LIEBE DEINEN NÄCHSTEN Noah Fitz Thriller (German Edition)
er sein Monster mit den verchromten Frontbügeln zu dem schäbig aussehenden Geländewagen um und schob den alten Niva ohne Mühe den Hang hinunter. Mit durchdrehenden Hinterrädern fuhren die beiden sogleich aus dem Wald. Steine und Dreck flogen durch die Gegend. Falls es seine Absicht war, Lisa und Raphael dadurch zu verletzen oder zumindest zu beschmutzen, so misslang ihm sein Vorhaben komplett. Die beiden Polizisten saßen hinter einer dicken Fichte und beobachteten, wie sich die Bremslichter von ihnen verabschiedeten.
*****
„Was war das? Bist du zu gar nichts fähig, Brosch, oder wie auch immer du heißen magst? Ich verschaffe dir so eine Möglichkeit zum Erfolg, und du? Fast wäre mein ganzer gut durchdachter Plan vor die Hunde gegangen. Die Verfolgung hast du auch nicht dokumentiert?!“
Obwohl der Mundschlitz in der hässlichen Maske sehr schmal war, flogen trotzdem einige Speicheltropfen hindurch und blieben auf dem wabbeligen Gesicht des Journalisten kleben.
Andreas machte keine Anstalten, sie wegzuwischen, aus Angst, seinen Kontrahenten noch mehr zu erzürnen, und so blieb er einfach sitzen. Eine dicke Faust holte ihn aus seiner Totenstarre zurück ins Leben. Er winselte und schmeckte Blut, ihm kam es so vor, als würde einer seiner Schneidezähne wackeln. Sich vor dem nächsten Schlag mit erhobenen Armen schützend, schrie der Geschlagene um Gnade.
„Bitte, lassen Sie mich laufen, ich tue alles, was Sie wollen, aber lassen Sie mich gehen. Ich laufe auch zu Fuß, ich kenne den Weg nach Hause!”
„Hast du die Kamera bei dir?”, sprach der andere, ohne auf seine Bitte um Vergebung zu hören.
Andreas wurde abrupt still, ihm verschlug es die Sprache. 'Jetzt wird er mich doch noch erschießen …' Alles drehte sich um ihn. 'Bitte, Gott, ich will nicht sterben', flehte er im Stillen den Allmächtigen an.
„Ich habe die S D-Karte bei mir. Die Kamera haben mir die zwei weggenommen”, log er. ' Er weiß, dass ich lüge' , dachte er über sich selbst voller Furcht.
Zuerst bremste der Maskierte abrupt ab. Dass die Speicherkarte in Sicherheit war, beschwichtigte ihn, danach gab er wieder Gas. Als sie sich wieder auf der befestigten Fahrbahn befanden, beschleunigte er noch mehr. „Okay. Ich lasse dich wieder an der Stelle frei, wo du auf mich gewartet hast. Danach nimmst du den nächsten Bus. Ich muss nämlich noch wo anders hin.”
Andi nickte, er konnte sein Glück kaum fassen . 'Willst du jemanden glücklich machen? So nehme ihm etwas, was ihm am meisten lieb ist, weg, und gib es nach einiger Zeit wieder zurück.' Erst jetzt verstand er den einen Satz, den er oft von seiner Mama gehört hatte, wenn sie über die Politik sprachen.
„Ja, natürlich, ich kann mir dann ein Taxi rufen, danke schön.“ Seine Hand lag jetzt schon, voller Erwartung auf die nahestehende Freilassung, an dem Türgriff, bereit zum Aussteigen.
„Ich werde dich bald wieder aufsuchen. Wenn du alles so machst, wie ich es möchte, wirst du sehr bald berühmt sein.”
Alle Hoffnungen auf ein normales Leben waren wieder dahin, seine Hand schloss sich fest um den Türgriff, die wenigen Worte ließen ihn erneut in sich zusammenfallen. Ein dünner roter Faden aus Sabber und Blut troff aus einem seiner Mundwinkel und landete auf seiner Hose.
Der Maskierte beugte sich zum Handschuhfach vor. Es war ein sehr günstiger Moment, den nach vorne gebeugten Fahrer durch einen Schlag auf den Hinterkopf auszuschalten, beide wussten nur zu gut, dass der Dicke es nicht wagen würde.
Als der Peiniger sich wieder aufrichtete, drückte er dem am Boden zerstörten Brosch einen Umschlag in die Hand.
„Hier ist dein Honorar. Und noch mehr Filmmaterial. Diese Fotos und die von deiner Karte müssen morgen in der Zeitung sein. Verstanden?” Seine Stimme klang so, als spräche er über das Wetter.
Andreas nickte wieder. Winsel nd sprach er: ”Werden Sie mich dann töten?”
„Zum Teufel, nein, du bist viel zu dick!” Ein abwertendes Gelächter füllte das Wageninnere. „Wo denkst du hin? Du stehst nicht mal auf meiner Speisekarte ...” Verärgert kratzte er sich unter der Maske, die seine Haut mehr und mehr reizte. 'Hoffentlich kriege ich keine Krätze', ging es dem Maskierten durch den Kopf, was ihn wieder fröhlich stimmte, wenn er daran dachte, was sein Boss mit ihm in wenigen Tagen anstellen würde, falls alles schief laufen würde. Sogar der Weltuntergang war im Vergleich dazu ein Kinderspiel.
„Es sei denn ...” Seit
Weitere Kostenlose Bücher