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Liebe auf den zweiten Klick

Liebe auf den zweiten Klick

Titel: Liebe auf den zweiten Klick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rowell Rainbow
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Chris’ Freundin zu sein, um noch andere Leute kennenzulernen.
    Von Jennifer an Beth: Und vermutlich, weil mein Job beim Daily mich zu sehr in Anspruch genommen hat. Ich hab nie jemanden kennengelernt, der nicht Journalismus studiert hat, bevor ich angefangen habe, mit Mitchs Freunden von der Blaskapelle abzuhängen.
    Von Beth an Jennifer: Aber ich hab doch Journalismus studiert. Und da ist noch etwas, das ich nicht gemacht hab, weil ich viel zu sehr damit beschäftigt war, verliebt zu sein: Ich hab nie bei der Uni-Zeitung gearbeitet.
    Von Jennifer an Beth: Glaub mir, da hast du auch nichts verpasst. Das war die reinste Schlangengrube. Eine betrunkene Schlangengrube.
    Und weißt du … wo wir schon mal übers College reden. Ich hab keine Artikel mehr zu korrigieren, und du sonnst dich gerade im Ruhm einer fantastischen Titelstory …
    Das wäre doch genau der richtige Zeitpunkt, um die Geschichte Wie Beth umworben wurde zu Ende zu bringen.
    Von Beth an Jennifer: Das wäre wohl eher die Geschichte Wie Chris umworben wurde .
    Von Jennifer an Beth: Wie der Kopfhörer-Typ umworben wurde .
    Da war er also, mit seinem gelben Sweatshirt und seinem Buch in der Hand. Und da lief sie auch schon wieder auf Hochtouren, die schmutzige Fantasie …
    Von Beth an Jennifer: Ähem. Ja. Da waren wir also. Im Studentenwerk. Er saß immer in der Ecke. Und ich saß ihm immer gegenüber, allerdings drei Plätze weiter. Ich hatte mir angewöhnt, bei meiner Veranstaltung um 9:30 Uhr etwas früher zu gehen, sodass ich mich noch ein bisschen aufmotzen konnte und dann schon ganz locker und lässig auf meinem Platz saß, wenn er hereinkam.
    Er hat mich nie auch nur eines Blickes gewürdigt – zu meiner großen Erleichterung aber auch sonst niemanden – und hat auch nie seine Kopfhörer abgenommen. In Gedanken hab ich mir immer ausgemalt, welches Lied er wohl gerade hört … und ob wir dazu wohl bei unserer Hochzeit den ersten Tanz aufs Parkett legen würden … und ob wir wohl einen traditionellen Hochzeitsfotografen engagieren oder uns eher für Bilder in Schwarz-Weiß entscheiden würden … Vermutlich eher Schwarz-Weiß wie in einem Modemagazin. Viele leicht verschwommene Aufnahmen, ganz authentische Bilder von uns, wie wir uns mit einem romantischen, verträumten Blick in die Arme schließen.
    Natürlich hatte der Kopfhörer-Typ ohnehin bereits einen verträumten Blick drauf, was meine Freundin Lynn einer »Tüte zum Frühstück« zuschrieb.
    Von Jennifer an Beth: Und dann …
    Von Beth an Jennifer: Ich weiß schon, was du jetzt denkst. Du kannst es nicht fassen, dass ich dazu bereit war, mich wissentlich mit einem Drogenkonsumenten einzulassen.
    Von Jennifer an Beth: Ich hab mich wissentlich mit einem Typen eingelassen, der Tuba spielt. Jetzt erzähl endlich weiter.
    Von Beth an Jennifer: Na ja, am Anfang war ich sicher, dass er die Kräfte des Universums spüren musste, die uns zueinander hinzogen. Ich wollte ihn unbedingt, ich konnte spüren, wie mein Herz sich mit jedem Schlag nach ihm sehnte. Er war Schicksal. Er war ein Magnet und ich der Stahl!
    Die ganze Sache ging im September los. Im Oktober kam einer von seinen Freunden vorbei und sagte »Chris« zu ihm. (Ein Name, na endlich! Say it loud and there’s music playing. Say it soft and it’s almost like praying  – Wie ein Lied kann er dich betören. Wie Gebete kann er dich beschwören .) An einem Dienstagabend im November hab ich ihn in der Bibliothek entdeckt. Woraufhin ich die nächsten vier Dienstagabende in der Bibliothek verbracht habe, in der Hoffnung, dass er das jede Woche so machte. Was nicht der Fall war. Manchmal hab ich mir erlaubt, ihm zu seiner 11:30-Uhr-Veranstaltung zur Andrews Hall zu folgen, und dann musste ich einmal quer über den ganzen Campus rennen, um es noch rechtzeitig zu meiner Vorlesung im Temple Building zu schaffen.
    Gegen Ende des Semesters zog ich die Möglichkeit, eine normale und beiläufige Unterhaltung mit ihm anzufangen, schon längst nicht mehr in Erwägung. Ich hatte den Versuch, mit ihm Blickkontakt herzustellen, aufgegeben. Ich ging inzwischen sogar mit einem Sig Ep aus, den ich in meiner Soziologieklasse kennengelernt hatte.
    Aber mein 10:30-Uhr-Date mit dem Kopfhörer-Typen wollte ich trotzdem nicht aufgeben. Ich nahm an, dass wir nach den Weihnachtsferien beide

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