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Liebe auf eigene Gefahr Roman

Liebe auf eigene Gefahr Roman

Titel: Liebe auf eigene Gefahr Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma McLaughlin
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sie näher kommt. »Das Gegenargument kenne ich auswendig, vielen Dank.«
    »Wir waren uns doch einig.« Dicht gefolgt von Dad stolziert Jocelyn wieder die Auffahrt hoch. »Ich dachte, du hättest deinen Part verstanden.«
    »Du kommst nicht mit?«, stellt er sich mir in den Weg.
    Mom tritt unterdessen auf die Veranda hinaus. »Du hast gesagt, wir würden zusammen zum Flughafen fahren.«
    Jocelyn zerrt ihren Kopfhörer heraus. »Hör auf deine Mutter.«
    Unfähig, in ihre verwirrten, verletzten Gesichter zu blicken, lasse ich den Kopf zurückfallen. »Hört mir mal alle zu, ich weiß es wirklich zu schätzen, wie sehr ihr euch in dieser Sache engagiert, aber ich kann nicht einfach …«
    »Doch, du kannst einfach!«, schreit Laura. »Darum geht es doch gerade! Natürlich will er dich jetzt sehen! Natürlich dreht sich jetzt alles um dich! Aber du bist aus dem Auto gestiegen, Katie! Du bist aus dem Auto gestiegen! «
    »Gut, das ist gut.« Mit großen Schritten kommt Jocelyn auf mich zu. »Das gefällt mir. Ja, das ist nicht dein Wagen, also halte dich verdammt noch mal von ihm fern!« Ihre goldenen Armreifen klirren disharmonisch, als sie Laura bedeutet, weiterzumachen. »Gut, was hast du noch?«
    »Ich bin aus dem Auto gestiegen, bin ich wirklich.« Ich blicke zwischen der Besorgnis auf den Gesichtern von Mom,
Dad und Laura und der Wut auf Jocelyns Gesicht hin und her. »Ich … ich … weiß nicht. Manchmal, nicht besonders oft, vielleicht einmal im Jahr, komme ich von einer schlechten Verabredung zurück oder von einer Sache, die etwas zu werden versprach und dann doch nichts wurde, und dann sitze ich im Auto auf der Fahrt nach Hause, und es ist spät.« Obwohl sich mir die Brust zusammenschnürt, versuche ich, tief Luft zu holen. »In solchen Momenten schalte ich das Radio ein und suche ihn.« Mein Blick landet auf dem Verandageländer und bleibt dort hängen. »Und dann erlaube ich mir eine Minute lang, so zu tun, als würde er für mich singen. Nur für mich. Und dann frage ich mich, ob ich je wieder so fühlen werde.« Mein Magen verkrampft sich, als ich sehe, wie die Farbe aus Lauras von der Schwangerschaft gerötetem Gesicht weicht.
    »Wie kannst du nur so leichtgläubig sein?« Dads Stimme klingt gedämpft.
    »Du stehst hier und romantisierst diesen Wahnsinnigen wie irgendeine naive Jugendliche.« Ungläubig schüttelt Mom den Kopf. »Hast du denn nichts gelernt? Ich weiß es nicht, Simon, ich weiß nicht, was wir noch tun sollen. Sie ist eindeutig nicht in der Lage, klar zu denken, und entwickelt kein Fitzelchen Selbsterhaltungstrieb, wenn es um diesen Jungen geht.«
    »Er ist kein Junge«, stoße ich hervor. »Und ich bin keine siebzehn mehr.«
    »Wirklich nicht, Kathryn?« Mom geht an Dad vorbei und stellt sich dicht vor mich. »Du klingst nämlich wie ein liebeskrankes, säuselndes Kind, und ein dummes noch dazu.«
    Ich weiche ihren verzerrten Gesichtszügen aus. »Du hasst Jake ja nur, weil er die Unverschämtheit besessen hat, einen Song zu schreiben, in dem er dich eine schlechte Mutter und Ehefrau nennt.«
    »Katie, lass das«, bellt Dad.

    »Nein, Simon, ist schon in Ordnung. Gut, Kathryn, dann hasse mich. Hasse deinen Vater. Nähre weiter diese Verachtung, mit der du dich in unserer Gegenwart immer umgibst.« Ihre Stimme dehnt sich voller Verzweiflung. »Aber fall um Himmels willen nicht auf das hier herein, nicht, nachdem du es so weit gebracht hast – auf einen Zettel, den dir eine PR-Tante bringt, als ginge er noch zur Grundschule …«
    »O ja, so weit!« Ich weiche vor ihr zurück stolpere die Stufen hinunter. »So weit, dass ich in deinem Nachthemd auf der Veranda stehe! Aber jetzt habe ich endlich die Chance, hier herauszukommen, richtig herauszukommen. Warum gönnt ihr mir das nicht?«
    »Weil es folgendermaßen ablaufen wird, Katie. Du steigst in dieses Auto.« Sie streckt den Arm zur Auffahrt aus und lässt ihn dort, während sie weiterspricht und ihre Augen in mich hineinbohrt. »Du gehst zu ihm, schläfst mit ihm, teilst jedes intime Detail deiner guten Jahre mit ihm, und dann ist er wie aus heiterem Himmel fertig mit dir und schiebt dich während irgendeiner Konzertreise einfach ab. Und dann sitzt du da und hast gar nichts, irgendwo in Peking oder Moskau, während er massenweise neues Material hat, damit wir uns, wenn du wieder bei uns vor der Tür stehst und wir zusehen müssen, wie unser einziges Kind institutionalisiert wurde«, ihre Lippen zittern, »wenigstens darauf freuen

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