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Liebe auf eigene Gefahr Roman

Liebe auf eigene Gefahr Roman

Titel: Liebe auf eigene Gefahr Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma McLaughlin
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herumgedreht, der nur noch aus Wärme und Bewegung und zupackenden Händen besteht. Dann liegen wir auf der Bettdecke und greifen nach Haut, bis wir die Form der Knochen darunter spüren. An seinem Gürtel und dem Reißverschluss und der Baumwolle zerrend, sucht er, tastet er nach … Er setzt sich auf, hat immer noch die Jacke an, fummelt mit großen Augen an einer quadratischen Packung herum, Schweiß bildet sich auf seiner Lippe.
    Und dann sind wir uns näher, als ich es je für möglich gehalten hätte.
    Und dann – »He, du«, sage ich, und wir blinzeln uns gegenseitig an. Er schlingt seine Arme um mich, wickelt mich ein zweites Mal in seine Jacke. Ich spüre, wie er in meinen Haaren den Mund öffnet. Die Scheinwerfer eines vorbeifahrenden Autos ziehen über die Decke.
    »Was ist?« Ich ziehe den Kopf zurück, um mich auf sein Gesicht zu konzentrieren, sein wunderschönes Gesicht. Sein Ausdruck ist ernsthaft, er ist kurz davor, etwas preiszugeben – nur was? »Was?«, wiederhole ich.
    Und bekomme eine Ladung Erbrochenes ins Gesicht.
     
    Inzwischen wieder stocknüchtern stehe ich in der Dusche und starre auf den Vorhang. Das ist die Szene, die nie gezeigt wird – die frisch entjungferte Julia Roberts, wie sie Kotze aus ihren Strümpfen spült. Und was ist jetzt die perfekte Reaktion? Wie stehen die Chancen, dass ich zu Laura hineinschleichen und sie wecken kann? Wie stehen die Chancen, dass sie selbst vollgekotzt ist? Dass das der Teil des sexuellen Akts ist, über den niemand spricht? Ich bleibe einfach hier drin, bis mir etwas einfällt, was ich sagen kann. Zum Beispiel, wie wär’s, wenn du dich von meinen verdammten Laken erhebst, damit ich deinen Mageninhalt rauswaschen kann, bevor ich darin schlafen muss?

    Als ich die Hand nach einem Waschlappen ausstrecke, berühre ich Jakes Jacke und schreie. Ich ziehe den Vorhang beiseite und schiele hinaus.
    »Sorry! Sorry.« Er ist immer noch vollständig bekleidet und macht unsicher einen Schritt nach hinten.
    »Stehst du schon die ganze Zeit da?«
    Er starrt an die Decke, als wünschte er, er könnte sich dort im Dunst auflösen.
    »Ich wollte eigentlich gehen, aber ich weiß nicht, ob das … Dann dachte ich, dass ich bleiben sollte. Dann bin ich hier reingekommen, um dir zu sagen, dass … Ich weiß nicht, was.«
    »Okay!« Ich nicke hilfsbereit, während mir das Wasser übers Gesicht rinnt.
    »Das hier …«
    »Du würdest gern verschwinden?«, frage ich und lecke die Tropfen auf, weil beide Hände damit beschäftigt sind, den Duschvorhang rahmenförmig um mein Gesicht zu halten.
    »O ja, liebend gern«, sagte er und nickt zur Decke.
    »Hör mal, das ist doch nicht das Ende der Welt.«
    »Nicht das Ende der Welt? Wir haben uns geliebt, und dann habe ich dich vollgereihert.«
    »Uns geliebt?«, wiederhole ich.
    »Ja«, seufzt er und schrumpft in seiner Jacke. »Und ich habe gereihert.«
    »Na und? Dann hast du halt gereihert.« Ich zucke mit den Schultern.
    »Du warst ungefähr eine Stunde da drin.«
    »Ich wusste nicht, was ich als Nächstes tun soll«, gebe ich ehrlich zu.
    »Ich auch nicht.« Sein Gesicht verzieht sich. »Verdammt, ich kann es immer noch riechen.«
    »Es ist auf deinem Hemd.« Mit dem Vorhang deute ich auf sein verkrustetes Flanellhemd.

    »Willst du, dass ich abhaue und dich nie wieder nerve?« Er lässt den Kopf hängen.
    »Du meinst, ob ich will, dass du dich umbringst?«
    »Oder das.«
    »Nein, Jake Sharpe, ich will nicht, dass du dich umbringst.« Auf seinem angespannten Gesicht breitet sich ein Lächeln aus. »Du kannst eigentlich genauso gut reinkommen und dich waschen, während ich mir überlege, wie ich damit umgehen soll.«
    »Mist, du überlegst dir, wie du mit mir umgehen sollst?« Mit spitzen Fingern zieht er sich die Kleider aus und lässt sie in der Ecke auf einen Haufen fallen.
    »Seit Jahren schon.« Ich stelle mich wieder unter den Strahl.
    »Und zu welchem Schluss bist du gekommen?« Er öffnet den Vorhang, steigt herein und zieht ihn wieder zu, bevor er wie ein trauriger kleiner Bronzemedaillen-Gewinner mit hochgezogenen Schultern dasteht.
    »Ich bin immer noch hier drin, oder?« Ich winke ihn unter den Wasserstrahl, und wir tauschen die Seiten. »Seife?«
    »Das hier ist irgendwie komisch«, sagt er und nimmt das Stück Seife.
    »Du bist komisch«, sage ich und lehne mich an die kühlen Kacheln.
    »Halt den Mund«, befiehlt er lachend.
    »Sonst was?«, frage ich kichernd und entspanne mich langsam. »Kotzt du mich

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