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Liebe auf den zweiten Kuss

Liebe auf den zweiten Kuss

Titel: Liebe auf den zweiten Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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fuhr Riley fort. »Sie arbeitet gewissenhaft, sie ist effizient und sie hat den Job verdient. Sie wird noch eine Chance bekommen.«
    »Diese eine Chance könnte uns ruinieren«, gab Gabe zu bedenken.
    »Rede mit ihr«, schlug Riley vor. »Hör auf, sie herumzukommandieren und dich wie dein Vater zu benehmen. Lade sie zum Mittagessen ein und gib ihr die Möglichkeit, ihre Sicht darzulegen. Wenn du sie danach immer noch rausschmeißen willst, soll’s mir recht sein.«
    Gabe atmete tief ein. Er richtete seine Wut gegenüber Patrick nicht auf Nell, sie hatte sie sich ganz alleine verdient. Aber Riley war ein guter Partner, und was er vorschlug, war nicht zu viel verlangt. »Also gut.« Gabe erhob sich.
    »Ich glaube nicht, dass du mit Lynnie unbedingt falsch liegst«, sagte Riley. »Ich glaube, dass sie etwas gefunden hat und dass es ihr ähnlich sehen würde, damit die drei von O & D zu erpressen. Soll ich sie mir vorknöpfen? Mir würde sie vielleicht die Tür öffnen. Das hat sie früher schon getan.«
    »Du und die Frauen.« Gabe schüttelte den Kopf. »Ich kann kaum glauben, dass du mit Nell geschlafen hast.«
    »Das kann ich auch kaum glauben«, pflichtete ihm Riley bei. »Sie ist sehr gewinnend, wenn man es am wenigsten erwartet. Pass während des Essens auf dich auf.«
    »Sehr witzig«, gab Gabe zurück.
     
    Nell saß artig an ihrem Tisch und betete, dass Gabe, wenn er aus Rileys Büro kam, eingesehen haben würde, dass sie richtig gehandelt hatte und …
    »Folgen Sie mir«, forderte er sie auf, als er gemeinsam mit Riley ins Vorzimmer trat. »Wir gehen zum Mittagessen.«
    Er wirkte bedrohlich, also nahm sie ihre Handtasche. »Und was wird aus dem Geld? Und aus Schnuckiputz?«
    »Riley wird sich um das Geld und um Schnuckiputz kümmern.«
    Gabe deutete zur Tür. »Wir gehen.«
    Riley warf Nell einen mitfühlenden Blick zu. »Tut mir Leid, meine Liebe.« Er klemmte den Geldumschlag unter den Arm, nahm Schnuckiputz’ Körbchen und kehrte in sein Büro zurück. Gabe stand an der Tür und sah aus wie Luzifer persönlich. Nell spürte die dunkle Hand des Schicksals auf sich lasten, und das nur, weil sie gleich mehrmals das Richtige getan hatte. Es war so unfair.
    »Wenn Sie mir kündigen wollen«, sagte Nell mit erhobenem Kinn, »tun Sie es besser gleich. Dann haben wir es hinter uns.«
    »Sie müssen etwas essen. Und dann werden wir ausloten, wie gründlich Sie unsere Regeln verstanden haben. Sofern dieses Verständnis gründlich genug ist, werde ich Ihnen nicht kündigen. Wir werden hierher zurückkehren, und Sie werden die Arbeit erledigen, für die wir Sie eingestellt haben. Wenn Ihr Verständnis sich jedoch als ungenügend herausstellen sollte, werden Sie wohl ein paar Kopien Ihres Lebenslaufs benötigen.«
    Nell hätte gerne eine bissige Bemerkung gemacht, doch falls nur die kleinste Chance bestand, dass er sie nicht feuerte, würde ihr – und ihrer finanziellen Zukunft – ein wenig Zurückhaltung sicher nicht schaden.
    »Danke«, sagte sie und schlüpfte an ihm vorbei aus der Tür.
     
    Glücklicherweise war der Weg von der Agentur zum Restaurant kurz, denn Gabe hinter seinen dunklen Sonnengläsern blieb schweigsam. »Ein schöner Tag, nicht wahr?« Auf ihre vorsichtige Frage hatte er nicht geantwortet, daher verstummte sie gleichfalls und passte sich seinem schnellen Schritt an.
    Im Restaurant, einer gemütlichen Bar mit Grill namens Sycamore, setzten sie sich an einen der kleinen Tische im vorderen Teil, Gabe mit dem Rücken zum Licht. Auf diese Weise hatte sie freie Sicht auf die großen, getönten Fensterscheiben. Sie drehte sich um, um sich den Gastraum näher anzusehen – viel dunkles Holz, Tiffanylampen und alte Werbeplakate an den Wänden. Als die Bedienung kam, um ihre Bestellung aufzunehmen, sagte Gabe: »Ich nehme ein Bier vom Fass und ein Reuben-Sandwich.« Er fuhr Nell scharf an.
    »Bestellen Sie.«
    Die Bedienung wirkte entsetzt.
    »Einen schwarzen Kaffee«, wandte sich Nell ihr zu und lächelte freundlich.
    »Sie möchte ein Omelette«, diktierte Gabe der Bedienung. »Vier Eier mit reichlich Schinken und Käse.«
    »Ich möchte kein Omelette«, widersprach Nell. »Ich habe keinen...«
    »Wollen Sie sich wirklich ausgerechnet jetzt mit mir anlegen?«, fragte Gabe, und die Bedienung wich einen Schritt zurück.
    »Ich nehme einen Caesar-Salat«, gab Nell nach.
    »Gut.« Gabe sah zu der Bedienung auf. »Servieren Sie ihn mit einer doppelten Portion gegrilltem Hühnchen und bringen Sie ihr eine

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