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Liebe auf krummen Beinen

Liebe auf krummen Beinen

Titel: Liebe auf krummen Beinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Gruhl
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Kaffee.
    «Grüß euch, ihr Lieben! Nehmt Platz! Putzi , hol Tassen!»
    Rita sah ihn an.
    «Rita, Gefäß der Wonne! Wir haben den ganzen Laden umgedreht. Nichts!»
    «Nicht gefunden?»
    «Nein. Ihr glaubt nicht, was bei dieser Gelegenheit alles zutage kam. Sachen, die mir seit fünf Jahren fehlen. Nur deine Glasperlen nicht.»
    «Ich wünschte, es wären welche», sagte Rita.
    «Ärgert mich elendiglich, der Kram. Warum mußt du auch so ein teures Ding umhängen! Paar Kastanien am Bindfaden hätten es auch getan.»
    Sie schwiegen. Rita dauerte mich. Nichts wie Pech hatte sie in der letzten Zeit.
    «Habt ihr den Seestern gefunden?» fragte Dan.
    Putzi und Otmar sahen sich an.
    «Seestern?»
    «Ja. Den Rita im Haar hatte. Als sie wiederkam, fehlte er.»
    «Hast du einen Seestern...?» fragte Putzi ihren Otmar.
    «Nein.»
    «Ich auch nicht. Wer soll denn...? War der etwa auch echt?» Rita lachte gezwungen.
    «Merkwürdig», murmelte Dan vor sich hin.
    Rita trank ihre Tasse leer.
    « Putzi , suchst du noch mal mit mir?»
    «Natürlich.»
    Wir Männer blieben zurück.
    «Wo kann das verdammte Familiendiadem bloß hingekommen sein?» fragte Dan.
    Otmar zuckte die Schultern.
    «Weiß der Teufel. Wahrscheinlich in die sanitären Verhältnisse... während des Würfelhustens. Mitsamt dem Seestern.»
    «Gerda sagt nein.»
    «Gerda kann sich irren.» Otmars Blick blieb auf mir haften. «Könnte höchstens sein, daß...»
    «Was?»
    «Die Viecher! Haben's irgendwohin verschleppt.»
    Verleumdung, dachte ich empört. Ich verschleppe niemals... fast niemals etwas.
    «Hm. Trotzdem müßte es hier sein. Auf der Straße hatten sie's nicht.» Sie sahen sich an.
    «Bleibt noch eine Möglichkeit», sagte Dan.
    «Ja.»
    «Sie lag in Vollnarkose. Alles rannte durch die Wohnung. Sie hätte nicht mal gemerkt, wenn ihr einer die Zähne gezogen hätte. Jeder konnte ihr das Dings abhaken.»
    «Aus dir spricht der Kommissar. Hab auch schon dran gedacht. Noch Kaffee?»
    «Nein, danke.»
    «Nicht angenehm, jemanden von unserem Haufen zu verdächtigen. »
    «Nein.»
    Sie versanken in Schweigen. Ich ging hinaus. Die Mädchen wühlten im Fremdenzimmer herum, «Hilf suchen!» sagte Putzi .
    Ich durchwanderte die Räume und schnupperte unter allen Schränken und in allen Winkeln. Nichts. Keine Spur von grünen Steinen.
    Es war schon dunkel, als Rita und Putzi fertig waren. Keine Spur von der Kette. «Rita, hast du zu Haus schon was gesagt?» fragte Dan.
    «Noch nicht. Lange wird's nicht dauern, bis meine Mutter es merkt.»
    «Dann brauchst du auch nichts zu sagen. Ich kümmere mich drum. Vielleicht finde ich was.»
    «Schön wär's» brummte Otmar. «Wie willst du das machen? Haussuchungen?»
    «Nein. Nur fragen. Könnte sein, daß sich einer einen Witz erlaubt hat und sich nun schämt, es einzugestehen. Oder er denkt, die Steine seien unecht.»
    «Glaube nicht, daß dabei viel herauskommt», sagte Rita, «Möglich. Wenn wir gar nichts tun, kommt noch weniger heraus.»
    Bald darauf verabschiedeten wir uns. Rita schloß ihren Wagen auf.
    «Mach dir nicht zuviel Sorgen», sagte Dan zu ihr. «Paß auf, plötzlich ist das Ding wieder da.»
    Ja. Plötzlich war es wieder da. Eher, als wir vermuteten.
     
    Kurz darauf waren wir bei Eva. Dan bekam seinen Kuß schon an der Tür. Es roch angenehm nach Spiegeleiern und Schinken. Wirklich angenehm.
    «Habt ihr den Schmuck?» fragte sie.
    «Nein.»
    «Ach. Tut mir leid für Rita.»
    «Mir auch», sagte Dan grimmig. «Ich wünschte, ich hätte ihr den Klimperkram rechtzeitig vom Hals gerissen!»
    Wir aßen. Dann räumte Eva ab. Sie klapperte eine Weile in der Küche herum und kam mit zwei Gläsern wieder, in denen sich kühle Eiswürfel türmten.
    «Was ist das?»
    «Riech mal!»
    Dan roch. Ich wußte schon Bescheid.
    « Daiquiri !»
    «Hm.»
    «Du bist ein Prachtstück. Worauf wollen wir trinken?» Eva setzte sich zu ihm auf die Lehne und wies mit ihrem Glas auf mich.
    «Auf ihn.»
    «Also auf ihn!» Dan hob sein Gefäß. «Blasius, langohriges Ungeheuer! Du sollst leben!»
    «Und lange!» sagte Eva.
    Ich saß würdevoll, wie es dem feierlichen Augenblick angemessen war, bis sie die Gläser geleert hatten. Anschließend verspürte ich Durst und schlenderte in die Küche. Eva folgte mir und füllte einen Napf mit Wasser. Sie ließ das Licht brennen und ging zu Dan zurück.
    Ich schlabberte gemütlich, bis der Napf leer war. Dann wanderte ich wieder auf den Flur hinaus. Aus dem Wohnzimmer hörte ich die Stimmen von

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