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Liebe auf den zweiten Klick

Liebe auf den zweiten Klick

Titel: Liebe auf den zweiten Klick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rowell Rainbow
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auf, als wäre das ihre Wohnung«, beschwerte sich Eve.
    Lincoln lächelte. Er aß bereits eine Artischocke. Eve ebenfalls. »Reicht es dir denn nicht zu wissen, dass es nicht so ist?«
    Doris war der erste nicht verwandte Gast, der eintraf. Sie brachte einen Begleiter mit, einen pensionierten Drucker, und ein Blech Brownies und begrüßte Lincolns Mutter, als wären sie alte Schulfreundinnen. »Maureen! Lass dich mal anschauen!«
    Chuck kam auch. Mit seiner Frau, mit der er nicht mehr ganz so zerstritten war. Justin und Dena konnten nicht kommen, die waren übers Wochenende in Las Vegas. Aber die meisten der D -&- D -Spieler kamen, und Dave und Christine brachten ihre Kinder mit. (Und ihre Würfel, ihr wisst schon, für alle Fälle.)
    Alle hatten etwas Nettes über Lincolns Wohnung zu sagen und noch viel mehr Lob für die Lasagne seiner Mutter übrig. Nachdem Doris und Chuck gegangen waren, wurde die Feier tatsächlich zu einer D -&- D -Partie. Jake jr. war fasziniert. Er wollte unbedingt bleiben und das Spiel lernen. Eve war entsetzt. »Dafür bist du viel zu jung«, verkündete sie. »Und nicht menschenscheu genug.«
    Â»Zu seinem elften Geburtstag schenke ich ihm Würfel«, versprach Lincoln.
    Seine Mutter blieb fast bis Mitternacht. Sie spülte das Geschirr zusammen mit Christine, und die beiden hatten eine zweistündige Unterhaltung über natürliche Geburten und Rohmilch.
    Â»Deine Mutter ist so weise«, schwärmte Christine später. »Von der kann ich viel lernen.«
    Als die Gäste gingen, malte Lincoln sich aus, wie es wäre, wenn an der Tür jemand neben ihm stände. Er stellte sich Beth vor, wie sie im Wohnzimmer Gläser zusammenräumte und dann neben ihm ins Bett fiel.
    Hi, ich heiße Lincoln, wir wären uns ein paarmal beinahe im Pausenraum begegnet. Hör mal, ich weiß, das kommt jetzt ein wenig aus heiterem Himmel, aber würdest du vielleicht gerne mal mit mir irgendwo hingehen? Und reden?

Kapitel 83
    Am Montagabend ging er vor der Arbeit noch zum Friseur. Das Mädchen bei Great Cuts fragte ihn, wie er es gerne haben wollte, und er wünschte sich einen Schnitt wie Morrissey. Er hatte immer schon die gleiche Frisur wie Morrissey gewollt. Sie wusste nicht, wer das war. »James Dean?«, fragte er.
    Â»Lass mich mal eben mit meiner Chefin reden«, sagte sie.
    Ihre Chefin war in den Vierzigern. Sie hielt einen knallpinkfarbenen Kamm in der Hand, dessen Griff scharf war wie ein Messer. »James Dean …«, murmelte sie und klopfte sich mit dem Kamm gegen das Kinn. »Willst du nicht lieber George Clooney?« Wollte er nicht.
    Â»Wir tun unser Bestes«, versprach sie.
    Es war Lincoln fast schon peinlich, wie begeistert er von dem Ergebnis war. Er kaufte sich noch etwas, das sich Styling-Wachs nannte, und gab viel Trinkgeld. (Neun Dollar.)
    Er beschloss, nach Hause zu gehen und sich umzuziehen, bevor er sich auf den Weg zur Arbeit machte. Er zog ein kurzärmeliges weißes T -Shirt an und zwang sich, nicht die Muskeln spielen zu lassen, während er sich im Spiegel betrachtete. Ob sich so wohl Frauen fühlten, wenn sie einen Minirock trugen?
    Als er beim Courier ankam, ging er schnurstracks in die Redaktion, direkt zu Beths Schreibtisch. Er wusste noch nicht so genau, was er dort machen würde. Darüber dachte er nicht nach, denn wenn er sich darüber Gedanken gemacht hätte – wenn er das irgendwie durchdacht hätte –, dann würde er es nicht machen. Und er musste das jetzt durchziehen. Er brauchte das mehr als irgendetwas sonst, in diesem Moment, in diesem Leben, in dieser Wiedergeburt, an diesem Montagnachmittag musste Lincoln einfach mit Beth reden.
    Und er musste derjenige sein, der die Unterhaltung anfing. Er musste an ihrem Schreibtisch stehen, bei Tageslicht, erhobenen Hauptes, die Schultern straffen und mit den Händen – Gott, was sollte er bloß mit den Händen anfangen? Denk nicht darüber nach. Denk einfach nicht. Denk ein einziges Mal in diesem gottverlassenen Dasein überhaupt nicht nach.
    Lincoln ging zu Beths Arbeitsplatz und versuchte gar nicht erst, so zu tun, als würde er irgendetwas anderes machen. Schlich sich nicht heran. Tat nicht verstohlen. (Nicht, dass ihm jemand Aufmerksamkeit geschenkt hätte.)
    Er ging direkt auf ihren Arbeitsbereich zu.
    Sie war nicht da.
    Lincoln hatte nicht darüber nachgedacht, was er

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