zu müssen. Er sagte: »Ich habe das Gefühl, ich sollte lieber Ihren Mann anrufen«, ganz entschlossen und bestimmt. (Ich war nur ein bisschen eingeschnappt, weil er davon ausgegangen ist, dass ich verheiratet bin. Das war so, als würde man »Madame« genannt, wenn man sich eigentlich noch wie eine »Mademoiselle« fühlt.)
    Ich hab immer wieder beteuert, dass es mir gut geht, und dann meinte er: »Wenn jemand, der mir wichtig ist, weinend in einem Parkhaus hocken würde, und auch noch zu so später Stunde, dann würde ich schon wollen, dass man mich anruft.«
    Genau das hat er gesagt. Ist das nicht nett?
    Schließlich hab ich zugegeben, dass er recht hatte, dass es mir nicht gut ging, aber dass schon wieder alles in Ordnung kommen würde, und ich hab ihm versprochen, endlich nach Hause zu fahren. Für eine Minute sah es so aus, als würde er mich nicht allein lassen, als würde er einfach da stehen bleiben, mit der Hand an meinem Autofenster. Was auch gar nicht so dumm gewesen wäre – immerhin waren meine Augen zu kleinen Schlitzen geschwollen, und ich kam ihm vermutlich so vor, als würde ich gleich über die nächste Klippe fahren.
    Aber dann hat er genickt, mir seine McDonald’s-Tüte gereicht (?) und ist gegangen.
    Ich bin dann auch los. Ich bin nach Hause gefahren und hab seine zwei Cheeseburger gegessen (mit extra Gürkchen), während ich auf Mitch gewartet habe, der, das sollte ich vielleicht noch erwähnen, tatsächlich erleichtert war, mich weinen zu sehen. Ich glaube, er hat angefangen zu befürchten, dass ich entweder unmenschlich kalt bin oder dass ich insgeheim innerlich zerbreche.
    Ich hab so ziemlich die ganze Nacht durchgeweint. Heute Morgen hab ich so aufgedunsen und fleckig ausgesehen, dass ich Danielle erzählt habe, das wäre eine allergische Reaktion auf Meeresfrüchte.
    Von Beth an Jennifer: Du hättest besser zu Hause bleiben sollen.
    Von Jennifer an Beth: Ich will nicht, dass die Leute anfangen, sich zu fragen, warum ich so oft krank bin.
    Von Beth an Jennifer: Wenn die den Grund wüssten, würden sie dir nur zu gerne ein paar Tage extra freigeben.
    Von Jennifer an Beth: Ich will nicht, dass man mich bemitleidet. Obwohl das eigentlich gar nicht stimmt. Ich will, dass mich die ganze Welt bemitleidet. Ich bin erbärmlich und jämmerlich. Aber ich will nicht, dass die Leute Mitleid mit mir haben, wenn das bedeutet, dass sie über meine Gebärmutter nachdenken.
    Von Beth an Jennifer: Geht es dir heute denn besser? Bist du erleichtert, dass du es endlich rausgelassen hast?
    Von Jennifer an Beth: Ich weiß nicht. Ich will immer noch nicht darüber reden.
    Von Beth an Jennifer: Aber über Meinen süßen Typen können wir doch reden, oder?
    Von Jennifer an Beth: Bis er uns zu den Ohren rauskommt.
    Von Beth an Jennifer: Ich kann einfach nicht fassen, dass du ihn wirklich getroffen hast. Ich renne ihm seit Monaten hinterher, ohne auch nur mehr als flüchtigen Blickkontakt hinzubekommen, und du triffst ihn wirklich und wahrhaftig. Und du hast ihn ja nicht einfach nur

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