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Liebe auf den zweiten Kuss

Liebe auf den zweiten Kuss

Titel: Liebe auf den zweiten Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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und versuchte nachzudenken.
    »Onkel Jack kauft Tante Suze ständig Diamanten, die sie nie trägt«, sprach Jase seine Gedanken laut aus. »Vielleicht würde sie mir einen verkaufen, den ich ihr in Raten abzahlen kann.«
    »Noch mehr schlechtes Karma«, sagte Nell. »Deine Tante Suze schläft oben. Sie hat heute die Scheidung eingereicht.«
    »Na fein«, brummte Jase.
    »Ist ja schon gut.« Nells Gedanken rasten. »Und Tante Margies Diamanten von Onkel Stewart möchtest du nun wirklich nicht, denn das wäre mehr als geschmacklos. Aber allmählich gehen mir die Diamanten aus.«
    »Ich verkaufe mein Auto«, meinte Jase.
    »Jase, der Wagen brächte nicht einmal genug für Zirkonia ein. Bist du dir wirklich sicher, dass das eine gute Idee ist? Mir gefällt es nämlich nicht, dass Lu unbedingt Juwelen von dir will.«
    »Will sie ja gar nicht. Sie macht sich nichts aus dem Ring. Sie möchte heiraten.«
    »Jetzt?« , fragte Nell, bei der endlich der Groschen gefallen war.
    »Endlich«, murmelte Jase und blickte an die Zimmerdecke.
    »Jetzt. Sie möchte Mrs. Jason Dysart werden.«
    »Aber du bist doch noch ein Kind «, rief Nell bestürzt. »Ist sie verrückt?«
    »Ich bin kein Kind mehr, und ich möchte es auch«, entgegnete Jase. »Nur nicht sofort. Meiner Ansicht nach sollte ich eine Frau unterhalten können, bevor ich sie heirate.«
    »Mein Gott.« Nell zog einen Stuhl hervor und ließ sich darauf fallen. »Heiraten?«
    »Gewöhne dich an die Vorstellung«, erwiderte Jase und folgte ihr. »Es wird so kommen. In diesem Sommer wollten wir ohnehin zusammenziehen.«
    Nell riss den Kopf hoch. »Bist du verrückt? Weißt du eigentlich, was ihr Vater mit dir anstellen würde?«
    »Mein Gott, der Typ hat dich ganz schön unter der Knute. Lu ist neunzehn. Er kann mir gar nichts tun.«
    »Das glaubst du . Und außerdem hat er zurzeit ausgesprochen schlechte Laune. Den Zeitpunkt habt ihr wirklich optimal gewählt.«
    »Na wunderbar.« Jase blickte sie verwirrt an. »Weißt du, ich habe auch so schon genug Probleme. Schließlich habe ich Abschlussprüfungen, verdammt noch mal.«
    Nell lachte. »Abschlussprüfungen. Ja, du bist alt genug, um zu heiraten.«
    »Aber wenn ich meine Prüfungen nicht bestehe, bekomme ich auch kein Abschlusszeugnis«, fuhr Jase grimmig fort. »Und wenn ich das Studium nicht abschließe, finde ich keine Arbeit. Und wenn ich keine Arbeit finde, kann ich nicht heiraten, und dann werde ich die Frau verlieren, die ich liebe. Deshalb ja, Abschlussprüfung.«
    »Entschuldigung«, murmelte Nell. »Du hast Recht. Ich bin im Unrecht.«
    »Das Mindeste, was du tun könntest, ist, zu ihm hinzugehen und ihn wieder in gute Stimmung bringen«, bemerkte Jase.
    »Das kann ich nicht«, erwiderte Nell. »Ich bin gegangen.«
    »Du hast was getan?«
    »Ich habe gekündigt. Sowohl den Job als auch ihm. Es ist vorbei.«
    »Ich bin erledigt.« Jase ließ sich auf den Stuhl neben sie fallen und legte seinen Kopf auf den Tisch.
    Nell glättete sein Haar. »Es wird sich schon alles finden. Wir lassen uns etwas einfallen. Da ist noch die Abfindung von der Scheidung. Davon kann ich dir etwas geben...«
    »Nein«, erwiderte Jase und richtete sich auf. »So ein übler Schnorrer bin ich nun auch nicht. Du hast doch jetzt gar kein Einkommen mehr. Vergiss es.«
    »Es muss noch irgendetwas geben.« Nell blickte auf ihre Porzellanvitrine. »Clarice Cliff.«
    »Wer?«
    »Mein Porzellan. Es befindet sich ein Teeservice darunter, das ziemlich viel wert ist. Ich könnte es verkaufen.«
    »Das hat dir Oma Barnard geschenkt«, sagte Jase. »Es ist aus England.«
    Nell sah ihn an. »Dann ist es jetzt an mir, es an dich weiterzugeben.«
    Jase schluckte. »Und du bist noch nicht einmal wirklich mit dem einverstanden, was ich vorhabe.«
    »Ich wünschte mir, du würdest darüber nachdenken«, sagte Nell.
    »Mir wäre es lieber, es wäre deine eigene Entscheidung, ohne Druck ihrerseits. Aber wenn es das ist, was du wirklich möchtest, bin ich ganz auf deiner Seite.«
    »Ich will es«, sagte Jase. »Aber verkauf das Porzellan noch nicht. Lass mich erst mit Großmutter Dysart reden.«
    »Clarice würde zustimmen. Und Großmutter Barnard auch. Gleich morgen früh rufe ich den Händler an.«
    »Nun warte doch noch.«
    »Nein«, widersprach Nell. »Ich habe viel zu viele verdammte Jahre mit Warten verbracht. Das ist genau das, was jetzt getan werden muss.«
     
    Am nächsten Tag verkaufte Nell in der Mittagspause ihr Teeservice – vierunddreißig Teile

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