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LIEBE DEINEN NÄCHSTEN Noah Fitz Thriller (German Edition)

LIEBE DEINEN NÄCHSTEN Noah Fitz Thriller (German Edition)

Titel: LIEBE DEINEN NÄCHSTEN Noah Fitz Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noah Fitz
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denn auch sie verstand nicht, was ihr Partner vorhatte.
    „Kann es bedeuten, das Wort Gottes sei der Tod der Bestie? Verbum, Obitus, Bestia, drei Worte, jedes besteht aus sechs Buchstaben. Sechshundersechsundsechzig!“ Er zeigte langsam auf die drei Zahlen. „Was kann es für eine Botschaft sein, ist es nicht der Schlüssel zu unserer Bestia?“ Sein Gesicht glich einem verzagten Menschen, voller Hoffnung und Verzweiflung zugleich wartete er auf die kommende Antwort, mit der Angst kämpfend, enttäuscht zu werden, falls seine Überlegung falsch war.
    „Sohn Gottes kam auf die Erde, um uns zu retten? Vor dem Unheil, vor dem Untergang, vor dem Tod, stimmt's?“ Als keine Antwort kam, beantwortete er seine Überlegung mit einer weiteren Frage. Seine Stimme drohte zu brechen.
    „Filius“, sagte der Mann, immer noch vor der toten Frau kauernd. „Flilius bedeutet Sohn“, wiederholte er unschlüssig.
    „Sohn Gottes ist der Untergang der Bestie, irgendwie ergibt es keinen Sinn, anscheinend habe ich alle meine Joker verbraten, und es gibt noch tausende lateinische Worte mit sechs Buchstaben.“ Raphaels gute Laune war wieder dahin. Morgenstern war ein bekennender Symbolik- und Zahlenfanatiker, vor allem diese Zahlenkombination interessierte ihn schon immer am meisten, er versuchte alles Mögliche damit zu interpretieren, doch alles scheiterte, so wie jetzt. Die Hoffnung verpuffte wie eine Gaswolke in der frischen Luft. Nichts als bitter schmeckende Ungewissheit blieb. Auch kannte Kommissar Morgenstern die Worte, die er von einem seiner Kollegen von der Rechtsmedizin hörte. Er wollte es nur von jemandem bestätigt bekommen, um vielleicht neue Erkenntnisse dabei gewinnen zu können oder etwas Neues zu erfahren. All das war nicht neu für ihn. Er bluffte und setzte alles auf eine Karte. Hoffnungen zerplatzen wie eine Seifenblase. Er stand wieder dort, wo er schon einmal war, nämlich am Anfang. All seine Euphorie, seinem Ziel näher zu rücken und dem Verrückten endlich das Handwerk zu legen, verschwand und hinterließ eine Leere, die sich sofort mit Verzweiflung und Panik füllte. Er dachte nur noch an seinen Sohn.
     
     
     
    *****
     
    Jochen betete um sein Leben.
    „Dein Reich komme, dein Wille ... geschehe ...“ Immer wieder setzte die Stimme des Priesters aus.
    Jochen Morgenstern schrie nur noch um Hilfe, seine Stimme war schon heiser und brüchig vom ständigen Schreien und Flehen geworden.
    „Wie im Himmel ... so“ Der Priester atmete nur noch flach, er starb.
    Jochen zerrte an seinen Fesseln, die Todesangst verlieh ihm unnatürliche Kräfte, das Klebeband schni tt ihm tief ins Fleisch. Nichts rührte sich, auch wurde nichts lockerer, nur schmerzhafter. Das Kreuz fiel nicht, und auch die festen Fesseln rissen nicht.
    Plötzlich hörte er ein Poltern, jemand fluchte in einer ihm unbekannten Sprache, das rote Lämpchen begann wieder zu leuchten und zu blinken.
    Dann sah Jochen den Mann, es war Michael, Vaters Freund, er stand ohne Maske vor ihm. Hatte sein Vater sich so in seinem besten Freund getäuscht, hatte Michael sein Vertrauen so schamlos ausgenutzt?
     
     
    *****
     
     
    Andreas fuhr zur Redaktion, er wollte seinen Bericht und die Bilder noch vor dem Druck abgeben. Das musste er unbedingt schaffen, sein Leben hing davon ab.
    Am besten wäre, er würde zwei Texte verfassen, die passenden Titel hatte er schon längst im Kopf. ‚Nur nicht vergessen’, dachte er. „Inspektor vom Kreuz erschlagen“ und „Beamten auf der Hetzjagd“ - seine Euphorie ließ sich kaum im Zaum halten. Sein Niva heulte wie zur Bestätigung der guten Titelauswahl auf, und er navigierte seinen treuen Freund zu seinem Büro.
     
     
    *****
     
     
    „Amen ...“ war das letzte Wort des sterbenden Mann Gottes.
    Zuerst verstand Jochen nicht, was er sah, sein Gehirn konnte das Gesehene nicht verarbeiten und einordnen. Michael stand unschlüssig da und war hin und her gerissen. Seine Augen irrten umher, so als müsste er sich erst einmal umschauen, um sich orientieren zu können und sich einen Überblick über den Ort zu verschaffen. An seinem Auftreten erkannte Jochen, die Umgebung hier war dem aufgebrachten Mann fremd, auch war Jochen bewusst geworden, dass Michael ihm helfen wollte.
    „Die Spritze!“, schrie Jochen. Vom Glück ertränkt realisierte er, dass Michael nichts mit den Tätern zu tun hatte. Nicht direkt. Der maskierte durchtrainierte Killer war jemand anderer, Michael sah ihm nur etwas ähnlich, rein vom

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