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Liebe auf eigene Gefahr Roman

Liebe auf eigene Gefahr Roman

Titel: Liebe auf eigene Gefahr Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma McLaughlin
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schreit er. Drei Köpfe fangen an, aufund abzuwippen.
    » Pour some suggggggggggrgghgphm. « Knirschend kommt die Kassette zum Stillstand, nachdem der stark verzerrte Gesang satanische Höhen erreicht hat. Dann knallt es.
    Ich nehme die Flasche von Todd entgegen und stürze einen brennenden Schluck Whiskey hinunter.
     
    »Nachdem sich also der Gipsstaub verzogen hat, wird mir klar, dass ich die Sache in den Sand gesetzt habe.« Der angesäuselte
Sam zieht einen weiten Kreis mit seiner Bierdose. »Wortwörtlich. Wo eigentlich das Fenster sein sollte, ist ein ein Meter breites Loch in der Wand.«
    »Ich kann nicht glauben, dass sie mir das nie erzählt hat.« Ich kuschle mich unter die kratzige Wolldecke, die ich straff bis zum Kinn hochgezogen habe.
    »Die ersten drei Monate ihres Lebens haben die Zwillinge unter riesigen, an die Wand geklebten Müllsäcken geschlafen …«
    »Zum Glück wurden sie im Juli geboren«, sage ich lachend.
    »Ich weiß. Kannst du dir das vorstellen? Im Winter hätten wir sie jeden Morgen wie ein Auto aus dem Schnee buddeln müssen.«
    »Als ich befördert wurde, beschloss ich, mich so richtig in Unkosten zu stürzen und eine Badewanne einzubauen.« Bei der Erinnerung rolle ich die Augen und strecke unter der Decke die Hand nach der Flasche aus. Das Feuer knackt. »Ich lasse also die Installateure ihr Ding machen und gehe zur Arbeit. Als ich zurückkomme, steht mein Klo mitten im Wohnzimmer.« Sam und Todd fangen an zu lachen, die Falten um ihre Augen vertiefen sich. »Als ich die Typen fragte, was es damit auf sich hatte, erzählten sie mir, dass es nicht mehr ins Bad ›passte‹, aber das sei kein Problem – ich könne ja das ›andere‹ Bad benutzen, bis sie mir eine kleinere Wanne besorgt hätten. Darauf ich: ›Okay, die Schranktür da drüben führt nicht nach Narnia. Das hier ist die ganze Wohnung. Es gibt kein anderes Bad.‹«
    »O verdammt«, prustet Sam. »Was hast du gemacht?«
    »Den nächsten Monat hab ich so ziemlich im Büro gewohnt. Und ich habe meine Flüssigkeitsaufnahme extreeem eingeschränkt.«
    »Als ich mein Haus in L.A. neu machen ließ«, zum ersten Mal seit einer Stunde erklingt wieder Jakes Stimme,
und ich lehne den Kopf an die Metallstange, um zu ihm hinüberzuschauen, »baute der Designer einen Koi-Teich ein, der direkt in mein Studio hineinfließt, weil das gut für die kreative Energie sein soll.« Nach Diskussionen über horrende Autoversicherungsgebühren, Do-It-Yourself-Lösungen und die finanzielle Belastung, die auf einen zukommt, wenn die eigenen Eltern älter werden, fühlt er sich endlich angesprochen. »Als es fertig war, füllen sie also den Teich mit Wasser und setzen die Fische rein, und es sieht toll aus, und wir laden Leute ein, und alle finden es super, und wir gehen alle zum Abendessen aus, okay?« Wir nicken. Ja, Abendessen. Tun wir auch. »Wie auch immer, ich komme gegen vier Uhr morgens nach Hause, und ich weiß nicht, vielleicht gab es eine undichte Stelle oder so was, irgendein Dränage-Problem, jedenfalls ist das Wasser fast völlig verschwunden, und die Kois liegen da, schlagen mit den Flossen und schnappen nach Luft.« Er windet seinen Körper und ahmt die Kois in ihrem Todeskampf nach. »Ich bin also total besoffen und renne herum auf der Suche nach Schüsseln, aber ich weiß nicht, wo die Schüsseln aufbewahrt werden, deshalb hetze ich wie ein Irrer hin und her und versuche, im Erdgeschoss ein Badezimmer zu finden, vielleicht gibt es ja eins mit einer Badewanne. Aber ich finde keins. Und da drehe ich völlig durch. Ich versuche, meine Assistentin zu erreichen. Ich bilde mir ein zu hören, wie die Fische ersticken. Ich komme also an dieser Wand mit, ich weiß nicht – diesen riesigen, antiken, asiatisch aussehenden Behältern vorbei und fange an, sie schnell in mein Büro hinüberzuschleppen und die Fische hineinzubugsieren. Am Ende standen bestimmt fünfzig davon auf dem Boden, und in ihnen schwammen die verdammt noch mal dankbarsten Fische, die ihr je gesehen habt.«
    Das Feuer zischt; wir sitzen fast im Dunkeln. Mit neu gewonnener Kraft dringt der Luftzug zwischen Wand- und
Bodenplanken hindurch, der Winter meldet wieder seine Machtansprüche an.
    »Alte japanische Handwärmer aus Bronze«, lässt sich Todd vernehmen.
    »Was?«, fragt Jake und streckt die Beine aus, um seine Jeans abzuklopfen.
    »Du hast die Fische in deine bronzenen Handwärmer aus dem neunzehnten Jahrhundert getan«, erklärt Todd und schält das

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