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Liebe deinen Naechsten - und nicht nur Ihn

Liebe deinen Naechsten - und nicht nur Ihn

Titel: Liebe deinen Naechsten - und nicht nur Ihn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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grottenschlechten Ferienfilm.
    »Her mit den kleinen Engländerinnen«?
    »Muss dein Glückstag sein, mein Freund!« Der Barkeeper mit den Dreadlocks zwinkerte ihm zu, als hätte er einen Insiderwitz gemacht.
    »Woher kommt ihr?«, fragte Rhys und nahm einen tiefen Schluck von seinem Mimosa. Er war nicht annähernd so stark, wie er es gebraucht hätte.
    »Essex«, sagte Elsie – Issy? – stolz.
    Rhys zuckte erneut innerlich zusammen. Wenn er sich richtig erinnerte, hatte sein Cousin mal erzählt, dass Essex sozusagen das Queens von England war – und Heimatstadt seiner Frau Nicola. Was hatten diese Engländerinnen überhaupt an einem amerikanischen Feiertag hier zu suchen?
    Ahnungslose wohlhabende junge Amerikaner abschleppen?
    »Elsies Mum hat was mit ’nem Fußballspieler laufen, aber der trainiert dauernd und hat jedes Wochenende irgendwelche scheißwichtigen Spiele, deswegen hat er ihr den Urlaub spendiert, damit sie ihm mal für ein paar Tage nicht mit ihrem Rumgemecker auf die Eier geht. Und da hat Elsie mich angerufen und gesagt, Issy, hat sie gesagt, schieb deinen Arsch hierher, wir fliegen auf die Bahamas. Sie hat schon gewusst, warum sie mich dabeihaben wollte. Hier hängen ja fast nur alte Säcke ab, ist euch das auch schon mal aufgefallen?«, ratterte Issy herunter und leerte ihren Mimosa in einem Zug.
    »Äh …?« Owen sah aus, als hätte er kein Wort verstanden.
    »Sie sind mit Elsies Mutter hier, die mit einem Fußballstar zusammen ist. Und Elsie ist froh, dass sie Issy mitgenommen hat, weil die meisten Resortgäste ein bisschen älter sind«, übersetzte Rhys, der in London immer mit seinem Cousin in dessen Lieblingspub ging, wo fast alle so redeten.
    »Rhys ist auch Engländer«, prahlte Owen. Rhys gab dem Barkeeper ein Zeichen, ihm einen neuen Drink zu bringen. Was immer Issy da sprach – es war kein British English .
    Aber mit genügend Alkohol versteht man alle Sprachen der Welt, nicht wahr …?
    »Ach … und was bist du ?« Elsie sah Owen an und fuhr sich mit der Zunge lasziv über die Lippen.
    »Und von wo genau kommst du da?«, fragte Issy gleichzeitig, drehte sich zu Rhys um und legte ihm eine Hand aufs Knie.
    Rhys spürte, wie sich ihre Nägel in seine Haut bohrten, und blickte Hilfe suchend zu Owen, der jedoch gerade dabei war, mit Elsie zum anderen Ende der Bar zu schwimmen.
    »Eigentlich kommen wir aus New York«, antwortete Rhys. Um keinen Preis der Welt würde er ihr seinen Stammbaum auf die Nase binden. »Wie ist dein Mimosa?«
    »Schon alle!« Issy schüttelte bedauernd den Kopf und zog eine Schnute. »Hey, Süßer, machst du mir auch einen Sex on the Beach?«, rief sie dem Barkeeper zu und kaute mit ihren krummen Vorderzähnen auf ihrem grünen Strohhalm herum.
    »Kommt sofort, die Dame!«, grinste der Barkeeper.
    »Und wie steht’s mit dir und Sex on the Beach ?«, fragte Issy und hielt den Strohhalm im Mund, als wäre er eine superdünne, superlange Zigarre.
    »Ehrlich gesagt ist mir Bier lieber. Und wie lange bleibt ihr hier?«, versuchte Rhys weiter, höflich Konversation zu machen. Wenn sie diesen grässlichen Slang und die grauenhaften vergoldeten Ohrringe, die ihre Ohrläppchen grün färben, ablegen würde, würde sie gar nicht so schlecht aussehen. Trotzdem konnte er nicht anders, als sie mit Avery zu vergleichen. Sie hatte umwerfend ausgesehen gestern Abend. Ihre seidigen Haare hatten ihre athletischen Schultern umspielt, die silbernen Tiffany-Armbänder hatten sich schimmernd von ihrem schlanken, gebräunten Handgelenk abgehoben und ihre großen Augen hatten gesprüht. Aber das allein war es nicht gewesen. Was ihn vor allem fasziniert hatte, war ihre aufrichtige Freude über die Verlobung ihrer Mutter gewesen. Im Gegensatz zu vielen anderen Mädchen, die auf alles und jeden neidisch waren und nur so taten, als würden sie sich für andere freuen, wollte Avery wirklich, dass alle um sie herum glücklich waren.
    »Ich red doch nicht von dem Cocktail, Schätzchen!« Issy warf lachend den Kopf zurück, sodass sich ihre platinblonden Haare wie die Tentakel einer Krake im Wasser ausbreiteten. »Ich hab gemeint, ob du’s schon mal am Strand getrieben hast?«
    »Nein.« Rhys wurde feuerrot.
    »Hey! Das muss dir doch nicht peinlich sein!« Sie legte ihm eine Hand in den Nacken und sah ihn aus ihren schlammbraunen Augen beinahe mitfühlend an.
    »Was ist los mit euch zwei?«, fragte Owen und schwamm mit Elsie, die sich an seinen Schultern festhielt und sich von ihm

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