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Liebe auf eigene Gefahr Roman

Liebe auf eigene Gefahr Roman

Titel: Liebe auf eigene Gefahr Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma McLaughlin
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zwei Tagen. Vor zwei Tagen war alles super. Ich hatte so was wie eine eventuelle Beförderung in Aussicht und bin mit jemandem ausgegangen, der so was wie eine eventuelle Beziehung hätte werden können …«
    »Der Bauingenieur?«
    »Überraschend großartiges erstes Date.« Ich spüre plötzlich wieder seine neugierigen Lippen auf meinen.
    »Ausgezeichnet.« Sie öffnet den Deckel ihres Bechers einen Spalt, um den Dampf rauszulassen.

    »Ich lebte weitgehend im Jahr 2005 und fühlte mich wohl. Und jetzt führe ich mich plötzlich auf wie aus der Klapse ausgebrochen.«
    »Das macht er mit jedem von uns. Er verwandelt völlig normale Menschen in tickende Zeitbomben aus unerbittlicher Wut.« Sie ballt ihre freie Faust. »Und jetzt werden meine Kinder aufwachsen und trotz all unserer Bemühungen in einer Stadt von dieser Größe zwangsläufig herausfinden, was Jake ihrem Vater gestohlen hat, und dann werden sie die nächste Generation unerbittlicher Wut sein. Es ist einfach …«
    »Es sei denn, wir bringen ihn dazu, es wiedergutzumachen.« Über unsere Becher gebeugt sitzen wir da und sehen Keith und Mick dabei zu, wie sie im Schnee um den Holzstapel herum nach Zweigen suchen, mit denen sie ihren Freund dekorieren können. Oder sich gegenseitig die Augen ausstechen.
    »Micky?«, ruft Laura mit gezwungener Beiläufigkeit. Er dreht sich zu ihr um und lehnt den kleinen Kopf zurück, um sie unter seiner Kapuze sehen zu können. »Ist Keith aus Schnee gemacht?«
    Micks kapuzenbegrenztes Sichtfeld richtet sich auf seinen Bruder. »Was?«
    »Hat er Hände und Füße?«
    Keiths rote Kapuze bewegt sich, als er seine Fausthandschuhe betrachtet. »Ich hab Hände und Füße!«
    »Schmilzt er, wenn er reingeht zum Kamin?«
    »Er schmilzt nicht!« Mick fängt an zu kichern.
    »Dann ist er auch kein Schneemann«, lautet Lauras Fazit.
    »Ich bin kein Schneemann!«
    »Das bedeutet, dass er keine neuen Ohren und Augen braucht.«
    Verdutzt und mit glänzenden Nasen schauen die beiden
sie an. Sie erklärt noch einmal langsamer: »Diese Stöcke und Steine gehören an den Schneemann, und zwar nur an den Schneemann .« Die beiden wenden sich wieder dem mit einer Plane bedeckten Holzstapel zu.
    »Dieses Baby genießt jedenfalls meinen persönlichen Schutz.« Ich lächle und tätschele ihren Bauch.
    »Zu freundlich von dir.«
    »Aber bin ich ein Schneemann?«
    Sie lacht.
    »Laura?«
    »Ja?«
    »Ist das alles überhaupt in Ordnung?« Ich umklammere meinen Becher, unfähig, ihr in die Augen zu sehen.
    »Was?«
    »Kann ich das wirklich tun?« Ich bewege meine Füße auf der vereisten Bank. »In unserem Alter? Hat Jeanine vielleicht recht? Sollte ich nicht inzwischen einen anderen Zen-Zustand erreicht haben?«
    »Süße, von der nicht gerade zu vernachlässigenden Tatsache, dass er deine Familientragödie in einen Vier-Achtel-Takt verpackt hat, will ich mal ganz schweigen.« Sie neigt mir den Kopf zu, bis ihr der blonde Pferdeschwanz über die Schulter rutscht. »Er ist auf deinen Möpsen gekommen, hat einen Song darüber geschrieben und einen Grammy gewonnen. Ich würde sagen, du hast einen Freibrief.«
    »Danke.« Ich lege meinen Kopf auf ihre gepolsterte Schulter, und wir wenden unsere Aufmerksamkeit wieder der Straße zu.
     
    »Süßkartoffeln?«, fragt Dad beim Abendessen über den Tisch hinweg. »Ich habe eigentlich an drei Personen gedacht, aber für dreißig geschnippelt.« Und das, obwohl wir nur zu zweit sind, beide auf das Geräusch eines Autos in der Auffahrt warten und keinen Bissen herunterkriegen. Ich starre auf
den sauber gestapelten Berg von Rosenkohl, dessen runde, zwanzig Zentimeter messende Schüsselwelt noch in vollkommener Ordnung ist.
    »Danke.« Ich nehme mir gerade einen Löffel von den gebratenen, mit Rosmarin bestreuten Kartoffelecken und lege sie auf meinen unberührten Teller, als endlich das erwartete Geräusch kommt, gefolgt vom Schleifen des altersschwachen Garagentors, das den Klassiksender übertönt. Dads Augen sind auf den Seiteneingang gerichtet.
    »Hallo, zusammen!« Sie kommt herein, stampft auf der Fußmatte konzentriert den Schnee von ihren gefütterten Stiefeln und legt ihre Handtasche und ihren Mantel auf dem hölzernen Fußhocker ab. »Also. Ich bin mir über Einiges klar geworden. Kate, was auch immer mit diesem Jungen vorgefallen ist, du brauchst einen Abschluss. Das verstehe ich. Den solltest du auch kriegen, und wir sollten dich dabei unterstützen. Und dann ist das alles hier vorbei.« Nachdem sie

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