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Liebe auf eigene Gefahr Roman

Liebe auf eigene Gefahr Roman

Titel: Liebe auf eigene Gefahr Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma McLaughlin
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gleich?«
    »Zoloft.«
    »Na, also. Keith, nicht in die Augen! «, ruft sie scharf und
schüttelt den Kopf. »Letztes Jahr Weihnachten bin ich mit ihnen noch im Schnee herumgerollt und habe Engel gemacht, aber dieses Jahr …« Sie reibt ihren in Daunen gehüllten Bauch. »Versteh mich nicht falsch, ich freue mich auf dieses Baby, aber ich weiß wirklich nicht, wie das in einem Monat werden soll. Sams Mutter wird uns helfen, aber … es war einfach nicht geplant.«
    »Nicht?«
    »Nein – pass auf die Augen auf!« Sie streckt den Arm aus und verschüttet Milch auf den Saum ihres schwarzen Daunenärmels.
    Ich klopfe auf ihrem Handgelenk herum und sauge den nassen Fleck mit Moms Fausthandschuh auf. »Warum hast du mir das nicht erzählt?«
    »Weil ich mir nicht eingestehen wollte, dass ich mit dreißig Jahren noch immer nicht richtig mit Verhütung umgehen kann.« Sie zuckt mit den Schultern und sieht wieder aus wie zwölf, trotz ihres dicken Bauchs.
    Ich drehe mich ihrem verlegenen Gesicht zu. » He «, sage ich sanft und stupse sie mit dem Oberschenkel an, bis sie den Blick hebt und mich ansieht.
    »Meine Mutter hat mich bekommen, als sie noch zur Uni ging. Sie hat mich in einem Babykorb zu allen ihren Abschlussprüfungen mitgenommen. Wo wir gerade von nicht geplant reden. Aber irgendwie hat dann doch alles geklappt«, sage ich und wünsche mir, dieses Fazit würde auch für jetzt gelten.
    »Aber du hast immer noch Angst vor geschlossenen Räumen.«
    »Stimmt. Und vor Prüfungen.«
    Lächelnd zieht sie einen Käseriegel aus der Tasche und packt ihn aus. »Danke. Ich weiß die aufmunternden Worte zu schätzen.«
    »Jederzeit. Ich muntere dich bis zur Entbindung auf und
darüber hinaus. Ich werde dich auch noch aufmuntern, wenn deine Kinder ihren Schulabschluss machen.«
    »Schhhh!« Sie hebt einen Finger, und wir sitzen angespannt da, als ein Auto näher kommt … vorbeirollt … und davonfährt. Zu normalen Leuten. »Hat er was gesagt?«, fragt sie, schiebt die leere Verpackung zurück in ihre Hosentasche und hebt den grünen Becher an ihre aufgesprungenen Lippen.
    »Was meinst du?«
    »Irgendwas, was die Zeit angeht. Hat er überhaupt irgendetwas von sich gegeben, was die Sonne oder unseren Orbit betrifft?« Sie bläst in den Dampf hinein, bevor sie einen vorsichtigen Schluck nimmt.
    »Er hat nur gesagt, dass er kommen und mich holen würde -« Ein weiteres Auto fährt vorbei. »Muss ich neues Lipgloss auflegen?«
    »Muss ich dir eine Kopfnuss verpassen?« Als mein Handy klingelt, erstarren wir beide. Ich ziehe es aus der Tasche, und wir sinken zurück, als wir die Vorwahl von Charleston sehen.
    »Hallo?«, melde ich mich.
    »Kate?«, knistert die Stimme der Assistentin meines Chefs durch die Leitung. »Tut mir leid, dass ich dich stören muss.«
    »Hi – du störst doch nicht. Was kann ich für dich tun?« Während sie mich ins Bild setzt, hauche ich Laura ein »Sorry« zu, die mir winkend zu verstehen gibt, dass es kein Problem ist. Auf der Suche nach einer besseren Verbindung hüpfe ich vom Picknicktisch und höre abwechselnd Rauschen und das dringende Update der Assistentin, bis ich schließlich über den Mülltonnen hänge. »Du kannst Lucas ausrichten, dass alles, was Argentinien betrifft, in der roten Mappe in meinem Aktenschrank ist und dass ich der Bill-Gates-Stiftung eine Kopie geschickt habe, genau wie der U.N.«
    »Und der U.N.«, wiederholt sie beim Tippen. »Okay, hab ich.«
    »Vielen lieben Dank, Hannah.« Das Handy rutscht mir im Fäustling weg.
    »Was?«
    »Vielen Dank«, wiederhole ich und schließe die Hand fester um den Apparat. »Ich hoffe, du kannst auch bald nach Hause gehen.«
    »Ein paar Stunden noch.«
    »Frohe Weihnachten.«
    »Dir auch. Und deiner Mutter wünsche ich gute Besserung.«
    Ich zucke zusammen. »Werde ich ausrichten. Wir sehen uns dann am dritten!« Ich klappe das Telefon zu und hüpfe auf den Tisch zurück, wo mich Laura mit einem komischen Gesichtsausdruck begrüßt.
    »Was denn?«, frage ich und lasse das Handy in die Tasche gleiten.
    »Du hast eine Kopie an die U.N. geschickt, Kate.« Sie rückt ihre Mütze gerade und zieht sich die blaue Wolle über die Ohrläppchen. »Da ist Jake doch ein Kinderspiel.«
    »Ja, ich weiß. Ich weiß.« Ich atme tief den Zimtduft aus dem Becher ein. »Darin liegt ja die Ironie: Je mehr ich ihn für ein Kinderspiel halte, desto mehr fühle ich mich beleidigt und desto wütender werde ich. Ich will einfach, dass alles wieder so ist wie vor

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