Liebe auf den zweiten Klick
bestellt.
»Der Kuchen geht auf mich«, verkündete Justin. »Und das nächste Stück auch. Wir haben nämlich was zu feiern.«
»Was denn?«, fragte Lincoln.
»Zeigâs ihm, Schatz«, forderte Justin Dena auf.
Sie hielt die Hand hoch, mit einem Ring, der so groà war wie ihr Fingerknöchel. Offensichtlich konnte man mit Krankenhausmarketing gutes Geld verdienen.
»Der ist wunderschön«, sagte Lincoln. »Herzlichen Glückwunsch.« Er beugte sich vor, um Justin auf die Schulter zu klopfen. »Glückwunsch.«
»Mann, ich bin so was von happy.« Justin seufzte. »Und das hab ich auch dir zu verdanken.«
»Nein.«
» O doch. Zuerst warst du beim Weiberfang meine Rückendeckung, und dann hast du mich zur Vernunft gebracht, als ich diese schöne Frau beinahe hätte gehen lassen. WeiÃt du nicht mehr? Du hast mir ordentlich den Marsch geblasen, weil ich mich nicht binden wollte und so.«
»Darauf wärst du auch von allein gekommen«, beteuerte Lincoln. »SchlieÃlich warst du verliebt.«
»Vielleicht«, sagte Justin, »aber ich möchte mich trotzdem bei dir bedanken, und ich ⦠Dena und ich, wir möchten gerne, dass du bei unserer Hochzeit dabei bist.«
»Wirklich?«
»Wirklich. Wärst du gerne mein Trauzeuge?«
»Sicher«, antwortete Lincoln überrascht. »Sicher, das fände ich toll.«
»Gut, perfekt.« Justin aà ein wenig Kartoffelpüree. »Wunderbar! Und das Beste hab ich dir noch gar nicht erzählt. Rate mal, wer auf unserem Empfang spielt?« Er lieà Lincoln gar nicht erst zu Wort kommen. »Sacajawea!«
»Das ist das Beste?«, fragte Dena.
»Das Beste, abgesehen vom Heiraten an sich«, sagte Justin.
»Sacajawea â¦Â«, murmelte Lincoln.
»Ganz genau. Ich hatte den Kontakt vom Ranch-Bowl-Manager und hab mit dem Leadsänger gesprochen. Der meinte, solange wir sie bezahlen können, spielen sie auch auf einer ScheiÃ-Bar-Mizwa.«
»Das wird uns mehr kosten als die Freigetränke«, warf Dena ein.
»Das wird der Wahnsinn«, meinte Justin.
Sie erzählten ihm mehr über die Hochzeit. Es würde eine groÃe Feier werden. Dena hatte jede Menge Freundinnen aus der Verbindung. Lincoln wurde klar, dass Justin ganz schöne Schwierigkeiten haben würde, um für all die Brautjungfern männliche Begleiter aufzutreiben.
»Und wann ist der groÃe Tag?«, wollte er wissen.
»Am siebten Oktober.«
»Jetzt suchen wir nach einem Haus«, erklärte Justin.
»Wir suchen nach einem Bratrost«, bemerkte Dena.
»Einem Grill«, korrigierte Justin, »und ich verstehe gar nicht, warum das so eine groÃe Sache ist. Ich muss wissen, wie unser Grill aussieht, bevor wir das Haus kaufen, damit ich ihn mir auf der Terrasse vorstellen kann. Ich will bestimmt nicht in ein Haus einziehen, nur um nach sechs Monaten zu merken, dass der Grill nicht dazu passt. Warum sollten wir unser gemeinsames Leben mit Kompromissen beginnen?«
Dena rollte mit den Augen und bestellte noch eine Diät-Cola.
»Dann können wir dich auf ein Steak einladen, Lincoln«, sagte sie.
»Vergiss das jetzt mal«, meinte Justin. »Erst mal werde ich dich anrufen, wenn wir umziehen. Dena hat eine Ledergarnitur, für die wir drei Männer und ein Rhinozeros brauchen werden.«
Das Rhinozeros war wohl er, vermutete Lincoln.
»So groà ist die auch wieder nicht«, murmelte Dena.
»Ich helfe euch gerne«, beteuerte Lincoln. »Wirklich. Glückwünsch. Euch beiden.«
Die nächsten drei Nächte verbrachte er in seiner Wohnung. Er hatte ein Bettgestell, eine Matratze und eine Lampe gekauft. Er hatte sich einen Becher für die Zahnbürste und eine Seifenschale zugelegt, und Seife, die nach Vetiver roch. Er hatte zwanzig Minuten lang bei Target im Gang mit der Bettwäsche gestanden und versucht, ein männliches Motiv zu finden, und schlieÃlich welche mit einem Veilchenmuster ausgesucht, weil er Veilchen mochte, und überhaupt, wer auÃer ihm würde denn schon seine Bettwäsche zu sehen bekommen?
Kapitel 75
Von: Jennifer Scribner-Snyder
An: Beth Fremont
Gesendet : Mo., 14. 02. 2000, 10:00 Uhr
Betreff: GrüÃe vom egozentrischsten Wesen der Welt
Als ich gestern Abend wachlag und mir eingeredet hab, was für ein schrecklicher Mensch ich doch bin, da wurde mir plötzlich
Weitere Kostenlose Bücher