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LIEBE DEINEN NÄCHSTEN Noah Fitz Thriller (German Edition)

LIEBE DEINEN NÄCHSTEN Noah Fitz Thriller (German Edition)

Titel: LIEBE DEINEN NÄCHSTEN Noah Fitz Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noah Fitz
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und dem sonst so vertrauten Geruch des Waldes.
    Als der kleine Polizist abrupt stehen blieb, fluchte sein Verfolger lauthals, da er fast über ihn gestolpert wäre. Sie standen direkt hinter dem schweren Kreuz. Viele der Beamten waren momentan nur mit dem gekreuzigten Mann beschäftigt. Keiner achtete auf den Kommissar, jeder war froh, Zackablowski aus dem Weg gehen zu dürfen, da war jede noch so unangenehme Beschäftigung eine willkommene Abwechslung.
    „Schauen Sie, dort oben an der Spitze des Kreuzes ist etwas eingraviert. Direkt unter der kleinen Glocke.“ Und wieder streckte er seine verletzte Hand aus.
    U m besser sehen zu können, nestelte der unangenehme Inspektor umständlich in der Innentasche seines Jacketts. Er suchte nach seiner anderen Brille, die ihm das Sehen um einiges erleichterten sollte. Die Brille blieb anscheinend stecken, denn sein Gesicht verzog sich zu einer angestrengten Miene. Zackablowski war es nicht gewohnt, dass er nicht alles sofort hinbekam.
    Seine Handbewegung wurde immer energischer.
    Als die Männer den Nagel aus den Füßen des Gekreuzigten lösten, waren die Beamten erstaunt, dass sich der spitze Gegenstand ziemlich leicht herausziehen ließ. Nach einem leisen Klicken gab etwas nach, und schon konnte man den langen silberglänzenden Nagel herausziehen. Plötzlich geschah etwas, womit keiner gerechnet hatte, am wenigsten der dahinter stehende Kommissar. Das Kreuz neigte sich leicht nach hinten, alle sprangen von dem Kruzifix weg. Nur Zackablowski stand wie erstarrt da. Das Unerwartete passierte ohne Vorwarnung, das rot lackierte Kreuz setzte seinen Fall fort, Peter machte einen Schritt rückwärts, dann begrub ihn das schwere Gebilde aus Holz unter sich. Keiner verstand, warum das ansonsten robuste Gerüst in Form eines Kreuzes nach hinten umkippte.  Jeder, der sich in der Nähe befand, hörte, wie sämtliche Knochen des Mannes unter dem enormen Gewicht des Kreuzes zu Bruch gingen. Ein entsetzliches Knacken verzerrte die Gesichter der daneben stehenden Beamten. Wie in einem Wachsfigurenkabinett standen die Männer und die Frauen wie erstarrt da. Nur der kleine Polizist, der den Stift herausgezogen hatte, der die Konstruktion in der Senkrechten gehalten hatte, nutzte die Gunst der Stunde und verschwand auf leisen Sohlen vom Ort des Geschehens, den Stift ließ er achtlos liegen.
    Keiner würde den kleinen Polizisten je wiedersehen. Seine Aufgabe bestand darin, Kommissar Zackablowski aus dem Weg zu schaffen.
    „Das ist deine Chance, Dicki“, sagte er zu Andi, als der Verursacher des Ganzen an ihm vorbeilief.
    Drei, vier Blitze einer Fotokamera erhellten das Kreuz, dann verschwand auch Andi. Er überhörte die warnenden Rufe der Polizei und verschwand mit seinem Niva aus dem Wald. Ein erneuter Adrinalinschub verlieh ihm neue Kräfte. Er lachte laut wie ein Verrückter, er hielt triumphierend die Kamera in die Luft, so als halte er einen Siegerpokal. Noch einmal hatte er dem Schicksal ein Schnippchen geschlagen. Er nahm auch nicht die Brücke. Andreas überquerte den Graben weit weg von den zwei patrouillierenden Polizisten. Sein Niva war immer noch halbwegs intakt.
     
     
    *****
 
     
    Die Worte klangen brüchig, der Greis war kurz vor einem Zusammenbruch.
    „Der morgige Tag wird ihn rächen. Er wird all die bestrafen, die den Namen Gottes beschmutzt haben. Er wird den Teufel auf Erden vertreiben. Nur er. Er ist der neue Messias, der zweite Sohn Gottes.“ Vater Georgs Kräfte waren ausgezehrt. Es kam nur ein leises Nuscheln. „Es tut mir leid, Jochen, sobald mich meine Kräfte verlassen haben, wirst du sterben müssen. Unser Peiniger hatte mir hoch und heilig versprochen, dass er kommen würde. Sein kleiner Helfer hat den Stacheldraht zu fest zugezogen ...“ Ein leises Röcheln stieg aus dem faltigen Mund des Priesters. Seine Lunge pfiff leise bei jedem Atemzug, der den alten Herrn viel Kraft kostete und sehr viel Leid zufügte.
    Jochen vernahm ein rotes Blinken an seiner rechten Seite. Etwas zischte, sein Puls raste.
    „Vater Georg, bitte, Sie müssen weiter reden, sonst sterbe ich“, schrie Jochen lauthals. Er hoffte, dass seine Stimme den Mechanismus stoppen würde, welcher anscheinend auf die Stimme des alten Mannes reagierte. Und solange der Priester sprach, würde Jochen leben. Leider stand Vater Georg zu weit von Jochen entfernt, um sein Leben retten zu können.
    „Vater unser im Himmel“, begann der alte Mann, Jochen sprach mit. Obwohl er kein Kirchgänger

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