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Liebe auf den zweiten Kuss

Liebe auf den zweiten Kuss

Titel: Liebe auf den zweiten Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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wiederholte Lynnie. »Aber ihm geht es sehr gut, nicht wahr? Sie arbeiten wieder zum Mindestlohn, aber Ihr Ehemaliger lebt weiter wie bisher, vielleicht sogar besser.«
    »Er hat sich hier und da ein wenig einschränken müssen.«
    »Und er genießt jetzt die Zukunft, die Sie mit ihm gemeinsam aufgebaut haben, nur eben mit einer anderen Frau, vermutlich einer Jüngeren«, Lynnie war nicht zu stoppen und Nell zuckte zusammen. »Meine Liebe, ich kenne das. Es wäre etwas anderes, wenn sie am Ende einer Beziehung sagen würden: ›Hier, da hast du sie wieder, die Pfirsichhaut von früher, die festen Brüste und den flachen Bauch und all die Energie und den Schwung von früher. Fang damit noch mal von vorne an. Liebling, wir geben dir eine zweite Chance.‹ Aber so ist es nicht. Man wird älter und hat alle Trümpfe ausgespielt. Dann lassen sie einen gebrochen zurück, und es gibt nichts, was man dagegen unternehmen könnte.«
    Nell schluckte. »Ich bin nicht gebrochen. Außerdem kümmert mich das alles nicht. Geben Sie mir einfach Gabes Geld, dann gehe ich.«
    Lynnie beugte sich vor. »Sie müssen kein Opfer sein. Sie können es ihnen heimzahlen. Sie können sie bluten lassen. Sie können sich kaum vorstellen, wie gut es sich anfühlt, wenn man sie zum Zahlen zwingt.«
    »Ich will ihn nicht zum Zahlen zwingen«, log Nell. »Ich möchte lediglich Gabes Geld wiederhaben.«
    »Ich könnte Ihnen helfen«, fuhr Lynnie fort. »Und Sie könnten mir helfen.« Sie beugte sich noch weiter vor, konzentriert und ernst. »Ihr Problem ist, dass Sie Angst davor haben, sich genauso fies zu verhalten.« Sie spreizte die Hände. »Aber warum denn? Die tun es doch auch. Sie müssen sie mit ihren eigenen Waffen schlagen. Nehmen Sie sie ordentlich aus und bleiben Sie auf der Hut, damit sie Sie nicht unterkriegen.«
    »Ich lasse mich nicht unterkriegen«, sagte Nell. Ich habe sein Büro in eine Müllhalde verwandelt . Als ob sie das irgendwie weitergebracht hätte. »Aber ich muss ein Ziel vor Augen haben.«
    »Genau«, bestätigte Lynnie. »Da haben Sie vollkommen Recht. So lautet auch meine Devise.«
    »Und ein Ziel ist es, Gabe um sein Geld zu betrügen?« Nell schüttelte den Kopf. »Wenn es Ihnen wirklich nur um 5000 Dollar geht, dann verlangen Sie nicht sonderlich viel.«
    »Ich will alles«, sagte Lynnie. »Gabe kann gut entbehren, was ich mir genommen habe. Und der Rest kommt von jemandem, der wesentlich mehr entbehren kann.« Sie lehnte sich zurück. »Ich traue ihm nicht über den Weg, aber ich habe ihn an der Angel. Ich habe genügend Männern vertraut.« Sie blickte Nell in die Augen. »Verstehen Sie?«
    »Ja. Trotzdem möchte ich Gabes Geld zurückhaben.«
    Lynnie atmete tief durch, dann lehnte sie sich geschlagen zurück. »Also gut. Aber zuvor muss ich... meinen Anwalt anrufen.« Sie ging zum Telefon, wählte und blickte Nell über die Schulter hinweg an. »Ich bin’s«, meldete sie sich wenig später. »Hier sitzt eine Frau von den McKennas und beschuldigt mich, Geld gestohlen zu haben. Ich dachte...« Sie hielt inne und errötete, und während sie zuhörte, errötete sie noch mehr. »Ich habe schon vor langem damit aufgehört, mir von Ihnen sagen zu lassen, was ich zu tun und zu lassen habe. Ich werde Ihnen das nicht aushändigen…« Wieder hielt sie inne, dann sagte sie: »Sechstausend Dollar.« Sie wartete, offenbar gefiel ihr die Antwort diesmal besser, denn sie begann zu nicken und ihre Stimme wurde freundlich und entspannt. »Also gut. Wie bitte?« Sie blickte sich in ihrem Appartement um, dann sagte sie: »Klar, warum nicht. Sowie ich zurück bin. Wo? Ja, ist gut.« Sie legte auf und drehte sich lächelnd zu Nell um. »Also, mein Anwalt rät mir, Ihnen das Geld zu geben.«
    »Ihr Anwalt ist kein Dummkopf.« Nell erhob sich.
    »Aber das Geld ist nicht hier. Es liegt auf der Bank. Ich werde also gehen...«
    »Wir gehen gemeinsam«, sagte Nell, und für den Bruchteil einer Sekunde gefror Lynnies Lächeln.
    »Ich bin nicht Ihr Feind.« Lynnie kam einen Schritt näher.
    »Die sind es.«
    »Geben Sie mir das Geld«, beharrte Nell und versuchte nicht zuzuhören.
    Lynnie trat noch dichter an sie heran. »Wissen Sie, wenn Frauen ein bisschen pfiffiger wären und zusammenhalten würden, könnten sie eine Menge erreichen.«
    »Manche von ihnen betrügen nicht gern«, wandte Nell ein.
    »Ich gebe zu, Gabe lässt sich nicht gern etwas sagen, aber er hat es nicht verdient, dass man ihn deswegen übers Ohr haut.«
    Lynnie schloss

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