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Liebe auf den zweiten Kuss

Liebe auf den zweiten Kuss

Titel: Liebe auf den zweiten Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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zusammen zu arbeiten, dem man nicht ständig an die Gurgel gehen wollte.
    »Sie hat eine ganze Sammlung von Trophäen zerschmettert«, fuhr Barry fort. »Der Mann schien nicht sonderlich erpicht darauf, Anzeige zu erstatten, aber seine neue Frau...« Er schüttelte den Kopf.
    »Sie schäumt vor Wut«, fuhr die Polizistin fort.
    »Ich kann die Sache aus der Welt schaffen«, meinte Gabe.
    »Geben Sie mir ein paar Stunden.«
    »Dafür wären wir Ihnen sehr dankbar«, nickte Barry.
    »Das würde mich wirklich überraschen«, sagte die Frau.
    »Seine neue Frau ist nicht von Pappe.«
    »Das war seine alte auch nicht«, erwiderte Gabe. »Geben Sie mir bis fünf Uhr.«
    Er kehrte in sein Büro zurück, wählte die Nummer von Jack Dysart und erreichte dessen Büroleiterin, eine intelligente, knallharte Frau namens Elizabeth.
    »Jack ist nicht hier«, erklärte ihm Elizabeth. »Er hat einen Anruf erhalten und ist anschließend gegangen.«
    »Ich wette, der Anrufer war sein Bruder Tim«, meinte Gabe.
    Elizabeth verneinte dies. »Er kann Sie später zurückrufen.«
    »Nein«, sagte Gabe. »Finden Sie ihn und sagen Sie ihm, dass seine neue Schwägerin, wie auch immer sie heißt...«
    »Whitney.«
    »Sagen Sie ihm, dass Whitney gegen Nell Anzeige wegen Vandalismus erstattet hat.«
    »Nell?« Elizabeth klang ungläubig. »Das sieht ihr aber gar nicht ähnlich.«
    »Es sieht ihr sogar sehr ähnlich«, widersprach Gabe. »Sagen Sie Jack, dass wir auf Tim so lange Druck ausüben müssen, bis er die Anzeige zurückzieht.«
    »Aber ja«, pflichtete ihm Elizabeth bei. »Jack wird explodieren vor Wut.«
    »Mag er Nell so gerne?«
    »Suze mag Nell so gerne«, berichtigte Elizabeth. »Jack würde selbst Tim hinter Gitter bringen, falls er Suze unglücklich macht.«
    »Sagen Sie ihm, ich bin auf dem Weg zu ihm.« Gabe legte auf. Ein interessanter Tag , dachte er und fuhr zu O & D, um nachzusehen, ob er die Haut seiner Sekretärin retten konnte, bevor er sie vor die Tür setzte.
    Nell klopfte an die Tür des alten Doppelhauses aus Backstein, hinter der Lynnie ihren Personalunterlagen zufolge wohnte. Sie versuchte harmlos und unscheinbar zu wirken. Als niemand antwortete, spähte Nell auf die schmale Terrasse und klopfte noch einmal, und dann noch einmal und noch einmal, bis schließlich eine Frau die Tür öffnete. Sie war eine hübsche Brünette, Anfang dreißig, in einem tief ausgeschnittenen roten Pullover. Nell fragte: »Lynnie Mason?«
    »Ich möchte nichts kaufen, vielen Dank«, erwiderte die Brünette und wollte die Tür wieder schließen.
    Nell blockierte mit dem Fuß die Tür, so wie sie es im Kino gesehen hatte, und stemmte sich zusätzlich mit ihrer Schulter dagegen, nur um auch wirklich sicher zu sein. »Ich komme von den McKennas«, sagte sie und lächelte gewinnend. »Bei uns fehlt etwas Geld. Ich dachte mir, es könnte sich möglicherweise bei Ihnen befinden.«
    »Ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden«, erwiderte Lynnie. »Aber wenn Sie nicht verschwinden, rufe ich die Polizei.«
    »Eine gute Idee«, Nell nickte. »Dann warte ich hier und kann Ihnen gleich die gefälschten Schecks zeigen, sobald sie da sind.« Sie klopfte auf ihre Handtasche, in der sich die Schecks gar nicht befanden. Lynnie dachte scharf nach. Nell konnte ihr fast beim Denken zusehen.
    »Hören Sie, ich rufe Gabe nachher an...«
    »Nein«, entgegnete Nell. »Wenn Gabe die Sache hätte in die Hand nehmen wollen, wäre er jetzt hier. Er möchte das Geld wieder zurückhaben, aber er möchte deswegen nicht unbedingt die Polizei einschalten. Wenn er jedoch wählen muss zwischen keinem Geld oder der Polizei, würde er sie umgehend verständigen. Wenn Sie mir das Geld freiwillig geben, wird niemand festgenommen. Die Sache ist eigentlich ziemlich einfach, finden Sie nicht?«
    Lynnie öffnete die Tür. »Warum treten Sie nicht ein?«
    Ihre Haushälfte war mit wenigen, schlichten Möbelstücken möbliert, die nicht sonderlich langlebig wirkten, sowie mit einigen persönlichen Stücken, die einen teuren Eindruck machten. Die Wohnung hatte einen Dielenboden aus Hartholz, große alte Fenster, die jede Menge Licht eindringen ließen, und Platz, viel Platz. Platz, um sich frei zu bewegen. Einen Augenblick lang beneidete Nell sie.
    »Es war so«, begann Lynnie, als sie sich setzten, und ihre Stimme war jetzt weicher und angenehmer. »Ich war krank und hatte Arzthonorare zu begleichen. Ich wollte niemandem Schaden zufügen, ich wollte lediglich meine Rechnungen

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