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Liebe auf den zweiten Kuss

Liebe auf den zweiten Kuss

Titel: Liebe auf den zweiten Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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rechten.«
    Nell schüttelte den Kopf. »Das reicht nicht. Sie hätte Ohrringe getragen.« Sie durchwühlte die Fotos, bis sie eines gefunden hatte, das von weiter weg aufgenommen worden war. »Außerdem würde ich jede Wette eingehen, dass sie auch eine Kette getragen hat. Und vielleicht ein Armband oder eine Brosche. Da, sehen Sie? Sie trug eine mit Diamanten besetzte Brosche. Aber keine Ohrringe. Sie hätte sich nicht so fein herausgeputzt und dann ihre Ohrringe nicht angelegt.«
    »Der Ring ist etwas eigenartig«, bemerkte Riley. Sie sahen beide zu ihm auf, und er deutete auf den kreisförmigen Ring an Helenas rechter Hand. »Seht ihn euch mal an. Das Design ist ungewöhnlich. Die Diamanten sind in einem flachen Kreis angeordnet, und unter dem Kreis ist der Ring unterbrochen. Das ist kein Stück, das man an jeder Ecke bekommen würde.«
    Gabe beugte sich vor, um die Aufnahme von Helenas rechter Hand zu betrachten. Nell lehnte sich ebenfalls vor, ihre Wärme spürbar an seiner Schulter. Der Ring war für Helenas wulstige Finger zu eng und ihr Fleisch quoll durch den von Diamanten besetzten Kreis.
    »Er ist hässlich«, bemerkte Nell. »Warum würde jemand so etwas entwerfen? Die kreisförmige Brosche, das ist in Ordnung, aber ein Ring?«
    »Vielleicht gehören die beiden Stücke zusammen?«, mutmaßte Riley. »Vielleicht passen die Ringe zur Brosche?«
    »Fragen Sie Margie«, wandte sich Gabe an Nell.
    »Nein. Falls der Ring Teil eines Ensembles sein sollte, gibt es andere Möglichkeiten, das herauszufinden. Ich werde Margie jedenfalls nicht noch einmal aufregen.«
    »Vielleicht hat sie die Ohrringe einfach nur vergessen«, brummte Riley, aber er klang alles andere als überzeugt.
    »Möglich.« Gabe zog die Schreibtischschublade auf und nahm ein Telefonbuch heraus. »Nimm das Bild mit dem Ring und erkundige dich danach bei allen Goldschmieden, die bereits vor 1978 im Geschäft waren«, wandte er sich an Riley, während er das Telefonbuch durchblätterte. »Unterhalte dich mit dem Ältesten der Angestellten. Schau nach, ob irgendjemand den Ring erkennt.« Er fuhr mit dem Finger die Seiten hinab und nahm den Hörer zur Hand.
    »Wen rufen Sie an?«, wollte Nell wissen.
    »Robert Howell«, erwiderte Gabe.
    »Wen?«, hakte Riley nach.
    »Den Kriminalbeamten, der damals den Fall bearbeitet hat«, erläuterte Gabe und deutete auf die Unterschrift unter dem Bericht. »Ich denke, wir sollten uns unterhalten.« Eine Stunde später, während Nell immer noch versuchte, die Bilder zu vergessen, betrat Lu das Büro.
    »Er ist dort drin«, sagte Nell. »Ärgern Sie ihn nicht, er hat einen schlechten Tag.«
    »Ich will ihn gar nicht ärgern«, erwiderte Lu. »Ich habe mich dazu entschieden, hier zu bleiben und aufs College zu gehen.«
    »Tatsächlich?« Nell lehnte sich zurück. »Dafür sind wir Ihnen alle dankbar. Weshalb der Meinungswechsel?«
    »In gewisser Weise ist er Ihnen zu verdanken«, erwiderte Lu lächelnd. »Vielen Dank.«
    »Mir?«
    Lu öffnete die Tür und als sie eintrat, hörte Nell sie sagen: »Eine gute Nachricht, Papa«, bevor sie die Tür hinter sich schloss.
    »Ich habe doch gar nichts getan«, sagte Nell in das leere Büro hinein. Sie war Lu erst drei Mal begegnet, und überhaupt hatte sie sich beim zweiten und dritten Mal gar nicht lange mit ihr unterhalten, weil Jase …
    »Lieber Himmel, nein.« Lass es nicht Jase sein. Sie würden miteinander ausgehen, dann würde Jase Schluss mit ihr machen, weil er das immer tat, und Lu würde am Boden zerstört sein, weil jedes Mädchen am Boden zerstört wäre, das auf Jase verzichten musste, und Gabe würde …
    Sie nahm den Telefonhörer zur Hand und wählte Jases Nummer, erreichte aber nur den Anrufbeantworter. »Hier spricht deine Mutter. Falls du mit Lu McKenna gehst, dann beende die Beziehung augenblicklich. Das meine ich ernst.« Sie wollte gerade auflegen, fügte jedoch noch hinzu: »Ich liebe dich«, und knallte den Hörer zurück auf die Gabel.
    Lu kam lächelnd aus dem Büro. Sie nickte Nell zu und flüsterte. »Er ist richtig glücklich. Jetzt können Sie ihn um alles bitten.«
    »Sagen Sie mir bitte, dass es nicht wegen Jase ist«, flüsterte Nell zurück.
    Lus Lächeln wurde noch breiter. »Ich muss gar nicht quer durch Europa reisen. All die Aufregung, nach der ich mich sehne, habe ich direkt vor der Nase. Also, ich muss schon sagen. Sie haben ausgezeichnete Arbeit bei der Erziehung dieses Mannes geleistet.«
    »Dieser Junge«, korrigierte sie Nell.

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