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Liebe auf eigene Gefahr Roman

Liebe auf eigene Gefahr Roman

Titel: Liebe auf eigene Gefahr Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma McLaughlin
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zuckt mit den Schultern. Um sie daran zu erinnern, cool zu bleiben, mache ich eine übertrieben lässige Handbewegung.
    »Also, was treibst du gerade so?« Sie sinkt in sich zusammen.
    »Warte mal, wer ist da?«
    »Laura. Laura Heller.«
    »Deine Mom hat mich gar nicht angerufen.«
    »Oh!« Sie läuft knallrot an. »Oh, okay, dann… äh, tschüs.«
    »Tschüs.«

    Vorsichtig legt Laura das Telefon auf, bevor sie sich auf den Boden fallen lässt. »Mist. Mistmistmistmist.«
    Ich lege auf, renne am Geländer entlang zu ihr und gehe in die Knie, um ihr den Kopf zu tätscheln. »Vielleicht erzählt er es gar keinem.«
    Durch ihre Haare hindurch schaut sie mich an, ihr Gesicht brennt. »Keinem? Jason und die anderen Jungs sind keiner? Die erzählen es dann Kristi, damit sie es bei der nächsten Versammlung mit ihrer Clique durchspielen kann!« Sie reibt sich die Wangen und stöhnt. Diese durchaus realistische Möglichkeit macht mich vorübergehend sprachlos.
    »Leugne es einfach«, beschließe ich.
    »Was?«
    »Leugne es. Wenn dich jemand fragt, ob du Rick angerufen und erzählt hast, deine Mutter hätte Malaria, sagst du einfach, du wüsstest nicht, wovon der Betreffende spricht. Als ob er der Verrückte ist, weil er dich fragt.«
    »Ich kann doch nicht sagen, Rick Swartz hätte alles bloß erfunden!« Sie atmet aus. »Okay, du bist dran.«
    »Was? Bist du verrückt?«
    »Katie, ich hab’s getan, jetzt musst du auch.«
    »Ja genau, bei dir lief’s ja so toll!«
    »Halt den Mund. Hol das Telefonbuch, und dann lass uns Jake Sharpe nachschlagen.«
    »Nein.« Die Behauptung von neulich, dass ich angeblich auf ihn stehe, hängt mir anscheinend immer noch nach.
    »Wir haben es uns geschworen!« Laura setzt sich auf ihre Knie. »Es war ein Geburtstagsschwur!«
    » Du hast es dir gewünscht, als du deine Kerzen ausgeblasen hast! Das ist nicht dasselbe. Laura, lass uns einfach die Erdkundeaufgaben fertig machen. Mein Dad holt mich bald ab.« Ich stehe auf.
    »Ächz.«
    »Was denn? Vulkane sind doch cool! Komm schon!« Ich
reiche ihr die Hand, um sie auf die Füße zu hieven. »Ich helfe dir. Du wirst Vulkane schon noch lieben lernen, mit allem Drum und Dran.«
    »Also gut, aber nächstes Mal rufst du Jake Sharpe an. Und zwar zuerst.«
     
    Ich lege mein Sandwich auf seine Verpackung zurück, klopfe auf Lauras unberührten Joghurt und übertöne das Getöse in der vollen Cafeteria. »Nicht gut?«
    Sie zeigt auf die Silberdrähte in ihren Zähnen. »Das hier ist nicht gut.« Sie sinkt nach vorne und stößt das Proviantpaket ihrer Eltern beiseite. »Ich kann einfach nicht glauben, dass ich die Spange in derselben Woche kriegen musste wie … wie …«
    »Rutsch mal, Malaria.« Benjy Conchlin stößt gegen Lauras Stuhl, als er sich zu seinem Tisch durchschiebt.Die roten Locken lugen unter seiner Sox-Kappe hervor.
    »Wie das hier.«
    Genau in diesem Moment knallt Jennifer-drei ihr Tablett auf den Tisch, und der »OmeinGott«-Ausdruck auf ihrem Gesicht lässt den ganzen Tisch verstummen.
    »Stimmt irgendwas nicht?«, fragt Laura, die sich weigert, in ihrer Dramaturgie mitzuwirken.
    Jennifer bleibt noch einen Augenblick stumm, bis sie sicher ist, unsere ungeteilte Aufmerksamkeit zu besitzen. »Jeanine. Hat einen großen roten Fleck. Auf ihrer weißen Hose. Im Handwerksunterricht.«
    Kollektiv schnappen wir nach Luft.
    »Das muss einfach die Sache mit deinem Anruf bei Rick Swartz übertünchen.«
    Wir nicken alle zustimmend, und nachdem die düstere Stimmung vertrieben ist, nimmt Laura auch wieder ihren Joghurt in Angriff. Ich biete ihr einen Apfelschnitz an. »Du kannst drauf rumlutschen.«

    »Zermatsch ihn mit der Zunge am Gaumen«, rät Michelle, die von allen am Tisch am längsten eine Spange trägt.
    »Da ist sie.« Jennifer deutet auf die Doppeltüren der Cafeteria, und wir drehen uns um, um zu sehen, ob sie tatsächlich noch lebt – oder ob es nicht vielleicht doch tödlich ist, in einem Raum voller Jungs seine Periode zu kriegen.
    Obwohl Jeanine ihre kurze Sporthose trägt – ein schlauer Schachzug -, hängen fast alle Blicke an ihr. Sie ist zwar eine kolossale Zicke, aber sie tut mir aufrichtig leid. Als sich unsere Blicke treffen, werfe ich ihr ein mitfühlendes Lächeln zu. Sie nickt. Sehr gut, sie wird einfach durch das Labyrinth aus runden Tischen laufen und sich zu der Clique aus seltsamen Vögeln setzen, die sie aufgenommen hat, als Kristis Gruppe mit ihr fertig war, und … Aber sie tut nichts dergleichen.

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